Biogasanlagen und Rebound-Effekte
Dieser Kommentar betrifft insbesondere die Aussage zur starken Landwirtschaft, den Erhalt des Landschaftsbildes und dessen Pflege und Erhaltung. Ich möchte darauf hinweisen, dass insbesondere unsere aktuelle Form der Landwirtschaft zum Artenverlust, zur Überdüngung und auch zu einer starken Veränderung der Landschaft geführt hat. Diese wollen wir nicht erhalten, sondern viel lieber soweit möglich wieder herstellen. Wir verfügen über 8.500 ha FFH - Flächen in Niedersachsen, es ist also weniger der Schutz und Erhalt bestehender Agroindustrieller oder monokultur geprägter Landschaften, sondern vielmehr der Schutz von Lebensraumtypen und damit die Notwendigkeit, Lebensräume wiederherzustellen und FFH - Gebiete zu erhalten und zu pflegen. Insbesondere der C02 - Gehalt steigt seit den 60er Jahren zunehmend an. Wenn wir diesem Prozess Einhalt gebieten wollen, müssen wir neben Wäldern vor allem schnelle C02-Senken entwickeln. Dies sind NICHT die Biogasanlagen. Denn die weltweite Entwicklung der Biogasproduktion führt laut wissenschaftlichen Studien nicht zu Klimaschutz durch C02-Reduktion, sondern im Gegenteil zu vermehrter C02- und Lachgasfreisetzung. Während das C02 in der Wachstumsphase der Pflanzen gebunden wird, wird es im Winter wieder ausgegast. In der C02-Bilanz stehen Biogasanlagen somit nicht gut da. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn nicht zeitgleich C02-Senken aufgebaut werden, z. B. durch die Wiedervernässung von Mooren oder extensive Weidehaltung, wie die Büffel in Jeersdorf. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir ein hohes Risiko eingehen, wenn wir Rebound-Effekte unseres Handelns nicht beachten. Das bedeutet, dass wir in gutem Glauben Biogas produzieren und annehmen, wir würden etwaas für den Klimaschutz tun. Tatsächlich tun wir etwas für den Klimawandel.
Wir gehen ein großes Risiko ein, wenn wir jetzt nich wirksame und schnelle Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen, wie z. B. extensives Grünland und extensive Weidewirtschaft. Grünland bindet weltweit mehr C02 als Wälder.
Für Fragen wenden Sich an Dr. H.-G. Wagner (auf Bitte nach mündl. Information eingegeben durch B. Böhm, Korrekturen durch Herrn Wagner ggf. möglich)