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Grundsätzlich gilt: Ohne flächendeckenden Breitband-Internet-Zugang mit einer hohen Datenübertragungsrate ist keine (digitale) Erneuerung der ländlichen Räume möglich. Schnelles Internet ist die Grundlage für eine ganze Palette an neuen Angeboten, Dienstleistungen und Kommunikationswegen. Telemedizin/eHealth, Telebildung, Vernetzung, Arbeit 2.0, autonomes Fahren, Entertainment, eGovernment, Künstliche Intelligenz, Precision Farming, um nur einige zu nennen. Der neue Mobilfunkstandart 5G als Breitband der Lüfte ist dafür die Voraussetzung. Gleichzeitig braucht es aber auch Glasfaser-Breitband in der Fläche.

Für den technischen Ausbau haben wir die Gigabitstrategie entwickelt. Momentan wird aber Sachsen-Anhalt sein Ziel von 1 Gbit/Sekunde landesweit bis 2025 wohl leider nicht erreichen. Die Umsetzung der Glasfaser-Breitbandstrategie muss deshalb direkt und ohne weitere Verzögerungen umgesetzt werden. Zweckverbände, wie in der Altmark und Börde scheinen im ländlichen Raum Sachsen-Anhalts besonders erfolgreich zu sein, deshalb wollen wir diese Formen auch besonders unterstützen. Ein erster Schritt war das Festschreiben der gleichrangigen Förderung für Kommunen, die Glasfaserleitungen oder Leerrohre selbst verlegen und an Netzbetreiber verpachten. Netzinfrastruktur ist damit praktischer Teil der Daseinsvorsorge und eine öffentliche Aufgabe in kommunalem Eigentum.

Neben der Technik sind es aber aktive Menschen vor Ort, die die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung aufgreifen und in ihre Arbeit, ihren Alltag und in Projekte für die Region integrieren, denn ohne sie nützt auch das schönste Breitband-Internet nichts. Daher gilt es dafür vernetzte Räume zu schaffen vom Dorf-Büro über moderne und offene Werkstätten mit 3D-Druckern (FabLabs) bis hin zum Dorf-Laden. Auch ist für eine digitale Kompetenz zu sorgen mit Bildungsangeboten von Grundschulkindern bis hin zu Senioren, um Souveränität im Umgang mit digitalen Medien zu gewährleisten.

Die Digitalisierung betrifft Fragen der Verwaltung, Versorgung, Vergnügung und Verbindung genauso wie sie auch Bürgerschaftliches Engagement zur Demokratisierung und Gemeinwohlnutzung befördern kann. Ein Innovationsprogramm soll neue Ideen in Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen unterstützen und einen belastbaren Rahmen schaffen, um die Zukunft zu gestalten. Damit eröffnet sich die Chance, mit dem Strukturwandel der ländlichen Räume Modelle zu entwickeln, wie Gesellschaft und Arbeit der Zukunft aussehen können. Leitend ist die Fragestellung, wie soziale und sozioökonomische Herausforderungen sich mit technischen Mitteln verbinden lassen, um neue Antworten zu liefern.