Mit dem Leerstand proaktiv umgehen
Andere Städte machen sehr gute Erfahrungen mit Leerstandsmanagement und der Ansprache von Eigentümern leerstehender Objekte – und zwar, indem eine Kommunikation auf Augenhöhe (!) initiiert und ganz praktisch gemeinsam Lösungen für das Problem gesucht werden. Bislang findet Eigentümeransprache, wenn überhaupt, noch zu stark per abschreckendem Behördenbrief statt – beispielsweise in Form von Drohungen, weil der Gehweg nicht sauber gehalten wurde oder weil Einsturzgefahr droht. In letzterem Falle ist es ja immer schon fast zu spät.
Dass es auch anders geht, beweisen viele Projekte und Studien, von denen man lernen kann und die beispielsweise auch vom BBSR, hier sei nur eine sehr aufschlussreiche direkt erwähnt:
https://www.irbnet.de/daten/rswb/09069003333.pdf
In der Folge könnte man junge Familien motivieren, sich eines alten Hauses im Altstadtbereich anzunehmen und sie mit Beratung zu Nutzungskonzepten unterstützen. Auch ein solches Projekt muss Havelberg nicht allein erfinden, sondern kann sich das Modell von anderen ländlichen Regionen, die vom demografischen Wandel bedroht sind, abschauen – auch hier sei nur ein Beispiel zitiert, es gibt noch viele weitere:
https://www.hiddenhausen.de/Wohnen/Jung-kauft-Alt
Die Förderung besteht hier nur zu einem ganz geringen Teil in einem Zuschuss zu den Baukosten – der große Teil liegt in Information, Beratung und Motivation.