Hamburger Potenziale
Die Politik der FHH hat sich aufgemacht, Zukunft bewusst zu gestalten. Sei es hinsichtlich der Transformation zur ökologischen Nachhaltigkeit, der Mobilitätswende, der Digitalstrategie oder der strategischen Ausrichtung auf die SDG: in der Stadt werden ressortübergreifend neue Handlungsansätze gesucht, um den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Damit sammelt Hamburg nicht nur wichtige Erfahrung im kooperativen Anpacken von Querschnittsthemen. Es ist auch der ideale Zeitpunkt, um in Zusammenarbeit mit wirkungsorientierten Mitstreiter:innen zu gehen.
In diesem Kontext bettet sich auch die Neuauflage der Regionalen Innovationsstrategie (RIS) ein, die sich das Ziel eines lebenswerten Hamburgs gesetzt hat. Damit gewinnt die städtische Innovationspolitik einen gesellschaftlich verorteten Leitstern, der über wirtschaftliches Wachstum und technologischen Fortschritt hinausgeht. Soziale Innovation wird erstmalig als ein tragender Pfeiler der städtischen Innovationslandschaft genannt. Das Netzwerkverständnis, das der Innovationsförderung zugrunde liegt, erweitert sich vom Dreiklang Wirtschaft-Politik-Wissenschaft um die gesellschaftliche Dimension.
Den Hamburger SocEnts kann eine tragende Rolle zukommen, diese neue Zielsetzung mit Leben zu füllen. Die Clusterpolitik der Innovationsförderung bietet sich an, dafür einen passenden Rahmen zur Community-Pflege und sektorenübergreifenden gemeinsamen Innovationsarbeit zu setzen.
Vor dem Hintergrund dieser nahezu idealen Voraussetzungen im politischen Rahmen zeigt sich beim Blick auf die aktuelle Praxis der Zusammenarbeit viel Raum zur Stärkung:
Hamburger SocEnts profitieren zwar von der Unterstützung ihrer Arbeit als innovative Modellprojekte im Rahmen öffentlicher Förderrahmen.
Doch der Zugang ist oft langwierig und unsicher. Die Verwaltung der Mittel ist mit hohem Aufwand verbunden. Ob die Zusammenarbeit gelingt, hängt wesentlich vom individuellen Zugang einzelner SocEnts zu ‘ihren’ Fachressorts ab. Es fehlen sichtbare Ansprechpartner ebenso wie breit geteiltes Wissen über SocEnt in den Behörden.
Strukturell bringt die reine Projektfinanzierung deutliche Nachteile mit sich: Die SocEnts können sich organisatorisch nicht stabilisieren oder gar weiterentwickeln. Die erprobten innovative Lösungen der Modellprojekte finden kaum Übertragung in die Regelangebote, institutionelle Förderung und langfristige Wirkungspartnerschaften zwischen der öffentlichen Hand und SocEnts finden nicht statt.
Im Kontext des Open Social Innovation-Projekts #Update Deutschland hat Hamburg mit #Update Hamburg einen wichtigen Testlauf für eine innovationsorientierte Lösungssuche gemacht. Auf diesen positiven Erfahrungen der Ko-Kreation zwischen Verwaltung, Zivilgesellschaft und SocEnt lässt sich aufbauen.