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Bedürfnisorientierte Angebote für Senioren und pflegebedürftige Menschen in ihrem sozialen Umfeld

Dorf- und Siedlungsentwicklung, Soziales

Problem:

  • Wenige ambulante Angebote für alte Menschen
  • Ausrichtung von Pflegediensten an abrechnungstechnischen Formalitäten (Orientierung an Defiziten statt an Bedürfnissen)
  • Alte Menschen treten als Bittsteller an Pflegedienste heran und müssen oft monatelange Wartezeiten in Kauf nehmen
  • Einzelne Menschen in entlegenen Ortschaften zu betreuen rechnet sich nicht für Pflegedienste
  • Wenige Angebote zur Tagesstruktur

Diese sind zudem oft institutionell ausgerichtet und nutzen wenig die öffentlichen Strukturen eines Sozialraumes (Dorfgemeinschaftshäuser, Gemeindehäuser u.a.). Damit wird möglicherweise für Interessenten die Hemmschwelle zur Teilnahme erhöht: „Ich bin doch nicht alt!“

 

Idee:

Ein Sozialarbeiter sollte in den jeweiligen Dörfern und Stadtteilen gemeinsam mit alten oder gebrechlichen Menschen deren Bedürfnisse ermitteln – zunächst unabhängig von den Angebotsstrukturen der Pflegedienste oder Institutionen. Dabei sollten – um eine Absonderung zu vermeiden – auch Wünsche nach Aktivitäten mit Kindern oder Enkelkindern berücksichtigt werden. Angebote zur Tagesstruktur sollten für alte Menschen optimiert sein, andere Interessenten aber nicht ausschließen. Ansätze einer räumlichen Institutionalisierung sollten möglichst vermieden werden, indem Angebote zur Tagesstruktur in Örtlichkeiten stattfinden, welche den Menschen schon vertraut sind – wie etwa Dorfgemeinschaftshäuser, Gaststätten u.ä. Diese Räumlichkeiten sind von der Gemeinde für bestimmte Zeiträume anzumieten. Vom Sozialarbeiter wird mit den Interessenten ein gemeinsames Konzept erarbeitet und umgesetzt.

Pflegedienste

Der Sozialarbeiter ermittelt mit den Klienten deren Bedürfnisse, bündelt diese und sucht mit ihnen Pflegedienste oder andere Hilfsangebote, die sich darauf einstellen können. Die Pflegedienste werden nicht nach den einzelnen Maßnahmen bezahlt, die sie durchführen, sondern nach dem ausgehandelten Zeitkontingent, in dem sie dem Klienten zur Verfügung stehen. Die Art der Hilfestellung kann dabei von Mal zu Mal variieren und kann auch Maßnahmen umfassen, die einer drohenden Vereinsamung entgegenwirken – wie etwa Spaziergänge, Unterhaltung u.a. Der Pflegedienst versucht zudem, die Einbindung in Familie und Nachbarschaft zu stärken. Er spricht auch Menschen aus dem Umfeld an und ermutigt diese zu gemeinsamen Aktivitäten oder anderer Unterstützung für die Klienten.

 

 

Einige Anregungen zu dieser Idee habe ich durch das Konzept von "Buurtzorg" erhalten, einem ambulanten Pflegedienst mit Ursprung in den Niederlanden und mit einer Zweigstelle u.a. in Bad Fallingbostel.

Kistner
Reference No.: 2022-07746
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