Medienfitness - Sicherer Umgang mit und in der digitalen Welt
Die Entwicklung eines Smarten Ländlichen Raums erfordert neben der (An-)Schaffung digitaler oder analoger Tools gleichermaßen die Befähigung zur Nutzung dieser. Dies sollte bei der Einführung neuer Tools durch eine frühzeitige Einbeziehung der Endanwender:innen, z.B. Verwaltungsmitarbeitende, Wirtschaftsunternehmen oder Private möglichst von Beginn der Entwicklungsphase an geschehen. Mit einem umfassenden Befähigungsansatz können die Problematiken, für die eine digitale Lösung entwickelt wird, von Beginn an bedacht und die Mehrwerte dieser Lösungen gezielt vermittelt werden. Die Anwendungen werden direkt zielgruppengerecht entwickelt und dargestellt und von Beginn an mitgenutzt. Eine so erzielte hohe Akzeptanz der Projekte und Lösungen baut Hürden und Skepsis ab, bevor sie entstehen können. Daher ist es in allen Bereichen – von der Verwaltung über Unternehmen und Private besonders wichtig, Projekte gemeinsam und anhand der Alltagsproblematiken zu entwickeln und durch ein fortlaufendes, zielgruppengerichtetes Schulungsprogramm die Einführung solcher Tools ganzjährig zu begleiten. Während beispielsweise die Winterberger Stadtverwaltung 2021 sich im Rahmen mehrerer Schulungsformate dem Thema eGovernment und smarter Stadtentwicklung genähert hat, indem sich z.B. der Einführung neuer Dokumentenmanagementsystemen mit konkreten Anwendungsfällen praxis- bzw. alltagsnah vermittelt wurde bevor zukünftig eine Software eingesetzt wird, haben in Lockdown-Zeiten Unternehmer:innen aus Gastronomie und Einzelhandel sich der digitalen Marketingwelt ebenfalls praxisorientiert und erfolgreich angenähert: Angeleitet durch die „DigiCoaches“ des Landes NRW wurden in Online-Formaten der Bedeutung und der sehr praxisnahen Bespielung von Social Media, digitalen Kassensystemen u.Ä. thematisiert. Dies hat bereits erste Erfolge zu verzeichnen, indem die Präsenz der Unternehmen bei Google oder Social Media verbessert wurde, ohne große Investitionen oder Mehraufwand zu erfordern. Der Erfolg dieser Schulungen zeigt, dass das Thema Digitalisierung und der dadurch generierbare Mehrwert durchaus auf die gesamte Stadtgesellschaft übertragen werden kann, wenn sich die Menschen dafür öffnen, die Tools und Anwendungen verstehen können und der Mehrwert somit direkt greifbar wird. Gleichermaßen sollen diese Schulungen auch Privaten – insbesondere den ehrenamtlich geführten Vereinen und Initiativen kostenlos zur Verfügung stehen. Ziel des Projektes ist es, zielgruppengerecht sämtliche Projekte und Tools, die bei der Entwicklung eines smarten ländlichen Raums vorgesehen sind, von Beginn an mit entsprechender Wissensvermittlung zu begleiten. Auch das Anbieten von Smartphone-Sprechstunden u.Ä. ermöglicht es einer breiteren Bevölkerungsgruppe, sich der Digitalisierung zu öffnen, die Projekte und Anwendungen kennenzulernen und somit den Mehrwert, den die Möglichkeiten einer Smart City für den ländlichen Raum und die Gesamtstadt Winterberg bringen, verständlich zu kommunizieren.
Oftmals ist es aber gar nicht die technische Hürde, die es zu nehmen gilt, sondern der bedachte und aufmerksame Umgang mit sozialen Medien und Informationen, die dort veröffentlicht werden. Eine zweite Perspektive des Medienkompetenz-Projektes umfasst daher zwar wieder unterschiedliche Zielgruppen, greift aber das Thema aber eher im Hinblick auf medienpädagogische Ansätze auf. Digitale Kommunikationswege birgen zu den zweifellos vorhandenen vielfältigen Vorteilen gleichermaßen viele Risiken und Gefahren. Diese Gefahren zu erkennen und ihnen zu begegnen, aber auch Informationsquellen zu hinterfragen, ist Herausforderung für Kinder und Jugendliche, aber auch für viele ältere Bevölkerungsgruppen. Hier gilt es daher, einen zielgruppengerechten Ansatz zu finden, um diese Kompetenzen zu schulen und so für einen sicheren Umgang in der digitalen Welt zu sorgen. Kritisch und selbstreflektierend auf den eigenen Medienumgang zu schauen ist eine der wichtigsten Fähigkeiten. Während jüngere Generationen zwar vielleicht den Umgang mit digitalen Kommunikationsmitteln oder sozialen Plattformen und der entsprechenden Hardware intuitiver bedienen können, fehlt dennoch übergreifend oftmals das zumindest nötigste Know-How über die Hintergründe, die Gefahrenquellen und Folgen, die ein unbedachter Umgang mit diesen Medien nach sich ziehen können oder wie die eigene digitale Privatsphäre geschützt werden kann. Soziale Werte und Kommunikationsfähigkeit gilt es auch in diesen Medien anzuwenden, um dem zunehmenden „Gegeneinander“ in den sozialen Medien zielgerichtet zu begegnen.
Kosten: 10.500 Euro:
- Schulungsprogramm Wirtschaft, z.B. Handel, Unternehmen 2x jährl. á 1.000 Euro = 2.000 Euro / Jahr
- Schulungsprogramm Private, z.B. Vereine, Senioren 4x jährl. á 1.000 Euro = 4.000 Euro / Jahr
- Schulungsprogramm Medienpädagogik, z.B. Schüler, Eltern, Lehrer 4x jährl. á 750 Euro = 3.000 Euro / Jahr
- Material & Marketingkosten pauschal 1.500 Euro / Jahr