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Was ist ein städtebauliches Konzept?

Ein städtebauliches Konzept ist eine erste Idee, wie sich ein bestimmtes Gebiet in Zukunft entwickeln kann. Es zeigt auf, wie dieser Ort künftig genutzt und gestaltet werden kann. Ziel ist es, verschiedene Ansprüche an den Raum – wie Wohnen, Arbeiten, Erholung und Nachhaltigkeit – in Einklang zu bringen und eine lebenswerte Umgebung für alle zu schaffen.

Dafür wird am Anfang die Ausgangssituation analysiert: Wie sieht es im Gebiet heute aus? Was funktioniert gut, was nicht? Auf dieser Basis wird eine zentrale räumliche Planungsidee für die Zukunft des Ortes entwickelt.

Das städtebauliche Konzept ist informell, das heißt, es ist nicht rechtlich verbindlich. Das Konzept steht am Anfang eines längeren Planungsprozesses und behandelt noch keine Detailfragen. Es liefert vielmehr einen Orientierungsrahmen, der in nachfolgenden formellen Planungen - wie dem Bebauungsplanverfahren - konkretisiert wird.

 

Welchen Anlass gibt es für die Planung an der Gerostraße?

Verkehrsplanung

Sowohl der überörtliche als auch der innerstädtische Verkehr in der Stadt Brandenburg an der Havel haben in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen. Der zusätzliche gesamtstädtische Entwicklungsdruck hat die Stadt veranlasst, die L98 (Willi-Sänger-Straße und Brielower Straße) neu zu ordnen. Im Bereich des Nordrings besteht mit dem Doppelknotenpunkt Brielower Straße/Gerostraße und Brielower Straße/Willi-Sänger-Straße derzeit eine Engstelle, an der sich der Verkehr oft staut.

Ziel ist sowohl die Entschärfung des Durchgangsverkehrs in der Altstadt als auch die deutliche Steigerung der Attraktivität des Nordrings. Ein attraktiver Nordring ist zudem eine wichtige Voraussetzung, weitere Verkehre auf den Stadtring zu lenken, die bisher über die Dominsel fahren.

Die Verkehrsplanung für den Umbau und die Verlängerung der Gerostraße (Neubau der Landesstraße L 98, Ausbau und Verlängerung der Gerostraße, vierarmiger Knotenausbau, Beschluss der Vorzugsvariante vom 11.05.2023, Vorlagennummer 101/2023) wird parallel in einem separaten Planfeststellungsverfahren geregelt und ist bereits weit fortgeschritten.

Die Verkehrsplanung befindet sich bis Dezember 2025 in der Abstimmung mit den einzelnen Fachplanerinnen und Fachplanern. Dazu gehöhren u. a. eine landschaftspflegerische Begleitplanung, die Planung der Lärmschutzmaßnahmen, die Bemessung der Regenentwässerung sowie Abstimmungen mit den Stadtwerken und der BRAWAG hinsichtlich notwendiger Leitungsumverlegungen und -erneuerungen. Notwendige erste Abstimmungen zur Knotenaufteilung und Verkehrsführung sind mit den Planern der Lichtsignalanlage und der Straßenverkehrsbehörde bereits erfolgt. 

Es ist vorgesehen, Anfang 2026 die Planung der Verkehrsanlagen beim Landesamt für Bauen und Verkehr zum Planfeststellungsverfahren einzureichen.

 

Städtebauliches Konzept

Der Planungsraum befindet sich am Übergang zwischen dem Stadtteil Nord und der Altstadt. Er bildet ein wichtiges Bindeglied zwischen den beiden Stadtteilen und ist darüber hinaus Teil der übergeordneten Verbindung zwischen dem Stadtteilzentrum Nord und der Innenstadt. Der Stadtteil Nord entstand nach einem ganzheitlichen, nach innen gerichteten Planungsansatz und weist aus heutiger Sicht Defizite in der Anbindung an die Innenstadt auf.

Vor diesem Hintergrund verfolgt die Stadt das Ziel, den Fuß- und Radweganschluss von der Innenstadt über den Rathenower Torturm und die Wallanlage zum Stadtteilzentrum Nord zu verbessern und schlägt den Ausbau einer Verbindung durch den Blockinnenbereich der Sportanlagen zwischen Brielower Straße und Freiherr-von-Thüringen-Straße vor. In Zuge des Ausbaus der Anbindung an die Innenstadt soll auch der Planungsraum städtebaulich entwickelt und stärker auf die Bedürfnisse von Fußgängern und Radfahrern ausgerichtet werden.

Zudem entstehen durch die veränderte Verkehrsführung neue Räume im Stadtgefüge, die gestaltet und genutzt werden können. Bereits 2020 wurde die Verwaltung von der Stadtverordnetenversammlung beauftragt, integriertes Konzept für das Gebiet Gerostraße, Willi-Sänger-Straße und Brielower Straße zu erarbeiten, das neben der verkehrlichen Planung eine städtebauliche Planung integriert (Beschlussantrag vom 21.08.2020, Antragsnummer 208/2020).

Das Ziel der Stadt ist es deshalb, parallel zu den Planungen der Verkehrsanlagen bzw. des Straßenraumes ein städtebauliches Konzept für die neu entstehenden Räume zu entwickeln. Das städtebauliche Konzept Gerostraße wird gemeinsam mit dem parallel durch die Stadt durchgeführten Planfeststellungsverfahren zur Realisierung der Querspange zwischen Willi-Sänger-Straße und Gerostraße eine wesentliche Handlungsgrundlage zur künftigen Entwicklung dieses städtischen Raumes darstellen.

Die Umsetzung ist dabei etappenweise möglich: Zunächst entsteht nach den Vorgaben des Lärmschutzes beidseitig der verlängerten Gerostraße eine Lärmschutzwand. Erst wenn die Zuwegung durch den Bau der neuen Trasse gesichert ist und ein Investor gefunden wird, kann eine Bebauung des neuen Baufeldes realisiert werden. In diesem Fall wird die Lärmschutzwand auf der Südseite der verlängerten Gerostraße wieder zurückgebaut.

 

Hinweis:

In dieser Beteiligung sammeln wir ausschließlich Hinweise zum städtebaulichen Entwurf. Die Verkehrsführung und -planung werden in einem eigenen Verfahren bearbeitet.

Für Fragen zur Verkehrsplanung wenden Sie sich in der Verwaltung gern an das Amt Straßen und Brücken. Ansprechpartner ist hier Herr Rolf Beyer.

 

Um welches Gebiet geht es?

Das Untersuchungsgebiet, mit seinen ca. 12,92 ha, ist dem Stadtteil Nord zuzuordnen und umfasst neben den Straßenzügen der Willi-Sänger-Straße, Brielower Straße, Rathenower Straße und Gerostraße auch die unmittelbar angrenzende Bebauungs- und Freiraumstruktur. Der Fokus der Planung innerhalb des Untersuchungsgebietes liegt auf dem Raum (ca. 1,14 ha) zwischen dem Schulstandort (Oberschule Nord), dem gewerblich genutzten Flachbau sowie dem Straßenraum der Willi-Sänger-Straße und der Brielower Straße. Die Bestandsbebauung des Planungsraumes besteht aus vier viergeschossigen Mehrfamilienhäusern in gründerzeitlichem Stil, die sich im Privatbesitz befinden. Im Innenbereich finden sich aktuell überwiegend begrünte Flächen, die mit zahlreichen Bäumen bewachsen sind. Die übrigen Freiflächen werden für private Stellplätze genutzt/ vermietet. 

In direkter Umgebung zu dem Planungsbereich befindet sich das Gartendenkmal Walther-Rathenau-Platz (mit ca. 2 ha im Untersuchungsgebiet), die Wohnbebauung (2-3-geschossig) entlang der Willi-Sänger und Rathenower Straße mit vereinzelter gewerblicher Nutzung im Erdgeschossbereich, eine Freifläche mit konkreter Entwicklungsabsicht (Wohnanlage für betreutes Wohnen), ein viergeschossiger Wohnblock mit verschiedenen Einrichtungen der Nahversorgung in der Erdgeschosszone (EKZ Marienberg) sowie Stellplatzanlagen. Zudem begrenzen weitere gründerzeitliche Wohnbebauungen den Straßenraum der östlichen Brielower Straße sowie die nördliche Gerostraße. Im weiteren Umfeld befinden sich der Sportplatz der Oberschule Nord, ein Lebensmitteldiscounter sowie die historische Altstadt.

 

Wie ist der Verfahrensstand des städtebaulichen Entwurfs? Was ist bisher passiert?

Im Oktober 2022 startete das Projekt zur Entwicklung des städtebaulichen Konzepts mit geführten Stadtspaziergängen durch das Plangebiet gemeinsam mit Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und des Planungsbüros die raumplaner. Insgesamt haben 35 interessierte Bürgerinnen und Bürger an den drei Spaziergängen teilgenommen. Den Teilnehmenden wurde während der Spaziergänge der Stand der städtebaulichen Planungen vor Ort erläutert und ihnen bot sich die Gelegenheit direkt Fragen zu stellen und Bedarfe sowie Anregungen zu äußern. Diese Möglichkeit wurde intensiv genutzt. Die gesammelten Anregungen und Hinweise wurden in einer Dokumentation protokolliert. [Link ]

In einem nächsten Schritt wurden die Anregungen der Teilnehmenden mit den laufenden städtebaulichen Planungen abgeglichen und abgewogen. [Link]

Begleitend wurde von den raumplanern eine stadträumliche Bestandsanalyse des Untersuchungsgebiets durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in einer SWOT-Analyse (Strenght/Stärken, Weaknesses/Schwächen, Opportunities/Chancen, Threats/Risiken) zusammengefasst. [Links: Chancen/Risiken, Stärken/Schwächen, Critical Mapping]

Auf Grundlage der Ergebnisse der Analyse und der Hinweise der Bürgerinnen und Bürger entwickelten die raumplaner ein räumliches Leitbild für das städtebauliche Konzept im Plangebiet.

Das Leitbild stellte den Ausgangspunkt für den daran anschließenden städtebaulichen Konzeptentwurf dar. Aufgrund von Verzögerungen in der parallellaufenden Verkehrsplanung verschob sich der Beginn der Konzeptphase auf das Jahr 2025. Im Frühjahr 2025 entwickelten die raumplaner gemeinsam mit der Verwaltung im Rahmen einer Variantenuntersuchung mehrere städtebauliche Entwurfsvarianten. Die überzeugendsten Ideen und Elemente dieser Varianten wurden schließlich in der vorliegenden Vorzugsvariante zusammengeführt.

 

Wie kann ich mich beteiligen?

  1. Ab dem 01. September 2025 startet die Online-Beteiligung zum städtebaulichen Konzept auf der Beteiligungsplattform Adhocracy unter https://adhocracy.plus/gerostrasse/projects/stadtebauliches-konzept-gerostrasse/Bis zum 28. September 2025 können Sie sich dort über den Entwurfsstand informieren und diesen kommentieren.

     

  2. Am 11.09.2025 um 17 Uhr in der Oberschule Nord findet zusätzlich eine Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung zum Entwurf statt, bei der Sie herzlich eingeladen sind Ihre Fragen zum Entwurf zu stellen. In der ersten Woche nach den Sommerferien präsentieren die Bereiche Stadtentwicklung und Straßen und Brücken den aktuellen Stand der Planung und erläutern das weitere Vorgehen.

 

Was passiert als Nächstes?

Ab Oktober startet die letzte Phase des städtebaulichen Entwurfs. Die Ergebnisse der Online-Beteiligung werden durch die raumplaner ausgewertet und es wird überprüft, welche Aspekte des städtebaulichen Entwurfs gegebenenfalls verfeinert und angepasst werden müssen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse wird voraussichtlich im November unter folgenden Link veröffentlicht: https://adhocracy.plus/gerostrasse/dashboard/projects/stadtebauliches-konzept-gerostrasse/result/

Bis Ende 2025 soll das städtebauliche Konzept finalisiert werden. Die Beschlussfassung durch die Stadtverordnetenversammlung ist für das erste Quartal 2026 geplant. Das gesamte Konzept mit Bestandsanalyse, Leitbild, Entwurfspläne und Erläuterungstexte wird nach erfolgreicher Beschlussfassung in Form eines Abschlussberichts von der Stadt veröffentlicht.

 

slapa & die raumplaner gmbh - Wer sind wir?

Wir als Stadtplanungsbüro "die raumplaner" entwickeln passgenaue Konzepte für Stadt- und Regionalentwicklung und legen dabei großen Wert auf partizipative Prozesse. Durch individuell zugeschnittene Methoden und kreative Beteiligungsformate binden wir relevante Akteur*innen aktiv in die Erarbeitung von Entwicklungskonzepten ein.

 

Bei Fragen können Sie sich jederzeit an uns wenden: gerostrasse-brandenburg@die-raumplaner.de

 

Carolin Henning

Amt für Stadtentwicklung und Denkmalschutz

Sachgebiet Stadtentwicklung (60.1)

stadtentwicklung@stadt-brandenburg.de

 

Jonas Grund

slapa & die raumplaner gmbh

gerostrasse-brandenburg@die-raumplaner.de

 

 

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