Nr. 1 Inklusiver Wassersport an Schule und Verein braucht eine Grundausstattung

Einleitung

Naturerlebnis, Spaß und das Überwinden persönlicher Grenzen. Dies sind die Schlagworte, unter denen der Mehrwert von Wassersport besonders zu sehen ist. Der Surfsport repräsentiert nicht nur eine faszinierende Verbindung von Naturerlebnis und sportlicher Betätigung, sondern bietet auch eine einzigartige Möglichkeit, Schülerinnen und Schülern im Team eine alternative, aufregende Erfahrung zu bieten. Noch dazu sei erwähnt: Die umliegenden Spots zählen ohne Übertreibung zu den besten Deutschlands. Seit Jahren führt die Martinschule aus ökologischen Gründen keine Skilager mehr durch, doch die Einführung von Wassersport könnte diesen Wegfall mehr als kompensieren. Durch die Integration des Wassersports in den Schulverein schaffen wir nicht nur eine sportliche Erfahrung, sondern eröffnen den Schülerinnen und Schülern sowie Vereinsmitgliedern auch die Möglichkeit, die Natur und das Meer auf eine ganz neue Weise zu entdecken.

Wir wollen als Schulverein sowohl eine Einbindung des Wassersports in den Schulsport als auch in den Verein ermöglichen. 

Die Idee

Um die Vorteile des Wassersports nutzen zu können, benötigt es neben einem oder mehreren Trainern (diese haben bereits zugestimmt) und geeigneten Surfspots auch das Material und die Logistik einer Surfschule. Die grundlegende Idee, Wassersport als Schulverein durchführen zu können, ist, diese Surfschule in einem dafür ausgebauten PKW-Anhänger unterzubringen und somit flexibel zu jeder Zeit am geeigneten Ort Wassersport erleben zu können. Wir haben die Möglichkeit, von einer ausscheidenden Surfschule günstig eine Grundausstattung mitsamt Anhänger zu erwerben. 

Die Möglichkeiten

Die Nutzung soll dabei sowohl im als auch außerhalb des Schulbetriebs stattfinden:

• Sportverein
• Wahlpflichtunterricht Wingsurfen Stufe 7
• Hort
• Stammgruppentage
• Einbindung in Klassenfahrten/Ferienlager

Kosten und Finanzierung

Wir haben ein Angebot, preisgünstig Material einer ausscheidenden Surfschule aufzukaufen. In diesem Angebot sind die Kosten für den Anhänger 2000€, den Ausbau mit 500€, Boards mit Foils 3000€, Wings 3000€, Neoprenanzüge, Paddel, Pumpen, Westen, Reparaturmaterial und sonstiges Zubehör sind mit weiteren 1500€ kalkuliert. Die künftig anfallenden Kosten sollen über den Verein gedeckt werden, bei den Initialkosten bitten wir mit diesem Antrag um Unterstützung.

Pädagogischer Nutzen

Wingsurfen kombiniert Elemente des Wellenreitens, Windsurfens und Kitesurfens bei sehr niedrigem Grundrisiko und bietet nicht nur ein aufregendes Abenteuer auf dem Wasser, sondern auch die Möglichkeit einer Menge Transfereffekte. An physischen und motorischen Fähigkeiten sind Balance, Orientierungsfähigkeit und kinästhetische Differenzierungsfähigkeit hervorzuheben. Die Schulung von Kraft und Ausdauer erfolgt bei regelmäßiger Ausübung. Doch sehen wir eine Menge von Chancen auf anderen Gebieten. Auf psychischer Ebene wäre da die Stärkung des Selbstvertrauens durch das Meistern neuer Herausforderungen, Krisenmanagement, Gefahreneinschätzung und Entspannung abseits des üblichen Umfelds. Außerhalb der Komfortzone ist die gegenseitige Unterstützung wichtig, weshalb so Teamfähigkeit unterstützt werden soll. Auf naturpädagogischer Seite zu nennen ist ganzheitliche Erfahrung von Naturkräften und besseres Verständnis und erleben lokaler Windsysteme sowie die Sensibilisierung und Wertschätzung der Natur. Gerade im Bereich des Wahlpflichtunterrichts Wingsurfen sind diese Themen im Unterricht mit eingebunden.

Die Sportarten

Die Ausrüstung soll so konzipiert sein, dass die Sportarten Wingsurfen, Wingfoilen und Standuppaddling mit ihren Facetten ausgeübt werden können.

Standuppaddling (SUP)

SUP hat sich in den letzten Jahren zu einem absoluten Breitensport entwickelt. Neben der Erschwinglichkeit des Materials und des geringen Platzbedarfs eines SUP ist hier auch die Einfachheit des Sports ursächlich. Im Schulkontext und Vereinssport sind hier mehrere Facetten des Sports sinnvoll:

• Einfaches Standuppaddling
• Das SUP als „Badeinsel“ (spielerischer Einstieg in den Surfsport)
• SUP-Touren
• SUP-Gymnastik/Yoga
• SUP-Polo (Ballspiel mit dem SUP)

Gruppengröße

Die Ausstattung ist für die gleichzeitige Benutzung von 6-8 Geräten gedacht. Bei -wie bei Wassersportschulen üblich- paarweiser Übung sind somit 12-16 gleichzeitig übende Schüler für alle Wassersportarten möglich. Wer zudem variiert und die hierfür geeigneten Foilboards ebenfalls zum Balancetraining einsetzt, kann die Zahl der verwendeten Geräte erhöhen.

Inklusion

Durch K.O.-sichere Schwimmwesten und die vorhandenen Stehreviere ergibt sich ein breites Feld der Möglichkeiten. Von Sitzen auf dem Board in knietiefem Wasser über Balanceübungen bis zur Teilnahme an Touren ist je nach Grad der Fähigkeiten eine Vielzahl an Möglichkeiten gegeben.

Wingsurfen und Wingfoilen

Ein Wing ist prinzipiell ein Drachen, der in der Hand gehalten wird. Optisch sieht Wingen dem Windsurfen sehr ähnlich, ist jedoch in der Verwendung sehr simpel (einfacher Aufbau), sicher (keine harten Teile), intuitiv (direkte Rückmeldung des Sportsgeräts) und transportabel. Da ein Wing sich durch die Windkräfte selbst trägt, kann der Wing auch mit körperlicher Kraft genutzt werden.

Stufe 1: Wingsurfen

Wingsurfen ist sehr schnell zu lernen und erste Meter lassen sich meist am ersten Lerntag (je nach Aufbau des Schulungskonzeptes) zurücklegen. Größte Herausforderung ist das Kreuzen, also das Gelangen nach Luv. Es lassen sich verschiedene Manöver lernen. Wingsurfen ist vom Tempo her gemäßigt, da man in Verdrängerfahrt bleibt.

Stufe 2: Wingfoilen

Die Verwendung eines Boards mit Tragfläche ist für alle, die mehr Herausforderung wollen und das Wingsurfen gemeistert haben. Da das Board aus dem Wasser kommt und nur noch das Foil unter Wasser gleitet, entsteht das Gefühl des Fliegens. Im Wingfoilen gibt es die Disziplinen Waveriding, Freestyle und Race (Regatta). Erste „Flüge“ sind je nach Vorkenntnissen in den ersten Tagen des Trainings möglich. An der Schule ist es das Werkzeug, um auch diejenigen zu fordern, die sehr schnell lernen. Das Gefühl, auf einem Foil zu schweben ist einzigartig und bietet auch langjährigen Wassersportler eine Menge spaßiger Herausforderungen und Facetten.

Gruppengröße

Beim Wingen ist mit geschickter Materialwahl eine gleichzeitige Verwendung von 6-8 Setups möglich. Eine Gruppengröße von 14 Schülerinnen und Schüler ist somit machbar. Wenn es um Schnupperkurse geht mit wechselnden Gruppen, ist somit eine Stufe in einem Schultag möglich, stark abhängig vom Ziel der Veranstaltung.

Inklusion

Je nach Art der Einschränkungen, ist auch Wingsurfen ein inklusiver Sport. Es lassen sich Übungen gestalten mit Simulator, der nicht abtreibt. Das Spielen mit dem Wing in flachem Wasser ist bei geeigneten Windstärken sehr sicher und ermöglicht, die Naturkräfte auf andere Art zu spüren.

Wir bitten um Unterstützung, um diese einmalige Erfahrunge vielen jungen Menschen zu ermöglichen, die sonst vermutlich nie die Möglichkeit dazu hätten.