Schulgarten – nachhaltiger Anbau von Obst- und Gemüsearten, Kräutern, Blumen und erste Einblicke in Gartenbau/ Landwirts
Projektgruppe / Ansprechpersonen
Wer hat an der Projektskizze mitgearbeitet (bitte mind. 1 x eMail / Telefon angeben für Rückfragen)
Silja Bressel, , 0172-9495992
Basti Hauke,
Projektidee
Worum geht es beim Projekt? Worin besteht die Idee und was soll passieren?
An der Schule hat ein älteres Ehepaar viele Jahrzehnte sehr hingebungsvoll ihren Garten im Zentrum der Insel (neben Schule) gepflegt. Nun sind sie zu alt und krank, der Garten wurde die letzten 3 Jahre nicht bepflanzt oder gepflegt. Frau Bressel von der Inselschule Baltrum wurde gebeten den Garten zu übernehmen und bekam von der neuen Rektorin Frau Wulf-Meyer die Erlaubnis in diesem Schuljahr auszuprobieren ob und wie es gehen kann. Wir würden gerne ab dem nächsten Schuljahr eine Garten AG stattfinden lassen, dafür brauchen wir aber einen Garten mit guten Geräten in Kindergröße und einen ordentlichen Zaun, damit wir eine sichere Lernumgebung schaffen können.
Frau Bressel hat mit ihren Schüler:innen während und nach dem Unterricht seit März in dem Garten gearbeitet: Büsche beschnitten, Unkraut gejätet, die Erde umgebuddelt und mit Hilfe von Spenden einiger Baltrumer erste Pflanzen gesät, gepflanzt und begossen. Die vorhandenen Gartengeräte (Spaten, Schaufel, Harke, etc.) sind sehr alt, stark verrostet, morsch und haben nach und nach ihren Geist aufgegeben. Wir haben Geräte von Nachbarn geliehen, brauchen aber langfristig eigene Gartengeräte und auch einen Zaun, denn der vorhandene ist morsch, teilweise schon geflickt und birgt ein Unfallrisiko für die Schüler:innen.
Da es auf der Insel so gut wie keine aktiven Gärten gibt, können die Schüler:innen hier in aktiver Eigenarbeit alles Lernen, was zum Gemüse- und Obstanbau dazugehört: Eggen des Bodens, ziehen von kleinen Pflanzen aus Samen, einpflanzen, Pflege (gießen, Unkraut jäten, Schädlinge bekämpfen, Düngen) und schließlich Ernte. Im Anschluss daran lernen sie die Zubereitung – siehe weiterer Projektantrag Lehrküche.
Um das Gelände sicherer zu machen, muss der abgängige Gartenzaun erneuert werden. Es werden folgende Gartengeräte benötigt (gerne in großen und kleinen Größen) gebraucht:
3 Spaten, 3 Grabegabeln, 1 Besen. 1 Flachschaufel, 4 Gartenkratzer (3 Zinken), 1 Schubkarre, 4 Eimer, 2 Drahtkörbe, 3 Rosenscheren, 3 Gießkannen, 1 Kehrblech mit Handfeger.
Ein kleiner Geräteschuppen (gerne wie einen abschließbaren, großen Schrank) zum Unterbringen der „Werkzeuge“.
Um den Schulgarten nachhaltig betreiben zu können braucht es eine weitere Regenauffangtonne zur späteren Nutzung für die Bewässerung sowie ein Schüler:innen kompatibles Bewässerungssystem. Außerdem einen Kompost in Richtung Wurmkiste, um den Schüler:innen den natürlichen Kreislauf der Zersetzung zeigen und eigenen Kompost = Dünger nutzen zu können.
Hinzu kommen Abdecknetze für Obstbäume (Obstbäume: Äpfel, Kirschen, Birnen, Pflaume) und Samen bzw. Sätzlinge (Gurke, Zucchini, Bohnen, Kartoffeln, Möhren). Schön wäre noch eine Kräuterschnecke und Insektenhotels, ein Igelhaus und Nistkästen für Vögel. Des Weitern benötigen wir noch jährlich Dünger für den Garten und die Obstbäume.
Den Baumschnitt/ das Unkraut haben wir nach Absprache mit dem Bauhof und der Schule in die Heckenrosen am Hang (Übergang Kindergarten) gekippt, dort bilden sie eine Art natürliche Totholzhecke und damit einen natürlichen Unterschlupf für kleinere und größere Tiere (Igel, Insekten, etc.)
Der Zaun, der z.Z. den Garten umrandet ist noch nicht zur Schulseite hin betretbar, sondern nur von der Südseite, bei der Privatwohnung der älteren Mieter. Wir wünschen uns, dass der Zaun so konzipiert ist, dass er vom kleinen Rasenstück vor der Klasse 1-2, auf dem die Kinder in den 5 Minuten Pausen immer fangen spielen, und auf der 3 Obstbäume wachsen, begehbar ist, so dass die Kinder leichten Zugang haben. Der Bürgermeister stimmt einer langfristigen Gartennutzung durch die Schule zu, denn im Pachtvertrag steht, dass alle Hausbewohner (also die Schule und das ältere Pärchen) ein Nutzungsrecht haben. Der Ziergarten gen Süden soll dem Ehepaar erhalten bleiben, und ein geschlossener Zaun zu ihrem Grundstück wäre am besten, damit die Zuständigkeiten auch räumlich klar definiert werden. Ein Zaun ist aus Sicherheitsgründen auch sinnvoll, damit die Kinder (vorrangig Klasse 1 und 2) nicht ausversehen auf die Straße vor ein Fahrrad oder eine Kutsche rennen.
Ergänzend zu dem Garten soll eine gemütliche Draußen-Sitzecke bei den Obstbäumen gen Norden (vor der Klasse 1/ 2) geschaffen werden: Für kleine Lernlektionen und Erholungspausen der Schüler:innen, aber auch zum generationenübergreifenden Wissensaustausch. Ein Sonnensegel mit UV Schutz über den Sitzmöglichkeiten mit Ständerwerk wäre auch toll, damit die Kinder, wenn sie nicht mithelfen, aber beaufsichtigt werden müssten (an den Vormittagen), sonnengeschützt in ihren Heften arbeiten können. Regelmäßige Treffen mit älteren Insulaner:innen, die zum einen aus der Vergangenheit der Insel erzählen können, zum anderen aber auch als Lesepat:innen für die Schüler:innen fungieren sind geplant. Vielleicht finden sich auch ältere Mitbürger, die uns beim Gärtnern unterstützen.
Auf dem unteren Schulhof, dort, wo die Schüler Fussball spielen, befindet sich noch ein stillgelegter Brunnen, wenn man den wieder aktivieren könnte, könnte man dieses Wasser für die Bewässerung mit nutzen, und müsste nicht teures und kostbares Wasser aus dem Hahn nehmen.
Ort
Gibt es einen konkreten Ort, wo das Projekt umgesetzt werden könnte (Adresse)?
Garten von Theresa & Max, vor Haus Nr. 109, der Inselschule Baltrum
Die nicht realisierbare Alternative wäre ein zu pachtender Garten im Ostdorf ohne Wasseranschluss gewesen. Wir hätten auch Hochbeete auf die gepflasterten Schulhofflächen stellen können, dann würde unser Schulhof aber verkleinert werden, außerdem finden wir ein richtiger Garten ist viel schöner als ein Hochbeet. Außerdem trägt die Übernahme von Max und Theresas Garten in die Pflege der Schule dazu bei, dass der Garten, der an einer vielbefahrenen Kreuzung liegt, ordentlich und schön aussieht. Es hilft also, den Ortskern der Insel hübsch zu halten.
Dieser Garten eignet sich gut, weil er über viele Jahrzehnte bewirtschaftbar gemacht wurde. Auf Baltrum ist es sehr schwer, zu gärtnern. Die Insel ist sehr klein (ca. 2x 5 km) und dadurch dem Wind und Wetter stark ausgesetzt. Selbst wenn sie wollten, könnten viele Baltrumer nicht gärtnern: der sandige Boden hält kaum Wasser und bietet wenig Nährstoffe, der salzige Wind ist für viele Pflanzen eine Zumutung, die Sonne scheint durch den geringen Baumbestand im Sommer stark auf die Grünflächen und die vielen wilden Kaninchen knabbern auch noch alles, was nicht eingezäunt ist, an. Aus diesem Grund verfügen unsere Schüler kaum über Vorerfahrungen was das Thema Gärtnern angeht, und profitieren dadurch umso stärker von diesem Projekt.
Motivation
Warum würde es Spaß bringen, das Projekt voranzubringen und daran weiterzuarbeiten?
Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist verpflichtender Teil unseres Kernkurriculums. Die Schüler sollen selbstbestimmt mitgestalten und sich selbst durch verantwortungsvolles, solidarisches Handeln als Teil der (globalen und kommunalen) Gesellschaft und Natur erfahren. Durch die langfristige, aktive Gestaltung eines Gartens erleben sie den Einfluss der Jahreszeiten, des Klimas, des Zusammenspiels von Insekten und Pflanzen und vor allem ihr eigenes Tun als einflussreich und sich gegenseitig bedingend. Nur wenn die Kinder erleben, wieviel Arbeit und Liebe in einen Garten fließt, lernen sie zu schätzen, was sie haben und was täglich auf ihrem Teller liegt. Sie entwickeln durch die regelmäßige Pflege des Gartens den notwendigen Respekt und die Wertschätzung gegenüber der Natur, ihren Lebensmitteln, der Arbeit anderer. Die regelmäßige Gartenarbeit trägt auch zu einer gesunden Lebensführung bei und setzt ein befriedigendes Pendant zu den digitalen Medien, bei denen die Kinder nur „secondhand“ Erfahrungen machen. Im Garten können sie noch ganzheitliche Erfahrungen sammeln, all ihre Sinne, ihr Körper und ihr Ästhetik- und vor allem ihr Gemeinschaftsgefühl werden angesprochen. Die Kinder tun gerne etwas für andere, aber sie müssen auch Gelegenheit haben, dies zu kultivieren. Bei der Gartenarbeit lernen sie auch Geduld, sie leben Nachhaltigkeit und erhalten Anerkennung im Dorf, von ihren Mitschüler:innen, Lehrer:innen und Eltern. Wenn wir unsere Küche haben, können sie auch mit ihren eigenen Lebensmitteln für sich und andere können und auch hier erleben, wie befriedigend und nachhaltig das ist, und welche Arbeitsschritte dafür notwendig sind.
Langfristig hoffen wir, dass es zu einer bewussteren Konsumentenmentalität beiträgt, dass es zu einer Einsparung von Lebensmitteln kommt, wenn die Schüler:innen verstehen, wieviel Mühe hinter der Produktion steckt werden sie vielleicht weniger Einkaufen und weniger Wegwerfen.
Partner / Unterstützer
Welche Personen, Vereine, Institutionen usw. sollten / könnten noch eingebunden werden?
GOBS Baltrum (Inselschule), Förderverein der Inselschule Baltrum, Edeka Frischemarkt (Initiative Hochbeete – siehe Projekt Kindergarten, Spende von Pflanzen, die nicht mehr gut genug für den Verkauf sind und Gemüse, z.B. Kartoffeln, die schon gekeimt sind), Bauhof der Gemeinde für gröbere Arbeiten, Gärtnerei Blumen Hinrichs, Bastian Hauke und Sören Munier als Eltern von Inselschüler:innen mit Gärtnererfahrung, Eva Bach (ehemalige Inselärztin), ältere Inselbewohner (Hilfe im Garten, Anleitung der Kinder)
Wie geht es weiter?
Was ist noch offen? Was wäre der nächste Schritt, um die Idee noch weiter zu konkretisieren?
Ein Treffen von Frau Wulf-Meyer (Schulleitung Inselschule Baltrum) und Frau Bressel (Klassenlehrerin Klasse 1-2 Inselschule Baltrum und Dorfmoderatorin) mit Theresa und Max Zielinski (ehemalige Gartengestalter, älteres Ehepaar, das im Schulhaus wohnt) zur Ausarbeitung einer Nutzungsvereinbarung ist Ende Juni geplant. Wir wollen schriftlich festhalten, welchen Teil des Gartens wir nutzen wollen und mit ihnen das weitere Vorgehen besprechen.
Frau Hinrichs, Inhaberin der Gärtnerei Baltrum, hat angeboten uns zu beraten, genauso Familie Munier und Familie Hauke, die über viel Gartenerfahrung verfügen. Alle sind gerne bereit uns mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Wir müssen den Garten sicher anlegen, damit sich die Schüler:innen nicht verletzen, erst wenn das gewährleistet ist, können wir ihn nachhaltig und langfristig bewirtschaften.
Blumen und Kartoffeln vom Frischemarkt Baltrum, gute Erde und Setzlinge von Familie Munier (Kutschbetrieb), Samen und Zwiebeln von Familie Hauke, Bach, Heiken und Rafflenbeul
Die nicht realisierbare Alternative wäre ein Garten im Ostdorf ohne Wasseranschluss gewesen oder Hochbeete auf dem gepflasterten Schulhof.