Artenschutz fürs Bettgräbele

Die Vernetzung von Lebensräumen benötigt nicht viel Platz. Meist reichen Trittsteine, die eine Artwanderung zwischen den Biotopen und somit den Genaustausch zwischen den Populationen ermöglichen.

In der Vergangenheit wurden durch die Bewirtschaftung der Landschaft immer stärkere Nutzungsgrenzen herausgearbeitet, sodass keine Verbindungsstrukturen existieren. Jedoch sind diese Übergangsbereiche besonders wichtig als Rückzugsorte für wandernde Tiere. Die intensive Pflege von Randbereichen durch regelmäßige Mulchmahd reduzieren ebenfalls die Pflanzenvielfalt und die auf sie angepasste Fauna.

Gibd's a Lösung? - Haja kla!

Braucht's an haufa Bladz? - Hanoi, garid!

Isch's aifach umzusedza? - Freile!

... Saumbiotope machen es möglich ...

Die kleinflächigen, meist linearen Saumbiotope kommen typischerweise entlang von Gewässern, Wäldern, Hecken, Äckern, usw. vor, da sie sich historisch betrachtet ins „Bettgräbele“ verschiedener Landnutzungsformen zurückgezogen haben. Jedoch ist keine zusammenhängende Struktur notwendig – es reicht aus, wenn sich diese Trittsteine wie eine Perlenkette durchs Ländle ziehen. Die Säume sind von hochwüchsigen Stauden geprägt, die sich auf die besagten Randbereiche spezialisiert haben. Da die Saumarten eine regelmäßige Mahd, geschweigedenn Mulchmahd, nicht vertragen, muss gar nicht jedes Jahr was gemacht werden. Jedoch erfordert das aufkommende Gehölz im Turnus von drei bis fünf Jahren eine einmalige Mahd mit Abräumen des Schnittguts.

Des siehd aber unschee aus!? - Godd bwahre!

Lösungen, wie der Akzeptanzstreifen (30cm-Mahd entlang von Wegen) zeigen, dass wir Schwaben nicht nachlässig mit der "Kehrwoch" geworden sind, sondern neben der Ordnung auch Raum für Festwiesen von Bienen und Faltern lassen.

Haja, des isch scho wichdich!

Projekte für eine intakte Natur stärken den Tourismus im Schwabenländle, während die Nutzung des Schnittguts als Einstreu und Düngung (Festmist) die Kreislaufwirtschaft in unserer Kulturlandschaft fördert. Saumbiotope sind nicht nur eine wichtige Lebensgrundlage für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, sondern bieten uns gleichsam eine ortsnahe Erholung und prägen unsere charakterstarke Region.

Kurz gesagt: Hoimad brauchd Hoimad.