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Den Generationenwechsel in Bestandsimmobilien fördern

Daseinsvorsorge, Mobilität, medizinische Versorgung
Wertschöpfung in der Region für die Region

Der demografische Wandel und seine Auswirkungen werden in unseren Dörfern besonders deutlich. Die Herausforderung, einer älter werdenden Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, in "ihrem" Ort alt werden zu können, ist oftmals der wichtigste Wunsch, hängt jedoch mit vielen Faktoren zusammen: Die Verfügbarkeit von zugänglichem, passendem und bezahlbaren Wohnraum, der Sicherung der Mobilität in die Ortszentren oder Nachbarstädte, eine gute medizinische Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten usw.

Gleichzeitig ist es für die Stadt- und Dorfentwicklung und die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums wichtig, junge Familien (wieder) in die Region zu holen, nicht zuletzt ein wichtiger Bestandteil, um dem Fachkräftemangeln entgegenzuwirken. Und mit was kann der ländliche Raum am besten punkten? Mit guter Wohnqualität und wunderschöner Natur, jeder Menge Orte, an denen es sich zu leben lohnt - die perfekte Work-Life-Balance. Gerade die Pandemie hat Viele sogar dazu gebracht, über den Schritt (zurück) ins Ländliche – oder eben in die alte Heimat – nachzudenken. Doch das ist oftmals gar nicht so leicht, wie es erstmal scheint, wenn man Begriffe wie Landflucht hört: Denn auch wenn die Immobilien- und Grundstückspreise nach wie vor im Vergleich zu den Mieten der großen Städten bezahlbar und der Wohnraum an sich entsprechend großzügig ist, muss man diesen erstmal finden. Dabei stehen die Kommunen vor einem großen Problem: Wie lässt sich attraktiver und zeitgemäßer Wohnraum diesen Zielgruppen zur Verfügung stellen? Der oft geforderte Neubau scheitert an fehlenden Wohnbaugrundstücken, (gute) Bestandsimmobilien kommen kaum auf den Markt. Vor allem ohne „Vitamin B“ findet sich in vielen Dörfern kaum noch eine Bestandsimmobilie für Zuzugswillige. Gleichzeitig droht einigen Immobilien in den nächsten Jahren aufgrund der alternden Bewohnerstruktur der Leerstand oder ein spekulativer Verkauf zu hohen Preisen. Da eine Ausweisung neuer Wohnbauflächen rechtlich für Kommunen kaum möglich ist und zudem langfristig das Gleichgewicht zu aus Altersgründen leerfallenden oder mindergenutzten Immobilien erhalten werden muss, also die Zersiedlung der Flächen zugunsten der "Innenentwicklung" verhindert werden soll, braucht es innovative, zusätzliche Ansätze, um passenden Wohnraum für alle Generationen zu schaffen und zu finden. Viele Schritte müssen dafür ineinander greifen. Die wohl wichtigste Rahmenbedingung ist, dass der jeweils zielgruppenspezifisch passende Wohnraum überhaupt zur Verfügung steht.

Mit diesem Projekt könnte man diese Entwicklung konkret unterstützen und junge Wohnungs- oder Haussuchende mit älteren Menschen zusammenbringen, sodass generationenübergreifend profitiert werden kann. Die Idee ist, ein Anreizsystem zu bilden, mithilfe dessen junge Familien, die in Bestandsimmobilien investieren möchten, unterstützt werden und gleichzeitig ältere Menschen bei der Suche und Finanzierung altersgerechter Immobilien unterstützt werden, die ihre Immobilien zugunsten dieser Familien verlassen. So kann der Generationenwechsel in Bestandsimmobilien unterstützt werden und konkrete Anreize für eine Rückkehr in die alte Heimat oder den Zuzug junger Familien in unsere Region geschaffen werden. Die positiven Effekte dessen sind zahlreich: Mit dem Zuzug junger Familie einhergehend können neue Fachkräfte für die Region gewonnen werden, das Projekt stellt eine Ergänzung zu den Bemühungen einer neuen Willkommenskultur dar, die in den nächsten Jahre sukzessive in Winterberg und seinen Dörfern umgesetzt werden soll. Dem Aussterben und der Zersiedelung der Dörfer wird ebenso entgegengewirkt, wie der Erhalt der Lebendigkeit in den Ortsmitten gefördert wird.

Julia Aschenbrenner
Reference No.: 2022-07359
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