Gründung einer Walsroder Wohnungsgenossenschaft - WWWW "Wie will Walsrode wohnen"

In ganz Walsrode gibt es nur noch 48 Altenwohnungen und 10 Mietwohnungen, die als öffentlich gefördert klassifiziert werden. Diese Wohnungen sind mehr als 40 Jahre alt und ihre Zweckbindung läuft am 31. Dezember 2026 aus. Laut Nds. Wohnraumfördergesetz sollen mit gefördertem Wohnraum die Haushalte unterstützt werden, die sich am Markt nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können. Das sind insbesondere Haushalte mit Kindern, Menschen mit Behinderung und ältere Menschen. Nach einer Auswertung der Bundesregierung (Drucksache 20/290; S. 22 u. 23 und Drucksache 20/311, S. 36 u. 37) wird rund ein Drittel der heutigen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten einen Rentenanspruch von weniger als 1.300 € je Monat erreichen. Rentner und Geringverdiener kämpfen vermehrt um ein immer kleiner werdendes Angebot an guten bezahlbaren Wohnungen. Insbesondere Frauen leiden unter diesem nicht am Gemeinwohl ausgerichteten Wohnungsmarkt. Häufig arbeiten sie in Berufen, die schlecht bezahlt werden und auch keine hohe Renten erwarten lassen. Ohne die zusätzliche Absicherung durch eine Lebenspartnerschaft ist es vielen Frauen kaum möglich, ihren Lebensunterhalt sicherzustellen und einen angemessenen Wohnraum zu finanzieren. Frauen, die aus Gewaltbeziehungen ausgebrochen sind und (auch nach dem Schutz im Frauenhaus) eine bezahlbare Unterkunft benötigen, finden keine Wohnungen. Manche müssen z.B. im Frauenhaus tatsächlich viel länger verweilen, weil sie eben keine angemessene Wohnung finden, andere streben vielleicht wegen der Ängste, nicht fündig zu werden, erst gar nicht die räumliche Trennung an und bleiben damit in der Gewaltspirale gefangen. Menschen, die im Zusammenhang mit "housing first" durch entsprechende Hilfsprogramme wieder "wohnfähig" werden sollen, brauchen kleine Wohnungen. Geflüchtete, die integriert werden sollen, können die teuren Wohnungen nicht bezahlen. Die neuen Wohnungen, die in Walsrode zuletzt gebaut wurden, werden zu sehr hohen Warmmieten angeboten. Fördermittel zum Bau von bezahlbaren Wohnungen werden von privaten und gewerblichen Investoren nicht abgerufen, da dann eine kleinere Rendite zu erwarten ist und Belegrechte eine freie Vermietung einschränken. Wenn man auf ein gewisses Maß an Barrierefreiheit angewiesen ist, muss man viel Glück haben und über ein hohes Einkommen verfügen, um in Walsrode eine passende Wohnung ergattern zu können. Der soziale Wohnungsbau der 70er Jahre und der Geschossbau in Walsrode überhaupt verfügt über keine Aufzüge, die Mietern mit Mobilitätsproblemen zumindest eine gewiesse Teilhabe am Leben ermöglichen. Besonders ältere Menschen sehen dann keinen anderen Ausweg, als in ein Heim umzuziehen. Aus diesen beispielhaft angeführten Gründen ist es dringend erforderlich eine gemeinwohlorientierte Initiative zum Bau von bezahlbaren Wohnungen zu entwickeln. Die Gründung einer Wohnungsgenossenschaft ist da ein probates Mittel, um auf eine gemeinwohlorientierte Wohnungsmarktentwicklung in Walsrode hinzuwirken. SPD Ortsverein Vogelpark-Region und SPD Fraktion im Rat der Stadt Walsrode