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Nr. 5 Filmtrailer für biograf. Theaterprojekt zur DDR-Zeit

Sonstiges
Greifswald und Umgebung 1,500€
Kinder- und Jugendförderung
Soziales
Bildung
Kultur

Für unser biografisches Theaterprojekt „Wendezeiten“, das kombiniert mit didaktischen Modulen auch in Schulen zum Einsatz kommen soll, möchten wir in einem kleinen Projekt einen Filmtrailer erstellen und eine fotografische Dokumentation gewährleisten, um das Stück am Ende bestmöglich bewerben und für Schulen nutzbar machen zu können. Als Grundlage unseres Stücks werden schwerpunktmäßig Menschen interviewt, die einen Großteil ihrer Jugendzeit in der DDR verbracht haben. Konkret ist der Plan, dass wir Zeitzeug:innen der DDR zu Wendungen in ihrem Leben befragen. Dabei interessiert uns z.B., ob die Wendepunkte selbstgewählt sind, kollektiv alle trafen oder durch Zwang verursacht wurden. Die Wendungen können sich auf den Mauerfall, andere politische Auswirkungen des SED-Regimes oder persönliche Ereignisse im Leben beziehen. Schon für diese Interviewphase soll es eine filmische Begleitung geben. Es geht in dem Trailer also sowohl um den Entstehungsprozess des Stückes als auch um szenische Einblicke in das Theaterstück.

Die Aufnahmen und die Erstellung des Trailers finden im Zeitraum vom 15.06.2024 - 31.12.2024 statt.

Inhalt des Theaterprojektes:

Das Projekt verfolgt thematisch einen sehr offenen und auch sehr persönlichen Ansatz und kann dadurch eine besondere Vielfalt von Erfahrungen und Perspektiven gezeigt werden. Die Geschichten dieser Zeitzeug:innen der DDR werden wir mit Mitteln des Theaters aufarbeiten und als nebeneinander stehende Szenen zu einem Theaterstück kombinieren. Jede Szene erzählt in mehreren Bildern wichtige Erfahrungen oder Ereignisse, die Kindheit, Jugend und weiteren Lebenslauf der Zeitzeug:innen geprägt haben. Besonderes Augenmerk legen wir auf die Verbindung privaten Lebens und Auswirkung der Staatsform.

Neben wichtigen Ereignissen werden wir die Zeitzeug:innen nach Musikstücken befragen, die sie mit den Erfahrungen jener Zeit in Verbindung bringen. Diese Musik werden wir mit Klavier und Gesang beziehungsweise gegebenenfalls im Original als Einspieler in unser Stück einarbeiten.

Biografisches Theater mit Musik hat das besondere Potenzial, Lebensgefühl kombiniert mit Informationen vermitteln zu können. Echte Geschichten aus empirischem Material berühren Menschen eher als erfundene. Das Stück soll Fragen aufwerfen, die im Nachgespräch beantwortet werden können.

Zusätzlich soll es am Tag der Aufführung an Schulen vor dem Theaterstück im Rahmen eines Projekttages jeweils vormittags pädagogische Module geben, in denen die Jugendlichen direkt in die Rolle eines Zeitzeugen oder einer Zeitzeugin schlüpfen und dadurch ein Gefühl für die Perspektive der gespielten Person entwickeln.

Im Anschluss an das Theaterstück soll es jeweils ein moderiertes Nachgespräch geben, bei dem wir nach Möglichkeit Zeitzeug:innen einbeziehen werden.

Das Projekt bietet Jugendlichen einen faktenbasierten und gleichzeitig sehr emotionalen Zugang zu den Erfahrungen und dem Lebensgefühl von Jugendlichen in der DDR.

Durch die Darstellung der Schicksale in relativ kurzen Episoden ist es möglich, sehr ernste und unter Umständen grausame Schicksale darzustellen, ohne das Publikum zu überfordern. Die Balance zwischen erschütternden Momenten und leichten, positiven Szenen soll dabei gewahrt werden.

Wir haben bereits Erfahrungen mit der Entwicklung eines biografischen Theaterstücks mit gleichem Frageansatz. Trotz der Kürze der einzelnen Szenen konnten wir die Menschen emotional mitnehmen und gleichzeitig die verschiedensten Perspektiven und Lebensläufe in der DDR darstellen. Sowohl die Wirkung auf das Publikum als auch bei den Interviews war enorm. „Endlich spricht jemand darüber“. „Das wird Zeit.“ Das hat unsere Motivation gestärkt, Geschichten mit mehr Fokus auf die Wirkung der DDR-Zeit zu sammeln und sie auch an die jüngere Generation zu vermitteln. Daher dieser Antrag.

Auch wenn die Geschichten dramaturgisch verkürzt sind und mit Mitteln des Theaters bearbeitet werden, muss ihr Wahrheitsgehalt stimmen. Daher wünschen wir uns Beratung von fachlicher Seite (angedacht historisches Institut der Universität Greifswald oder auch soweit möglich die Stiftung Aufarbeitung).

Die von uns geplante Kombination aus biografischem Theater, Musik und den didaktischen Modulen ist in besonderem Maße geeignet, Jugendlichen die Lebenswelt und das Lebensgefühl in der DDR nahezubringen. Besonders liegt uns dabei an der Zielgruppe der Schüler:innen an Regionalen Schulen im ländlichen Raum von Mecklenburg-Vorpommern, die oft wenig über die DDR-Zeit und auch deren Auswirkungen in ihren Familien wissen.

Durch den offenen Ansatz der Interviews bietet unser Konzept den Zeitzeug:innen in besonderem Maße die Chance, ihre eigenen Erfahrungen, ihre Lebensgeschichte zu erzählen und zu reflektieren.

Das Theaterstück und die Rollenspiele sowie die anschließende Begegnung der Jugendlichen mit Zeitzeug:innen ermöglichen die direkte Begegnung zwischen älteren Menschen / Jugendlichen „damals“ und Jugendlichen heute und inhaltlichen Austausch. Die Zeitzeug:innen werden den Jugendlichen Wissen über die DDR direkt vermitteln. Gleichzeitig ist das Format geeignet, die Zeitzeug:innen selbst behutsam zum Erinnern und zur Selbstreflexion anzuregen und zum Erzählen zu bewegen. Wir haben mit unserem ersten Stück die Erfahrung gemacht, dass die Zeitzeug:innen nachdenklich, aber auch mit einem gewissen Stolz „ihre Geschichte“ im Theaterstück betrachtet haben.

Pommerscher Diakonieverein e. V. Bürgerhafen
Reference No.: 2024-15023
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