Übersicht | Städtebaulicher Entwurf

Planungsanlass und aktueller Planungsstand
Planungsanlass
Der Planungsraum befindet sich am Übergang zwischen dem Stadtteil Nord und der Altstadt. Er bildet ein wichtiges Bindeglied zwischen den beiden Stadtteilen und ist darüber hinaus Teil der übergeordneten Verbindung zwischen dem Stadtteilzentrum Nord und der Innenstadt. Der Stadtteil Nord entstand nach einem ganzheitlichen, nach innen gerichteten Planungsansatz und weist aus heutiger Sicht Defizite in der Anbindung an die Innenstadt auf.
Vor diesem Hintergrund verfolgt die Stadt das Ziel, den Fuß- und Radweganschluss von der Innenstadt über den Rathenower Torturm und die Wallanlage zum Stadtteilzentrum Nord zu verbessern und schlägt den Ausbau einer Verbindung durch den Blockinnenbereich der Sportanlagen zwischen Brielower Straße und Freiherr-von-Thüringen-Straße vor. In Zuge des Ausbaus der Anbindung an die Innenstadt soll auch der Planungsraum städtebaulich entwickelt und stärker auf die Bedürfnisse von Fußgängern und Radfahrern ausgerichtet werden.
Ein weiteres Ziel der Stadt ist die Entlastung der Altstadt vom PKW-Durchgangsverkehr. Die erhebliche Zunahme des Verkehrs, hat die Stadt dazu veranlasst, die L98 neuzuordnen. Besonders der Doppelknotenpunkt im Bereich des Planungsraums stellt derzeit eine Engstelle dar, an der sich der Verkehr oft staut. Mit dem Umbau und der Verlängerung der Gerostraße soll die Attraktivität des Nordrings gesteigert werden, um mehr PKW-Verkehr von der Dominsel auf den Stadtring zu verlagern.
Die veränderte Verkehrsführung bringt Auswirkungen auf den Stadtraum mit sich, die im Rahmen nachhaltiger Stadtentwicklung konzeptionell betrachtet werden müssen. Das städtebauliche Konzept Gerostraße wird deshalb aktuell parallel zu den Verkehrsplanungen entwickelt. Zusammenmit dem Planfeststellungsverfahren bildet es die Grundlage für die künftige Entwicklung dieses städtischen Raumes.
2020 wurde die Verwaltung von der Stadtverordnetenversammlung beauftragt einen Entwurf für ein integriertes städtebauliches und verkehrliches Konzept für das Gebiet Gerostraße, Willi-Sänger-Str. und Brielower Str. zu erarbeiten (Beschlussantrag vom 21.08.2020 Antragsnummer 208/2020)
Weitere Hintergrundinformationen zu diesem Projekt finden Sie unter: https://adhocracy.plus/gerostrasse/information/

Hinweis:
In dieser Beteiligung sammeln wir ausschließlich Hinweise zum städtebaulichen Entwurf. Die Verkehrsführung und -planung werden in einem eigenen Verfahren bearbeitet.
Bitte beziehen Sie sich in Ihren Kommentaren auf die Elemente des städtebaulichen Konzepts: die Gestaltung des öffentlichen Raums und der Freiräume, der Bebauung sowie auf die geplante Nutzung.
Für Fragen zur Verkehrsplanung wenden Sie sich in der Verwaltung gern an das Amt Straßen und Brücken. Ansprechpartner ist hier Herr Rolf Beyer.
Aktueller Planungsstand des städtebaulichen Entwurfs
Seit Oktober 2022 arbeitet die Stadt Brandenburg an der Havel gemeinsam mit dem Stadt- und Regionalplanungsbüro „slapa & die raumplaner gmbh“ an einem städtebaulichen Konzept für diesen Bereich. Nach Stadtspaziergängen mit Bürgerinnen und Bürgern, einer umfassenden Bestandsanalyse und der Entwicklung eines räumlichen Leitbilds liegt nun ein erster Entwurf vor. Im Frühjahr 2025 wurden verschiedene Varianten untersucht und die überzeugendsten Ideen in der hier gezeigten Vorzugsvariante zusammengeführt.
Die hier gezeigten Pläne stellen einen Entwurfsstand dar, der durch Ihre Hinweise weiter ausgearbeitet werden soll.
Der vorläufige Entwurf des Rahmenplans wird weiter unten im Absatz „Rahmenplan | Kurzfassung“ dargestellt. Ergänzend zum Rahmenplan vertiefen die anderen Kapitel das räumliche Leitbild und einzelne Teilbereiche des Entwurfs.
Wie kann ich mich hier beteiligen?
Im Folgenden wird der städtebauliche Entwurf in mehreren Absätzen kurz erklärt und anhand zentraler Abbildungen illustriert. Sie haben die Möglichkeit, unter jedem Absatz die Inhalte zu kommentieren und mit anderen zu diskutieren. Nutzen Sie gerne die Fragen am Ende jedes Absatzes als Anregung für Ihre Rückmeldung.
Rahmenplan

Durch die geplante verkehrliche Neuordnung entstehen im Bereich zwischen Gerostraße, Brielower Straße und Willi-Sänger-Straße neue Möglichkeiten für die Stadtentwicklung. Der vorliegende städtebauliche Entwurf zeigt, wie aus diesem verkehrlich geprägten Gebiet ein lebendiges, grünes Quartier werden kann, das Wohnen, Arbeiten und Begegnung miteinander verbindet.
Das Herzstück bildet ein neuer Wohnblock mit urbanem und durchmischtem Wohnen im zentralen Baufeld. Die geschlossene Blockrandbebauung mit fünf Geschossen orientiert sich bewusst an der dichten Baustruktur der Brandenburger Altstadt und betont die Zugehörigkeit zur Innenstadt. Gleichzeitig entstehen neue Qualitäten: Ein geschützter, grüner Innenhof bietet einen ruhigen Ort für Nachbarschaft und Aufenthalt, während flexible Wohnungszuschnitte verschiedene Nutzergruppen ansprechen.
Die umliegenden Straßenräume werden grundlegend aufgewertet und erhalten einen neuen Charakter. Die Brielower Straße zwischen dem neuen Wohnquartier und dem Walther-Rathenau-Platz wird zur attraktiven Wohnlage mit ausgedehnten Grünstreifen, neuen Aufenthaltsbereichen und einer beidseitigen Baumbepflanzung mit Alleecharakter. Auch die Willi-Sänger-Straße profitiert von der Verkehrsentlastung: Ein begrünter Mittelstreifen, erweiterte Baumreihen und zusätzliche Grünflächen verbessern das Mikroklima und schaffen mehr Aufenthaltsqualität.
Für das Schulgelände werden wichtige Schutzmaßnahmen umgesetzt: Eine begrünte Lärmschutzwand entlang der neuen Trasse schützt die Schulgemeinschaft und schafft gleichzeitig einen ökologischen Mehrwert als vertikale Grünfläche. Die durch den Rückbau des Parkplatzes frei werdenden Flächen und die Aktivierung der Brachflächen westlich der Schule eröffnen neue Möglichkeiten. Langfristig hält die Stadt diese Flächen als Optionsflächen für verschiedene Nutzungen vor – denkbar sind beispielsweise ein Multifunktionsgebäude für die Schule oder ein Parkhaus.
Wir bitten um Hinweise:
Was passt auf Grundlage dieses Entwurfes besonders gut an diesen Standort?
Was fehlt Ihnen in dieser Planung?
Nutzungs- und Freiraumkonzept
Der neue Wohnblock soll nicht nur dringend benötigten Wohnraum schaffen, sondern auch einen Mehrwert für das gesamte Quartier bringen und bestehende Nutzungen sinnvoll ergänzen. Die oberen Geschosse zur Gerostraße bieten attraktiven Wohnraum, während die Erdgeschosszone urbane Funktionen aufnimmt und zur Straße hin aktiviert wird.
Entlang der frequentierten Gerostraße und an den städtebaulich wichtigen Gebäudeecken sind lärmrobuste Nutzungen vorgesehen – Einzelhandel und soziale Einrichtungen, die den Straßenraum beleben und eine urbane Atmosphäre schaffen.
Aus der bisherigen Bürgerbeteiligung wurde ermittelt, dass sich die Anwohnenden die Schaffung von Begegnungsorten und – angeboten sowie Angebote für Kinder und Jugendliche wünschen. Konkret denkbar sind beispielsweise ein Bürger- oder Mehrgenerationentreff an der ruhigeren Ecke zur Bergstraße als nachbarschaftlicher Ankerpunkt, ein Kinder- und Jugendtreff, ein Repair-Café oder ein Stadtteilcafé. Weitere mögliche Nutzungen sind ein Bioladen für die Nahversorgung oder eine Arztpraxis.
Zur Seite des Walther-Rathenau-Platzes bleibt das Gebäude dem reinen Wohnen vorbehalten und nutzt so die qualitätsvolle, ruhigere Lage an den Grünanlagen optimal aus.
Wir bitten um Hinweise:
Welche der genannten Nutzungen sind für Sie besonders wichtig?
Haben Sie andere Ideen für die Erdgeschossnutzung?
Für detailliertere Informationen zu einzelnen Teilbereichen des Entwurfs lesen Sie in den nächsten Kapiteln weiter. Auch dort haben Sie die Möglichkeit die Inhalte zu kommentieren.