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Bereitstellung vorkonfigurierter Software-Pakete / Hosting-Lösungen durch die öffentliche Hand

Neue Idee

Welche Herausforderung adressiert die Verpflichtung?

  • (kleine) Kommunen, aber auch Vereine und kleine nicht-technik-affine Start-ups stehen vor der Herausforderung, ihre Web-Seiten/-Portal aber auch rein intern genutze Software (bzw. Software-Ökonsysteme) auszuwählen, richtig zu konfigurieren und auch dauerhaft zu betreiben, um sich selbst zu organisieren, aber auch Dienste gegenüber Dritten anzubieten
  • Kompetenz-Aspekt: die Betroffenen verfügen nicht über die Expertise, zu entscheiden, welche Software sie brauchen, nach welche Kriterien sie entscheiden sollen, welche der Alternativen die geeignetste ist und wie sie die einzelnen Anwendung richtig kombiniert und konfiguriert zu einer Gesamtlösung zusammenbauen können, um ihre Arbeitsprozesse zu unterstützen, und dabei auch rechtliche Fallstricke zu vermeiden   
  • Zeit-Aspekt: es fehlt sowohl die Zeit, sich die Expertise selbst anzueignen, als auch die Zeit, die Software-Landschaft dauerhaft zu pflegen (Sicherheits-Updates einspielen, auf neue Anwendungsversionen migrieren, bestehende Anwendungen, die nicht mehr weiter entwickelt werden, durch alternative Anwendungen ersetzen)
  • Kosten-Aspekt: es fehlt das Geld, teure Berater zu beauftragen, oder auch das Geld, kommerzielle One-Site-Fits-All-Lösungen einzukaufen und sich durch diese von einzelnen Anbietern oder Plattformen abhängig zu machen, deswegen sollte auf den Einsatz von geschickt kombinierter FOSS (Free and Open Source Software) gesetzt werden

Worin besteht die Verpflichtung?

  • die öffentliche Hand verpflichtet sich, für verschiedene Anwendungsbereiche Software-Pakete (Baukastenprinzip) zusammenzustellen und diese mit einer sinnvollen Standard-Einstellung vorzukonfigurieren bzw. durch bereitgestellte Installations-Assistenten durch den Konfigurationsprozess zu führen
  • diese Software-Pakete sollte es sowohl zum Herunterladen und selber hosten / betreiben als auch alternativ als Hostinglösung in einer Bundes-Cloud geben
  • die Software-Pakete werden über die Zeit gepflegt und regelmäßig aktualisiert (ggf. auch neu zusammengestellt)
  • es gibt einen definierten Prozess, über den Betreiber / Anwender / Nutzer Änderungswünsche an den Software-Paketen einbringen und priorisieren können (oder gar selbst umzusetzen)
  • wenn nötig, entwickelt die öffentliche Hand zusätzliche Software (oder lässt entwickeln), die dabei hilft, die Anwendungen miteinander zu integrieren (z.B. eine gemeinsame Benutzeroberfläche, die die Schnittstellen der verschiedenen Anwendungen anspricht)
  • die gewählten Anwendungen für das Software-Paket sollten vorzugsweise frei und quelloffen sein und sich an übliche Standards bei Schnittstellen und Datenformate halten, um so Interoperabilität als auch Austauschbarkeit durch funktional ähnlicher Software zu gewährleisten

Wie trägt die Verpflichtung zur Bewältigung der Herausforderung bei?

  • (kleine) Kommunen / Behörden, aber auch Vereine, Zivilgesellschaft, selbst kleine StartUps werden entlastet und können sich auf ihre inhaltliche Arbeit konzentrieren
  • die öffentliche Hand baut bei sich selbst IT-Kompetenzen auf und hilft als starker Akteur, der im Sinne des Gemeinwohls agiert, Abhängigkeiten zu einzelnen großen Anbietern zu reduzieren
  • durch die Nutzung vordefinierter aber auch trotzdem konfigurierbarer Software-Pakete werden unnötige Neuentwicklungen vermieden und es besteht zudem die Option eines gemeinsamen Hostings

Beispiele:

  • Aufsetzen und fertige Konfiguration eines OpenData-Portals in einer Kommune 
  • Betrieb, Pflege und Weiterentwicklung bestehender Civic-Tech-Lösungen 
  • (Vor-)Konfiguration eines Content Management Systems (z.B. Drupal) mit nützlichen Erweiterungen (z.B. CiviCRM) für Vereine (zur Mitglieder-Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit, gemeinschaftlichen Erstellen neuer Inhalte)
  • Gemeinsame Weiterentwicklung bestehenden OpenSource-Anwendung (wie z.B. beim MasterPortal Hamburg, das inzwischen von vielen Kommunen aber auch Bundesländern eingesetzt und von Abgesandten dieser auch weiterentwickelt wird)
  • als organisatorische Blaupause könnten sowohl die Eclipse Foundation als auch die Apache Software Foundation dienen

Links

  • https://en.wikipedia.org/wiki/Eclipse_Foundation
  • https://t3n.de/news/eclipse-foundation-zieht-europa-1279261/
  • https://en.wikipedia.org/wiki/The_Apache_Software_Foundation
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Programmpaket
  • https://de.wikipedia.org/wiki/LAMP_%28Softwarepaket%29
  • https://www.masterportal.org
  • https://www.masterportal.org/referenzen.html

Eingereicht durch

Jörg Reichert

sannsie
Reference No.: 2021-04231
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