Bürgerbeteiligung Landesgartenschau 2028 - 2032
Reden Sie mit, teilen Sie Ihre Ideen und Bedenken, diskutieren und bewerten Sie! Aufgrund der aktuellen Corona-Lage wurde die geplante Präsenzveranstaltung vom 24. November 2021 als Online-Beteiligung umstrukturiert. Beteiligen Sie sich jetzt!
Landesgartenschauen bringen in kürzester Zeit viele positive Auswirkungen im gesamtstädtischen Kontext. Städtebau und Freiraumentwicklung, Tourismus und Wirtschaft, Umwelt und Klima und bürgerliches Engagement werden gestärkt. Doch zeitgleich müssen die Bürgerinnen und Bürger während des Gartenschauzeitraumes auch Einschränkungen hinnehmen. Um als Stadt gesamtheitlich hinter der Gartenschau zu stehen ist eine großflächige Akzeptanz wichtig!
Kurze Einführung zum Anlass
Im Juni 2021 hat sich Memmingen erfolgreich für die 2. Bewerbungsphase der Bayerischen Landesgartenschau 2028-2032 qualifiziert. Im nächsten Schritt wird ein schlüssiges Konzept entwickelt, welches unter anderem die angedachte Nutzung, neue Wegeverbindungen sowie Grünflächen der geplanten Landesgartenschau (LGS) darstellt.
Das Konzept sieht vor das künftige LGS-Kerngebiet, anders als in der Bewerbungsphase 1 dargestellt, stärker zu komprimieren und sich auf dem süd-westlichen Teil der Stadt, zwischen der Eissporthalle und dem Pulvermühlplatz, zu konzentrieren. Ausgehend von diesem Gebiet strahlt die LGS weiter in Richtung Monte Schutto, Stadtgraben und Buxachtal aus.
Um besonders Ihre Ortskenntnisse mit einfließen zu lassen und Ihnen auch ein entsprechendes Mitspracherecht über das geänderte Konzept zu ermöglichen, wurde diese Online-Beteiligung mit erstellt.
Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Stufe der Beteiligung um eine Konzeptphase handelt. Hierbei wird ein Masterplan erstellt, der die übergeordnete Gestaltung und Verortung der wichtigsten Inhalte zeigt. Alle Ideen im kleineren Maßstab werden gesammelt und für einer späteren Bearbeitung gesammelt.
Warum erneut eine Landesgartenschau in Memmingen?
Die Stadt Memmingen hat bereits im Jahr 2000 eine LGS ausgerichtet. Mit einer Besucherzahl von über 1,3 Millionen Menschen gehörte diese zu einer der erfolgreichsten Landesgartenschauen. Das Ziel Memmingens ist es, an diesen Erfolg anzuschließen. Während im Jahr 2000 besonders das nördliche Stadtgebiet durch die LGS eine enorme Aufwertung erfahren hat, wird für die angestrebte LGS das Kerngebiet im südlichen Bereich Memmingens verortet. Durch die Konzentration auf den aktuell wenig genutzten Grüngürtel im Südwesten der Stadt wird im Memminger Süden ein attraktives Naherholungsgebiet geschaffen. Dies bewirkt besonders für die Stadtteile im Süden und Westen eine hohe, qualitative städtische Aufwertung.
Neben dem beschriebenen Kerngebiet weitet sich die Landesgartenschau über weitere Nebenschauorte (sogenannte Korrespondenzräume) in der Stadt und angrenzenden Landschaft aus, um so Grünstrukturen aufzuwerten und weitere Erholungsgebiete zu schaffen.
Diese Nebenschauorte strahlen als definierte Achsen vom Kerngebiet aus. Entsprechend Ihrer Positionierung und thematischen Zuordnung werden sie unterschieden in:
- Quartiersachse
- Altstadtachse
- Landschaftsachse
Ziel dieser Achsen ist es, neben der Aufwertung besonderer Bereiche, auch eine hochwertige grüne Verbindung zu schaffen. Durch die Positionierung der Achsen-Verläufe wird die Altstadt an den südlichen Naturraum Memmingens angeschlossen. Unter Berücksichtigung der Eingriffe der LGS 2000 wird eine fortlaufende Grünverbindung von Norden nach Süden durch die Stadt erreicht. Eine weitreichende Verbindung der Naturräume im Norden und Süden kann somit geschaffen werden.
Zusammenfassung der gesamtstädtischen Ziele
Neben dem gesamtstädtischen Ziel die übergeordnete Grünverbindung mit qualitativen Aufenthalts- und Erholungspunkten von Norden nach Süden zu schließen, sind weitere thematische Verbesserungen durch die Landesgartenschau zu erzielen:
Städtebau und Freiraumentwicklung:
- Verbindung der Naturräume im Norden und Süden
- Schaffung von qualitativen Freiflächen und qualitative Aufwertung im Grüngürtel und den entwickelten Achsen
- Schaffung qualitativer Aufenthaltsflächen trotz Autobahnnähe, veränderte Sichtweise auf die Autobahn (Keine Barriere, sondern Chance)
- erhöhte Lebens- und Wohnraumqualität im süd-westlichen Bereich Memmingens
- attraktive Naherholung und erhöhtes Grünerlebnis besonders im Süden Memmingens
- Schaffung neuer landschaftlicher Identifikationsorte
Tourismus und Wirtschaft
- steigernder Tourismus in Memmingen (Tages- und Mehrtagesausflüge)
- erhöhte Aufmerksamkeit durch die Ausführung einer Landesgartenschau und dem einhergehenden Marketing
- Möglichkeit verschiedenste touristische Orte in der Umgebung einzubeziehen und im Konzept zu verknüpfen
- positive Auswirkungen von Einzelhandel und Gastronomien, im besonderen Hinblick auf die Altstadt
- erhöhtes Kulturangebot im Zeitraum der Landesgartenschau
Umwelt und Klima
- stärkere Durchgrünung der Stadt
- Verbesserung des Stadtklimas
- Erhöhung der Artendiversität und Verbindung der Lebensräume
Das Kerngebiet
Das Kerngebiet erstreckt sich vom heutigem Pulvermühlplatz bis zur Eissporthalle. Da die Stadtweiherstraße als Verbindungsstraße geöffnet bleiben sollte, wird der Pulvermühlplatz abgetrennt von dem Bereich im Grüngürtel als eigenständig abgezäunter Bereich betrachtet. Das Gebiet zwischen der Stadtweiherstraße und der Eissporthalle wird als ein gesamtheitlicher abgezäunter Bereich betrachtet. Die Bodenseestraße soll durch einen neuen Brückenbau barrierefrei überwunden werden können.
In dem Bereich des Kerngebietes werden die wichtigsten gartenschaurelevante Themen, wie Spielplätze, Pflanzungen, Märkte etc. präsentiert, gleichzeitig wird der Bereich jedoch auch zu einem attraktiver Naherholungsbereich gestaltet um einen möglichst hohen Nachnutzungseffekt zu erzielen.
Eigenschaften des Kerngebietes: längere Aufenthalt, Aufwertung des Bereiches, innerstädtisches Naherholungsziel, längere Spaziergänge, Erholungseffekte, attraktives Spielen
Die Quartiersachse
Die Quartiersachse verläuft vom westlichen Punkt des Kerngebietes, der Eissporthalle, über die schmale Grünverbindung hin zum Monte Schutto, der höchsten Erhebung im Stadtraum Memmingens.
Ziel der Verbindungsachse ist es, die Wohngebiete im Süden und Westen an das neu entstehende qualitativ hochwertige Naherholungsgebiet anzubinden. Gleichzeitig werden entlang dieser aber auch Aufenthaltsflächen entstehen, die im Alltag genutzt werden können. Dabei wird der Charakter der Achse als gezielte Wegeverbindung hervorgehoben.
Hier soll vor allem das menschliche Miteinander gelebt und gewahrt werden.
Die Eigenschaften der Achse spiegeln den Alltag der Bewohner und Bewohnerinnen wider. Die vorherrschende Hektik des Alltags soll auf den benötigten Ausgleich stoßen, um kurze aber wichtige Aufenthalte zu ermöglichen.
Eigenschaften der Wohngebietsachse: kurze Aufenthalte; Geschwindigkeit; ‚Feierabend-Verkehr‘; spielen; durchatmen; spazieren gehen, vom Alltag herunterkommen
Die Altstadtachse
Die Altstadtachse verläuft vom Pulvermühlplatz über die Dickenreiser Allee hin zu den Parkanlagen des Altstadtring und der innenliegenden Altstadt. Im Norden der Altstadt schließt die Achse an die Grünflächen der LGS 2000 an.
Ein Ziel dieser Achse ist es die oben erwähnte Grünverbindung zu ergänzen und zu stärken. Ebenfalls soll die Bewohnerschaft und Besucherinnen und Besucher des südlichen Bereichs durch einen direkten und attraktiven Bezug an die Altstadt Memmingens angebunden und zu dieser hingeleitet werden.
Hier wird vor allem der geschichtliche Teil der Stadt gelehrt und gewahrt.
Durch einen Pfad der Historie, der ein heimisches Gefühl vermittelt, sollen Traditionen und Geschichte hervorgehoben und bewusst wahrgenommen werden. In diesen Pfad wird sowohl die Parkanlagen entlang der Stadtmauer, als auch die Altstadt einbezogen. Die Menschen sollen sich hier an einzelnen Punkten länger aufhalten und sich mit der Stadtgeschichte vertraut machen.
Eigenschaften der Altstadtachse: Historisch, langsame Geschwindigkeiten, bewusst wahrnehmen, Traditionen erleben, verschiedene Einzelpunkte erleben
Die Landschaftsachse
Die Landschaftsachse beginnt im süd-östlichen Bereich des Gartenschaugeländes an der Stadtweiherstraße. Durch den Stadtwald schließt die Achse an die freie Natur an und verläuft bis nach Dickenreishausen entlang des Buxachtals.
Das übergeordnete Ziel dieser Achse ist es, eine direkte Verbindung aus der Stadtstruktur in die Natur zu schaffen. Während sich bei der LGS 2000 im Norden, aufgrund der Grundstücksverfügbarkeit, die lückenlos Grünverbindung als schwierig gestaltet hat, soll nun im Süden dieser Übergang durch die Landschaftsachse ermöglicht werden.
Auf dieser Achse stehen vor allem die Wertschätzung und Bedeutung der unberührten Natur sowie die Wahrung der Natur im Vordergrund.
So können die Bewohnerschaft und alle Besucherinnen und Besucher hier die Natur entdecken und sich von der Hektik des Alltages lösen. Lange Wege mit nur vereinzelten Aktivitätspunkten sind hier charakteristisch. Trotzdem wird durch die Nähe zur Natur und der einhergehenden Ruhe ein längerer Aufenthalt ermöglicht. Neben den besonderen Ausblicken in die Landschaft, werden für verschiedenen Naturräume wie beispielsweise der Bannwald oder das renaturierte Buxachtal in Szene gesetzt.
Eigenschaften der Landschaftsachse: Ruhe, lange Aufenthalte, landschaftliche Ausblicke, natürlich, Sensibilisierung, Freizeit
Weiterer Ausblick
Durch Ihre Teilnahme erhoffen wir uns eine Vielfalt an Ideen, Wünschen aber auch Bedenken, die Sie an die definierten Teilbereiche der Landesgartenschau haben. Hierfür füllen Sie einfach in den nächsten Kapiteln die Umfragen und Karten zu den entsprechenden Abschnitten aus. Als letztes Tool der Beteiligung steht Ihnen noch ein Diskussionsforum zur Verfügung in dem Sie frei diskutieren und Anregungen einbringen können.
Nach Beendigung der Online-Beteiligung am 12. Januar 2022, besteht für Sie eine Woche lang die Möglichkeiten Ihre Vorschläge in den Karten zu bewerten.
Daraufhin wird das Planungsbüro Ihre Vorschläge, Ideen und Bedenken aufnehmen und in der weiteren Planung berücksichtigen. Sollten Sie Ideen äußern, die als kleinteiligere Maßnahmen angesehen werden, und noch nicht in die übergeordnete Konzeptphase passen, werden wir diese als Ideenfundus anlegen, und zu einem späteren Zeitpunkt berücksichtigten.
VIELEN DANK FÜR'S MITMACHEN!
Contact for questions
UKL Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten
Glasewaldtstraße 7
01277 Dresden
Telephone: 0351 - 31517 36
Email Websiteon June 30, 2021
on Sept. 30, 2021
on Dec. 14, 2021
from Dec. 15, 2021
on Jan. 12, 2022
on Jan. 31, 2022
on March 31, 2022
on May 27, 2022
Abgabe Interessensbekundung
Bis zum 30. Juni 2021 musste die Stadt Memmingen durch die Abgabe einer Interessensbekundung sich für die Bewerbung für die bayrische Landesgartenschau 2028 - 202 bewerben. Dies galt als 1. Phase der Beteiligung.
Klicken Sie hier um zu den Abgabeunterlagen für die 1. Phase zu gelangen.