Wattwanderung nach Wangerooge: Strickpad wieder freigeben!
Insulaner und Arbeiter sind in Abhängigkeit der Gezeiten, bei allen Jahreszeiten und über Jahrhunderte bei Ebbezeiten durch das Wattenmeer zur Insel bzw. zum Festland gewandert. Ähnlich der heutigen Prickenwege (Fahrwassermarkierungen) wurden lange Sträucher als Merkzeichen (Baken) in den Wattboden gesetzt. Dieser markierte Fußweg von Minsen, eigentlich Tengshausen nach Wangerooge, war täglich in Gebrauch und so bekannt, dass er „Strickpad“ oder als „Dat Strick“ bezeichnet wurde.Handelt es sich somit bei einer Inselquerung über das Watt vom Wangerland nach Wangerooge nicht um ein zu schützendes und zu erhaltendes Kulturgut? Im Wangerland steht die über 400 Jahre alte und denkmalgeschützte Tengshausener Mühle. Noch älter als die Mühle war die Tradition der Wattquerungen nach Wangerooge. Diese Beständigkeit ist ein starkes Indiz für ein Kulturgut – dieses sollte erhalten und ebenso wie das Wattenmeer selbst geschützt werden!Inselquerungen heben erheblich die Attraktivität des Standortes und kommen dem Beherbergungsgewerbe, der Gastronomie, der Schifffahrt und dem Einzelhandel zugute.Von offizieller Stelle wurde bestätigt, dass Seehunde und Kegelrobben in ihrem Rückzugsort durch professionelle Wattwanderungen in diesem Gebiet nicht beeinträchtigt werden.