Zukunftswerkstatt Aachen-Brand
Veranstaltung mit Bürger*innen zur Diskussion von Lösungsvorschlägen und deren Umsetzungsmöglichkeiten
Werfen Sie mit uns einen Blick in die Zukunft Aachen-Brands und diskutieren Sie mit Planer*innen und Bezirskvertreter*innen über Maßnahmenvorschläge und Umsetzungsmöglichkeiten im Rahmen des Mobilitätskonzeptes.
Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche laden wir Sie am 21. September von 17:00 bis 20:00 Uhr zur Zukunftswerkstatt Aachen-Brand in die Gesamtschule Brand ein und geben Ihnen einen Einblick in den Stand des Projektes.
Wir werden erste Handlungsvorschläge zur Verbesserung der Mobilität in Brand mitbringen, die wir Ihnen gerne vorstellen und mit Ihnen diskutieren möchten.
Programm (Stand 13.07.2022)
17:00 - 17:20 Begrüßung und Informationen zum Projekt
17:20 - 17:50 Vorstellung von Zwischenergebnissen
17:50 - 19:30 Arbeit in den Werkstätten: Fußwege, Radwege, ÖPNV und Kfz-Verkehr
19:30 - 20:00 Zusammenfassung der Ergebnisse und Diskussion
Zur besseren Planbarkeit der Veranstaltung, bitten wir Sie um vorherige Anmeldung. Eine spontane Teilnahme an der Zukunftswerkstatt ist jedoch ebenfalls möglich.
Contact for questions
mobilitaetskonzept-brand@mail.aachen.de
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Brainstorming zur Zukunftswerkstatt
Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche im September 2022 laden wir Sie zur Zukunftswerkstatt Aachen-Brand ein und geben Ihnen einen Einblick in den Stand des Projektes. DETAILS FINDEN SIE UNTER "INFORMATIONEN". Haben Sie Kommentare dazu?
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Rund um Karl-Kuck-Schule
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Fahrradparkplätze
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Vorfahrt für Fahrräder - Vennbahn am Kompostplatz/Gewerbepark
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30er-Zone auf der Trierertrasse
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Trierer Straße
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Wettbewerbe für bienenfreundliche Vorgärten
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Anpflanzung von Alleen (Grün statt Grau)
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Leihstationen Lasten- und Dreiräder
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Nächtliche Freigabe von Supermarktparkplätzen und bessere Fahrradparkplätze für den Einkauf
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Verkehrsberuhigung in Wohnstraßen
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Markierung von Fahrradwegen auf allen Straßen in Brand
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Radvorrangstraße Karl-Kuck-Straße
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Marktstraße und Marktplatz (Grün statt Grau)
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Absicherung von Fahrradstraßen mit reflektierenden Bodenwellen
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Park+BikeRide
Final Results
Dokumentation der Zukunftswerkstatt zum Integrierten Mobilitätskonzept für Aachen-Brand am 21. September 2022 in der städtischen Gesamtschule Aachen-Brand
Am 21. September, eingebettet in die Europäische Mobilitätswoche, wurde das Integrierte Mobilitätskonzept für Aachen-Brand in der Gesamtschule Brand vorgestellt. Ziel war es, die Bürger:innen Brands und darüber hinaus interessierte Personen über den Stand des Mobilitätskonzeptes für den Bezirk zu informieren. Etwa 30 Bürger:innen folgten der Einladung und diskutierten mit Vertrerter:innen der Verwaltung und den Planer:innen des beauftragten Ingenieurbüros spiekermann über die vorgestellten Inhalte des Mobilitätskonzepts.
Die Eingangsbefragung stellte heraus, dass das Voranbringen nachhaltiger Mobilität bei gleichzeitiger Verbesserung der Nahmobilität im Bezirk den Teilnehmer:innen dabei besonders am Herzen liegt. Im Zuge dieser Befragung wurden von den Teilnehmer:innen die aus ihrer Sicht wichtigen Themen herausgestellt, die an diesem Abend Beachtung finden sollten: Zuvorderst benannt wurden die Verkehrssicherheit für Radfahrende und Zufußgehende, der Pkw-Verkehr in Wohngebieten sowie die Stärkung des öffentlichen Busangebotes im Bezirk.
Abbildung 1: Ergebnisse der Befragung der Teilnehmer:innen der Zukunftswerkstatt (Bilder: spiekermann ingenieure)
Nach einer inhaltlichen Einführung in die Projektinhalte des Mobilitätskonzeptes präsentierten die Planer:innen des Ingenieurbüros die Grundlagen und Ergebnisse der Bestandsanalyse. Einen Schwerpunkt bildete die Vorstellung der aus den vielfältigen Bürger:innen-Beteiligungsformaten gewonnenen Erkenntnisse. Alle im Rahmen des umfangreichen Beteiligungsprozesses eingegangenen bzw. geäußerten Meinungen und Ideen – sowohl über eine eigens eingerichtete Online-Plattform und per E-Mail als auch in den verschiedenen Veranstaltungen vor Ort – sind in die Darstellung der Ist-Situation eingeflossen. Als Resultat wurden die Ergebnisse in Form einer Stärken-Schwächen-Analyse mitsamt den Zielen der verkehrlichen Entwicklung im Bezirk vorgestellt. Im Anschluss wurden zu den daraus resultierenden Handlungsfeldern für die Nahmobilität (Fuß- und Radverkehr), den Kfz-Verkehr und das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr vier Werkstätten durchgeführt, in denen die Bürger:innen Gelegenheit hatten, sich Maßnahmenbereiche von den Planer:innen vorstellen zu lassen und gemeinsam mit Vertreter:innen der Verwaltung über diese und weitere Themen zu diskutieren.
Abbildung 2: Vorstellung der Projektinhalte und der Ergebnisse der Stärken-Schwächen-Analyse (Bild: spiekermann ingenieure)
In der Werkstatt zum Fußverkehr gab es intensive Diskussionen über verschiedene relevante Themen, wobei das größte Problem in fehlenden Gehwegbreiten bzw. teilweise nicht benutzbaren Gehwegen gesehen wurde. An der Debyestraße und Nordstraße wurde exemplarisch das Problem von starkem Pflanzenbewuchs (Hecken) auf Gehwegen hervorgebracht, was zur weiteren Reduktion der Gehwegflächen wie auch zu eingeschränkten Sichtbarkeiten auf Verkehrsflächen führt. Die fehlende Barrierefreiheit bzw. fehlende und nicht immer konsistente Leitelemente auf Gehwegen, insbesondere im Bereich der Gesamtschule, waren ebenfalls Bestandteil der Diskussion. Weiterhin wurde der Wunsch nach einer Reduzierung des Durchgangsverkehrs – vor allem in Wohngebieten sowie an der Karl-Kuck-Schule und der Gesamtschule – geäußert. Damit zusammenhängend wurde das Problem der nicht eingehaltenen Geschwindigkeitsbegrenzungen durch den Kfz-Verkehr in den Schulumfeldern und in Wohngebieten benannt, was wiederum die Verkehrssicherheit für Fußgänger:innen beeinträchtigt.
Abbildung 3: Eindrücke aus den Diskussionen in den Werkstätten der Zukunftskonferenz (Bilder: spiekermann ingenieure)
In der Werkstatt zum Kfz-Verkehr wurde vor allem über das Thema Verkehrsvermeidung diskutiert. So war man sich einig, dass die Wirtschafts- und Einzelhandelsstandorte in Brand gut angebunden sind, diese aber dennoch für die Fußgänger:innen und Radfahrer:innen nicht gut erreichbar sind. Auch die Belastung durch den Lkw-Verkehr in den Wohngebieten war Bestandteil der Diskussion. Hier wurde auf eine Initiative verwiesen, die LKW-Routen in Navigationssystemen abbildet und damit zu einer besseren Führung von LKW-Verkehren durch Gewerbegebiete und über Hauptverkehrsstraßen beitragen kann. Auch im Hinblick auf die geplante neue Autobahnanschlussstelle sei es wichtig, die damit einhergehenden Verkehrsströme und verkehrlichen Auswirkungen im Bezirk, insbesondere in den Wohngebieten, durch die Planer:innen und die Verwaltung zu berücksichtigen. Ein wesentliches Thema in der Werkstatt war die Möglichkeit, mit Geschwindigkeitsbegrenzungen gleichzeitig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Reduzierung von Emissionen beizutragen. Dabei kam die Gruppe zu dem Schluss, dass zur wirksamen Reduktion der Geschwindigkeit verkehrsrechtliche Anordnungen und Beschilderungen allein nicht ausreichend sind, sondern auch Verkehrskontrollen insbesondere an Schul- und Kindergartenstandorten wie auch in Wohnbereichen notwendig wären. Das Thema von Schleichverkehren durch Wohngebiete nahm ebenfalls einen großen Teil der Diskussion ein. Hierzu wurden verschiedene Lösungsmöglichkeiten diskutiert. Es wurden Vorschläge wie Einbahnstraßenregelungen angesprochen, inklusive der damit zusammenhängenden Vor- und Nachteile. Diese Ideen sollten in dem Konzept für einzelne Straßenabschnitte im Bezirk vertieft geprüft werden, um die Durchgangsverkehre zu reduzieren. Ein weiterer wichtiger Punkt war das Thema Parkraumbewirtschaftung und Bewohnerparken. Es wurde vielfach geschildert, dass der öffentliche Parkraum z. B. von Lieferdiensten oder Gewerbefahrzeugen genutzt würde. Auch das Thema Park & Ride im öffentlichen Straßenraum wurde in diesem Zusammenhang benannt. Fahrgemeinschaften werden grundsätzlich sehr begrüßt, allerdings brauche man dafür ein zentrales Angebot, damit der Verkehr nicht in die Wohngebiete verlagert wird.
Im Gegensatz zu der Werkstatt Fußverkehr konzentrierte sich die Diskussion in der Werkstatt zum Radverkehr weniger auf die Hauptverkehrsstraßen bzw. neuralgische Punkte im Bezirk. Bei dem Radverkehr ging es unter anderem um die großen Radverkehrsachsen, auf denen sich der Radverkehr konzentriert. Das Thema, dass die meisten Besucher:innen der Werkstatt beschäftigte und auch am häufigsten in der Online-Befragung genannt wurde, ist eine konfliktfreie Fuß- und Radverkehrsführung, z. B. an ÖPNV-Haltestellen und an der vielbefahrenen Trierer Straße. Das Gleiche gelte auf der Freunder Landstraße, auf der es derzeit keine adäquaten Radverkehrsanalagen gebe. Diesbezüglich hat die Stadt Aachen ein Ingenieurbüro mit der Planung einer Straßenraumumgestaltung beauftragt. Gleichzeitig wurde auch über die guten Alternativen zu den stark frequentierten Straßen gesprochen, wie zum Beispiel den Vennbahnweg und die Radvorrangroute Brand, über die zukünftig vergleichsweise komfortabel in die Stadt gefahren werden kann. In der Werkstatt wurde weiterhin auch über Schulwegpläne gesprochen. Die Straßen, die aktuell nicht sicher sind, sollten so ausgebaut werden, dass sie mit dem Fahrrad möglichst gefahrlos befahren werden können. Das Stichwort “Verkehr der Zukunft“ sollte insbesondere für die aktuellen und die zukünftigen Schüler:innen in Brand gelten. Seitens der Teilnehmer:innen der Werkstatt wurde auch dahingehend Kritik geäußert, dass noch weitere Vorschläge zur Verbesserung problematischer Situationen hätten unterbreitet werden sollen. Hier wies das Ingenieurbüro darauf hin, dass es bereits konkrete Planungen seitens der Aachener Verwaltung gibt, um konfliktträchtige Bereiche umgestalten zu lassen, zum Beispiel an der Rombachstraße oder Freunder Landstraße, die in separaten Planungen diskutiert werden und auf dieser Veranstaltung nicht in den Fokus gerückt werden sollten.
In der Werkstatt zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wurde zunächst das Thema Ticketvertrieb und Fahrgastinformationen diskutiert. Der Vertrieb von Fahrscheinen solle nicht nur über digitale Kanäle abgewickelt werden, sondern müsse auch vor Ort und möglichst einfach möglich sein. Auch die Tarife sollten einfach gestaltet werden. Die Informationen zu Routen und aktuellen Verspätungs- und Störungsmeldungen, die über verschiedene Apps, wie zum Beispiel vom AVV und Moveo bereits weitergegeben werden, wurden angesprochen. Hier wünschten sich die Werkstatt-Besucher:innen die Zusammenführung von Informationen, im Idealfall auf Landesebene. Insgesamt wurde in großer Einigkeit herausgestellt, dass der ÖPNV das Rückgrat der Mobilitätswende sein soll, da mit dem ÖPNV viele Menschen verhältnismäßig emissionsarm befördert werden können. Es wurde auch positiv hervorgehoben, dass Brand bereits gut an das städtische ÖPNV-Netz angebunden ist. Dennoch wurden verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten debattiert, zum Beispiel für die Hauptverkehrszeiten, in denen auch der Bus im Stau stehe. Hier könnten infrastrukturelle Verbesserungen in Angriff genommen werden, um den Bussen Vorrang gegenüber dem Kfz-Verkehr einzuräumen. Darüber hinaus wurde der Wunsch geäußert, das Angebot in den Tagesrandlagen und am Wochenende weiter auszubauen, insbesondere um mehr Freizeitverkehre mit dem ÖPNV zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang wurde das Thema On-Demand-Angebot angesprochen. In ländlichen Gebieten gibt es bereits das Angebot des Netliners, das die Brander:innen auch gern nutzen würden. Als visionäre Lösung kam auch das Thema Stadtbahn auf, das bereits vor 10 Jahren intensiv in Brand diskutiert wurde. Das Aachener Projekt RegioTram greift diese Diskussion stadtweit wieder auf.
In der abschließenden Diskussion dankten die Teilnehmer:innen der Verwaltung und den Planer:innen für die gute Atmosphäre, in der über die Mobilität in Brand diskutiert werden konnte. Es gab aber auch Rückmeldungen, wonach die teilnehmerseitigen Erwartungen an die Veranstaltung nicht erfüllt worden wären, weil die großräumigen Themen, wie zum Beispiel die Reduktion von CO2-Emissionen oder Parkraumrestriktionen nicht thematisiert wurden. Einige Teilnehmer:innen der Zukunftswerkstatt erkundigten sich nach den nächsten Informationsmöglichkeiten zu dem Planungs- und insbesondere dem Umsetzungskonzept des Projektes.
Dazu stellte das Planer-Team stellte den Anwesenden den weiteren Zeitplan des Projektes vor, der vorsieht, nach weiteren internen Planungsdialogen das Projekt bis zum Jahresende abzuschließen. Im Rahmen einer Beschlussfassung sollen die Ergebnisse in der Bezirksvertretung zum Jahresende vorgestellt werden. Diese beinhalten auch eine Ausdifferenzierung der Maßnahmenempfehlungen in kurz-, mittel und langfristige Zeithorizonte sowie eine umfassende Bewertung der einzelnen Maßnahmen. Seitens der Teilnehmer:innen wurde der ausdrückliche Wunsch formuliert, dass die Ergebnisse dieses Mobilitätskonzepts wie auch der anderen, derzeit in Bearbeitung befindlichen , straßenbezogenen Umgestaltungsvorhaben noch einmal vor der Beschlussfassung den Bürger:innen vorgestellt und diskutiert werden. Das Planer-Team bedankte sich für den intensiven und offenen Austausch. Die zahlreichen Rückmeldungen und Ideen werden nun im weiteren Verlauf des Projektes weiter strukturiert, verdichtet und in konkrete Maßnahmen überführt.