Arbeitskreise zur heutigen Mobilitätssituation Fehmarn
Arbeitskreise zur heutigen Mobilität auf der Insel Fehmarn mit Expert:innen, Behörden/(Fach-)Verwaltung sowie weiteren Akteuren
Im April 2023 fanden im Rahmen des „Mobilitätskonzept Klimaneutralität Insel Fehmarn 2030“ drei themenspezifische Arbeitskreise mit Expert:innen, (Fach-) Verwaltung, Behörden und relevanten Akteuern statt.
Ziel der Arbeitskreise ist es, die orts- und fachspezifischen Kenntnisse für die Erarbeitung des Konzeptes einzubeziehen. Aus diesem Grund fanden Arbeitskreise zu folgenden Themen statt:
- Gemeindewege und Parkplätze
- Öffentlicher Personenverkehr
- Mobilität für Gäste und touristisch orientierte Mobilitätsangebote
Knapp 50 Teilnehmer:innen folgten der Einladung und diskutierten mit den Planer:innen und der Verwaltung über die heutige Mobilitätssituation auf Fehmarn, bestehende Mängel und Konflikte und anzustebende Entwicklungen für eine klimaneutrale Mobilität auf der Insel.
Eine zweite Runde der Arbeitskreise wird Anfang 2024 stattfinden, um über relevante Zwischenergebnisse und erste Lösungsvorschläge zu diskutieren.
Contact for questions
Inga Deibel
EmailOnline participation
Erste Runde Arbeitskreise mit Experten, (Fach-)ämtern, Behören und Akteuren
In allen drei Arbeitskreisen wurden zunächst das Ziel und die Vorgehensweise bei der Erarbeitung des Mobilitätskonzepts für die Insel Fehmarn erläutert sowie erste gewonnene Erkenntnisse der Bestandsanalyse vorgestellt. Anschließend hatten die Teilnehmer:innen die Gelegenheit, die präsentierten Inhalte zu kommentieren und durch persönliche Eindrücke und Erfahrungen zu ergänzen. Weiterhin konnten sie konkrete Verbesserungspotenziale benennen und weitere Anforderungen bzw. Wünsche an das Konzept formulieren.
Final Results
Die infrastrukturellen Ausgangsbedingungen für den Fuß- und Radverkehr (Nahmobilität), die Konflikte in der Innenstadt von Burg, die (schulische) Mobilität von Kindern und Jugendlichen sowie ein mögliches Reitwegenetz waren Themen mit denen sich die Teilnehmer:innen in dem Arbeitskreis "Gemeindewege und Parplätze" auseinandersetzen. Konkret wurden u. a. folgende Inhalte erörtert:
• Infrastrukturelle Angebotsverbesserungen für den Fuß- und Radverkehr als essenzieller Baustein für das Gelingen einer klimaneutralen Mobilität bis zum Jahr 2030
→ Schließung innerörtlicher wie außerörtlicher Netzlücken
→ Entschärfung von Knotenpunkten und Querungen
→ klare/intuitive Radverkehrsführungen, Bevorrechtigung des Radverkehrs an Kreuzungen/Einmündungen
→ niveaugleiche Radverkehrsfurten
→ Einbezug von Feldwegen in ein Alltagsfußverkehrsnetz
• Unvereinbarkeit von regelmäßig für den Reitverkehr genutzten Wegen mit dem Fuß- und Radverkehr
• Ruhender Verkehr
→ Überarbeitung Gebührenstruktur
→ Dynamisches Parkleitsystem
→ außerörtliche Auffangparkplätze mit Shuttle-Bus nach Burg / Burgtiefe
→ E-Ladeinfrastruktur für Mehrfamilienhäuser
• Räumlicher Fokus auf die Innenstadt von Burg:
→ (Temporäre) Überlastungen aufgrund eines hohen Durchgangsverkehrsaufkommens sowie Parksuchverkehr in Burg selbst
• Beengte Flächenverhältnisse in den Nebenanlagen (Fußgänger:innen, Zweirichtungsradweg, Geschäftsauslagen)
In dem Arbeitskreis "Öffentlicher Personen (Nah-) Verkehr" stellten die Bahn-Anbindung ans Festland, mögliche Fernverkehrsrelationen, die flächenhafte Erschließung der Insel sowie die Qualifizierung des Bhf. Burg zentrale Diskussionsthemen dar. Konkret wurden u. a. folgende Inhalte erörtert:
• Anbindung an das Festland:
→ Bedeutung für Wege der Fehmaraner:innen zu Ausbildungsstätten/Berufsschulen, Fachärzten etc.
→Stundentakt im Regionalverkehr
→ Möglicher Zielkonflikt zu einem hypothetisch andiskutierten Fernverkehrsanschluss (autofreie Anreise von Touristen)
• Flächenhafte Erschließung der Insel mit ihrer dispersen Siedlungsstruktur (Streusiedlungen):
→ Bürgerbus verkehrt aktuell von April bis Ende Oktober durchgehend als Linienbus, in der übrigen Zeit als Anrufbus („on demand“)
→ Vorgesehenes Dorfbus-Konzept mit vier zusätzlichen Fahrtenpaaren steht vor der Realisierung
• Bahnhof Burg als Mobilitäts-Hub bzw. Mobilstation:
→ Integraler Taktfahrplan sieht Knotenpunkt in Burg vor
→ Zweigleisiger Ausbau mit Fernverkehrsanbindung nach Dänemark ist vorgesehen
→ Gewährleistung attraktiver Verknüpfung von Bahnverkehr und vor-/nachgelagerter Etappe auf der Insel, z. B. Sharing-Angebote, (gesicherte) Fahrradabstellanlage, Nahversorgung etc.
Im Rahmen des Arbeitskreises zu touristisch bedeutsamen Angeboten und Infrastrukturen stellten die langfristigen Großprojekte, die perspektivische Anreise von Touristen per Zug, die generelle Erreichbarkeit touristisch relevanter Zielorte ohne Auto, ungenügende bzw. fehlende Radverkehrsanlagen sowie die Barrierefreiheit zentrale Themen der Diskussion dar. Konkret wurden u. a. folgende Inhalte erörtert:
• Auswirkungen sowie Skepsis im Hinblick auf die Einhaltung der anvisierten Fertigstellungstermine von Großprojekten, die derzeit schon realisiert oder geplant werden
→ Neubau Fehmarnsundquerung samt Ertüchtigung des Bestandsbauwerks
→ Feste Fehmarnbeltquerung (FFBQ)
→ Ausbau B 207
→ Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltqerung
• Mögliche Positionierung als „nachhaltiges Reiseziel“: gänzlich autofreie Anreise von Touristen per (Fernverkehrs-)Zug bis zum Bhf. bzw. mit Auto bis zu zentralem Auffangparkplatz Herausforderungen sind eventuelle Zielkonflikte mit gewünschtem 60-min-Takt im Regionalverkehr, Gewährleistung der „Feinverteilung“ zum individuellen finalen Zielort
• Trotz erfolgter Verbesserungen der touristischen Radverkehrsinfrastruktur (z. B. Deichkronenradwege) noch weiterhin bestehende Netzlücken im „Insel-Inneren“ sowie unklare Radverkehrsführungen
• Aktivitäten des Tourismus-Service Fehmarn (TSF) sowie in Erarbeitung befindliches Mobilitätskonzept für Burgtiefe (Kurtaxe finanzierte Bus-Verbindung Burg <> Burgtiefe, Aufbau Bikesharing)
• Auto-unabhängige Erreichbarkeit sämtlicher touristisch relevanter Zielorte (sowie auch Nahversorgungsmöglichkeiten) mittels ÖPNV, Sharingangeboten und Radverkehr (Bsp.: Nahversorgung der Liegeplatz-Nutzer:innen in den Häfen)
• Notwendigkeit eines Parkleitsystems, insbesondere für Burg (bzw. zentraler Sammelparkplatz mit Shuttle-Busverbindung in die Innenstadt)
• Gewährleistung von Barrierefreiheit („Design für alle“) zur gleichberechtigten Teilhabe alle Menschen