Platzgestaltung vor dem neuen St. Jakob zu Ehren des Ehrenbürgers Pfarrer Anton Schmid

Für eine ansprechende Ortsmitte und vor allem für eine funktionale Nutzung der Älteren in unserer Gemeinde über die Bewohner des Altenpflegeheims und Besucher der Tagespflege hinaus, möchten wir empfehlen, den jetzt als Parkplatz genutzten Vorplatz umzuwidmen und umzugestalten.
In nächster Nähe zum Pfarrhaus und zur Kirche, wäre unserem Ehrenbürger Pfarrer Anton Schmid dort eine angemessene Erinnerungsstätte eingerichtet.
Zur gärtnerischen Gestaltung, zur Anlage und inneren Erschließung des Platzes wird sicher die Gemeindeverwaltung mit Gemeinderat Verantwortung übernehmen und eine gute Realisierung ermöglichen. Ein besonderer Wunsch wäre aber dennoch mit verbunden: die Situation der Ruhebänke sollte mit Gegenstand der Planung in diesem Park werden und so die Ortsmitte belebter machen und aufwerten. Die Rettungsgasse für das Pflegeheim ist linksseitig und hinter dem Park realisierbar.
Unsere Empfehlung insbesondere beschränkt sich aber auf den Teil der Erinnerungsdaten und Gestaltung einer kleinen Erinnerungsfläche im Gesamtareal des Parks.
Eine kleine Tafel, möglichst aus anderem Material als die Tafeln an den historischen Gebäuden, sollte für einen kurzen Text eingesetzt werden. Möglicherweise empfiehlt sich Glas, in Verbindung zu u. a. Entwurfsempfehlung. Einen Textvorschlag sind wir gerne bereit auszuarbeiten.
Zentrales Objekt soll ein Glaskubus mit den Kantenmaßen 150mm x 150 mm x 150 mm sein. In ihm soll das Portrait von Pfr. Anton Schmid als 3D-Foto gelasert sein. Der Kubus sollte so aufgestellt sein, dass sich in einer Fläche des Glaswürfels die Kirche oder das Pfarrhaus spiegelt. Daher bietet sich als Standort die Mitte des Platzes an. Vielleicht müsste man mit einem Versuch den genauen Standort ermitteln.
Als Begründung zur Materialwahl und Gestaltung möchten wir hier einige Überlegungen nennen. Diese sind sicher nicht vollständig:
- Pfarrer Anton Schmid war in der politisch schwierigen Zeit von 1933 bis 1945 und in der Nachkriegszeit maßgeblich beteiligt an der geistigen und kulturellen Entwicklung in Schutterwald.
- Er war Initiator und Mitbegründer der Narrenzunft.
- Dadurch versöhnte er auch die politisch Verantwortlichen im Ort und trug so zu Gemeinsamkeit und zu Frieden bei.
- Er initiierte die Jugendarbeit in verschiedenen Altersgruppen und auf kirchlichen und weltlichen Aktivitäts-Ebenen neu und schaffte einen Übergang weg von den ehemaligen NS-Organisationen hin zu freiheitlichen, demokratischen Strukturen.
- Die finanziellen Verhältnisse, die im Zusammenhang mit dem Bau des „Alten St. Jakob“ entstanden waren, brachte er mit viel Geschick und Diplomatie wieder in Ordnung undverhinderte den finanziellen Ruin vieler, die mit ihrem Vermögen sich bei seinem Vorgänger, Pfr. Dr. Bannholzer verbürgt hatten.
- Das wesentliche Verdienst war aber seine kompromisslose Haltung gegenüber dem NS?Regime und seinen Vertretern in Schutterwald und Offenburg. Seine Standhaftigkeit zu christlichen Werten, seine klare Botschaft in Gesprächen und Predigten, die im oft Verhöre, Hausdurchsuchungen und Drangsal einbrachten, waren Richtschnur und Hilfe für viele im Dorf. Er wurde oft nach Offenburg in die Kommandantur befohlen, mitten in der Nacht wieder freigelassen und auf dem Heimweg von NS-Trupps bedrängt. Er ließ sich dennoch nicht beirren.