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Freiflächen-Photovoltaikanlage & PV-Offensive Spiekeroog

Spiekeroog
Deichschutzzone östlich des Hafens

Als kleine Inselgemeinde im Nationalpark Wattenmeer stehen wir vor besonderen Herausforderungen – aber auch vor besonderen Chancen. Der Klimawandel betrifft uns direkt: steigende Meeresspiegel, zunehmende Extremwetter, fragile Ökosysteme. Gleichzeitig haben wir als Gemeinschaft den starken Wunsch, aktiv und sichtbar zum Wandel beizutragen – mit Lösungen, die unserem Lebensraum gerecht werden und gleichzeitig Verantwortung für die kommenden Generationen zeigen.

Die Idee einer Freiflächen-PV-Anlage entstand nicht aus technokratischer Logik, sondern aus einem tiefen Gestaltungswillen: Wir wollen sichtbar machen, dass auch kleine Orte große Schritte tun können. Es geht uns um mehr als Strom – es geht um Bildung, Bewusstsein, Gemeinschaft und Zukunftsfähigkeit.

Das Projekt verkörpert, was Dorfentwicklung im besten Sinne sein kann: ein Zusammenspiel aus Klimaschutz, regionaler Wertschöpfung, bürgerschaftlicher Teilhabe und nachhaltiger Gestaltung unseres Lebensraums. Wir sehen darin einen Impulsgeber für weitere Vorhaben, für lokale Innovationskraft – und ein Zeichen der Hoffnung, das weit über die Insel hinaus strahlen kann.

Die Gemeinde Spiekeroog sieht sich in der Verantwortung, mit ihren begrenzten, aber bedeutungsvollen Möglichkeiten aktiv zur Energiewende und zum Schutz des Klimas beizutragen. Die Vision einer sichtbaren, naturverträglich umgesetzten Freiflächen-Photovoltaikanlage auf der Insel symbolisiert unser gemeinsames Streben nach einer zukunftsfähigen, resilienten und lebenswerten Gemeinde.

Gerade in einem hochsensiblen Naturraum wie dem Nationalpark Wattenmeer zeigt sich, wie wichtig es ist, Wege zu finden, die Ökologie und Energiewende miteinander versöhnen. Das Projekt verkörpert zentrale Zielsetzungen des Dorfentwicklungsprogramms: Nachhaltigkeit, Klimaanpassung, regionale Wertschöpfung und generationengerechtes Handeln. Es geht nicht allein um Stromproduktion – sondern um Verantwortung, Vorbildfunktion und die aktive Mitgestaltung einer enkeltauglichen Inselzukunft.

Zielsetzung des Projekts

Mit dem Aufbau einer Freiflächen-Photovoltaikanlage nahe des Hafens und flankierenden Anreizen für private PV-Anlagen möchte die Gemeinde Spiekeroog einen sichtbaren Beitrag zur Energiewende leisten. Die hohe Sonneneinstrahlung auf der Insel, verbunden mit dem Ziel einer resilienten Energieversorgung und Umweltbildung, bildet den Hintergrund des Projekts. Die Umsetzung erfolgt landschaftsverträglich und im Einklang mit Küstenschutz und Nationalpark.

Projektbeschreibung

Freiflächenanlage:

  • Größe: ca. 1–1,5 ha in der Deichschutzzone (östlich Hafen)
  • Modulbauweise, versetzbare Konstruktionen ohne Fundament (Betonkuben/Stahlwannen mit Kiesschüttung)
  • Windlastsicherheit (bis Zone 4 nach DIN EN 1991-1-4), max. Aufbauhöhe: 2,0 m
  • Verkabelung oberirdisch oder flachgeführt, ohne Versiegelung
  • Rückbaubarkeit bei Deicherweiterung gewährleistet

Duale Nutzung:

  • Extensive Beweidung mit Schafen möglich (Grünpflege, ökologische Aufwertung)
  • Begleitende Informations- und Bildungselemente (z. B. Infotafeln, Führungen, Schulprojekte)

Private PV-Förderung:

  • Anreizsystem für private Dachanlagen (Beratung, Fördervermittlung, Sichtbarkeit im Ort)
  • Ergänzung der Maßnahme zur breiten gesellschaftlichen Teilhabe an der Energiewende

Einordnung ins IEK / Beitrag zur Dorfentwicklung

  • Klima- & Ressourcenschutz: Reduktion fossiler Abhängigkeit, Eigenstromversorgung stärken
  • Wirtschaft & Infrastruktur: Langfristige Entlastung bei Energiekosten, Nutzung kommunaler Infrastruktur
  • Tourismus & Umweltbildung: Vorzeigeprojekt mit Bildungswert für Gäste und Einheimische
  • Freiraumgestaltung: Integration in das Landschaftsbild, Grünpflege über Weidetiere

Hinweis zur Standortfrage

Die vorgesehene Fläche für die Freiflächen-Photovoltaikanlage liegt in der Deichschutzzone östlich des Hafens. Diese Zone unterliegt besonders strengen Schutzvorschriften, sodass die Nutzung nur in enger Abstimmung mit den zuständigen Genehmigungsbehörden (insbesondere NLWKN, Nationalparkverwaltung) überhaupt denkbar ist.

Die Gemeinde wird im Rahmen der Vorplanung eine intensive Prüfung und Abstimmung vornehmen, um sowohl naturschutzfachliche als auch küstenschutztechnische Anforderungen zu erfüllen. Sollte sich der vorgesehene Standort als nicht genehmigungsfähig erweisen, wird eine alternative Fläche im Außenbereich geprüft, die vergleichbare technische Voraussetzungen erfüllt.

Gemeinde Spiekeroog
Reference No.: 2025-17242
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