Lehrküche für die Inselschule, um gemeinschaftliche Kompetenzen zu erwerben
Projektgruppe / Ansprechpersonen
Silja Bressel, , 0172-9495992
Projektidee
Worum geht es beim Projekt? Worin besteht die Idee und was soll passieren?
Die Inselschüler:innen sollen in kleinen Schritten Eigenständig werden, da sie mit der 10ten Klasse / mit 16 Jahren bereits ans Festland gehen. Dazu gehört laut Curriculum auch Hauswirtschaftsunterricht. Die Schüler:innen sollen sich gemeinsam Rezepte überlegen, Mengen berechnen, einkaufen, zubereiten und das selbst hergestellte Menü zusammen genießen und evtl. anderen anbieten. Vor 9 Jahren haben wir von einer Schule, die sich aufgelöst hat (Schule am Moortief??) eine Schulküche geschenkt bekommen. Seitdem liegt diese in ihre Einzelteile zerlegt im Obergeschoss der Inselschule Baltrum und blockiert damit einen großen Raum, der vorher als Aula, Gymnastik-und Musikraum genutzt wurde. Durch die Lagerung der Küche ist der Raum nicht mehr für Schüler nutzbar.
Die Küche ist solide und gut. Sie sollte schon lange eingebaut werden, aber es gab immer wieder Probleme bei der Planung. Sie kann einzig im Dachgeschoss der Inselschule aufgebaut werden, dort aber gab es diverse Probleme, die zu einer langen Verzögerung führten. Es fehlt eine geeignete Treppe zum Hinkommen (die vorhandene ist zu steil und hat zu kleine Stufen), ebenso fehlt ein zweiter Rettungsweg (dazu müsste aus einem Fenster eine Tür werden, eine sichere Treppe angebaut und mit einem festen Fundament gegründet werden). Die Lehrküche muss zwei Küchenzeilen enthalten, damit pro Küchenzeile jeweils 4 Schüler:innen kochen können.
Die Schüler wünschen sich schon lange eine Schulküche, vor einem Jahr, am 31.5.24 haben sie einen Brief an den Bürgermeister geschrieben, Unterschriften gesammelt und ihn mit der Bitte um eine baldige Lösung des Problems übergeben. Bei Baltrum Online wurde darüber berichtet: .
Die beiden Inselmoderatorinnen und Mütter zweier Inselschüler:innen kümmern sich seit einem Jahr um ein gesundes Frühstück für die Schüler. Der Frischemarkt Baltrum sortiert täglich Essen aus, das auf dem Müll landet, vieles davon ist noch gut, einiges sogar noch sehr gut. Für die Entsorgung des Biomülls muss der Edeka jede Woche ca. 60 Euro zahlen (Der Biomüll wird mit der Fähre wieder an Land gebracht). Durch die Gemüse- und Obstrettung spart der Inselmarkt Kosten der Entsorgung und wir können allen Schülern ein gesundes Frühstück bieten, denn auch hier kommen jeden Tag einige Kinder hungrig, ohne Frühstück und Pausenbrot in die Schule. Sie sollen durch dieses Projekt auch lernen, dass vieles, was weggeschmissen wird, noch gut ist. Beispielsweise gibt es fast täglich Paprika. Diese wird in 3er Packs verkauft, wenn eine Paprika nicht mehr gut ist, landen mit ihr zwei ganz frische Paprika im Müll. Genau dieses Essen wird gerettet. Frau Bressel holt seit einem Jahr so gut wie täglich Obst und Gemüse aus dem Edeka (Frischemarkt) und bringt es zu Frau Ulrichs, die jeden Morgen, bevor ihr Sohn in die Schule fährt, das Obst und Gemüse in appetitliche Happen schneidet. Ihr Sohn (3. Klasse) bringt das Obst und Gemüse zur Schule und dort wird es jeden Tag aufgegessen.
Der Supermarkt hat noch einiges an Gemüse, das wir nicht verwerten können. Während Paprika, Möhren, Salat, Pfirsiche etc. sich gut als Rohkost verzehren lassen, können wir z. Z. Gemüse wie Zwiebel, Porree, Zucchini etc. nicht anbieten. Hätten wir eine Schulküche, könnten die Kinder auch diese Zutaten nutzen und retten.
Ort
Gibt es einen konkreten Ort, wo das Projekt umgesetzt werden könnte (Adresse)?
GOBS Baltrum, Inselschule Haus Nr. 109, Dachgeschoss
Motivation
Warum würde es Spaß bringen, das Projekt voranzubringen und daran weiterzuarbeiten?
Die Schüler:innen werden auf ihr frühzeitiges Alleinleben auf dem Festland vorbereitet, in dem sie in der Lage sind, sich selbständig zu versorgen: Planen, Einkaufen, Kochen. Sie brauchen ein Verständnis für Lebensmittelsicherheit, viele möchten wieder auf die Insel kommen, einige erben auch Hotels mit Gastronomie und dafür brauchen sie Kompetenzen im Bereich der Hauswirtschaft.
Selbst wenn sie beruflich nichts mit Lebensmittel zu tun haben wollen: sie möchten gerne Familien gründen und es wäre gut, wenn sie die Erfahrung von Kochen, von Selbermachen mit auf den Weg bekommen, damit sie auch in Zukunft gesunde Entscheidungen für sich und andere treffen können.
Wir beantragen auch einen Schulgarten. Um die Lebensmittel, die wir anbauen, verwerten zu können ist eine Schulküche essentiell. Gärtnern und Hauswirtschaft müssen Hand in Hand gehen, damit die Kinder den Kreislauf und auch das Geschenk des Selbermachens und -kochens erleben können.
Neben den praktischen Fähigkeiten lernen die Schüler:innen auch, resourcenschonend und bewusst einkaufen, sie lernen ihre Gerichte so zu planen, dass sie regional und jahreszeitliche angemessen sind. Hauswirtschaft wäre somit Teil der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und würde unsere Kinder fit für eine Zukunft machen, die es erfordert, kluge Entscheidungen zu treffen und nachhaltig zu handeln. Viele Eltern haben nicht mehr die Ressourcen, ihren Kindern diese Dinge beizubringen, gerade auf der Insel sind die Ettern mit Service und Gastronomie so eingespannt, dass sie oft zu Hause nur noch Fertiggerichten zubereiten.
Der Hauswirtschaftsunterricht fördert nicht nur die Eigenständigkeit, sondern stärkt auch den Zusammenhalt und die Gemeinschaft in der Klasse. Nicht jedes Kind ist kognitiv stark, einige sind auch praktisch und handwerklich geschickt. Solche Kinder haben gerade im Hauswirtschaft- oder Gärtnerunterricht die Möglichkeit sich selbst als erfolgreich zu erleben, ihre Stärken auszubauen und ihre Kenntnisse zu erweitern.
Partner / Unterstützer
Welche Personen, Vereine, Institutionen usw. sollten / könnten noch eingebunden werden?
GOBS Baltrum (Inselschule), Edeka (als Lieferant der beiden Supermärkte), Gärtnerei Blumen Hinrichs, Bauhof der Gemeinde Baltrum, Eltern, die Gemüseretter (S. Ulrichs, S. Bressel)
Wie geht es weiter?
Was ist noch offen? Was wäre der nächste Schritt, um die Idee noch weiter zu konkretisieren?
Der Bürgermeister sagt, alles ist ausgeschrieben wir müssen auf die Antwort warten. In der Ratssitzung im Winter stand das Thema Schulküche auf dem Tagungsplan. Es geht voran, aber nur schleppend.
Wenn es weiter zäh voran geht: Bauplaner kontaktieren – wie sind die Sicherheitsbestimmungen, was muss gebaut werden? Kostenschätzung.
Thema Versicherungsrecht, Sicherheit, Fluchtwege, Anschlüsse, Architektonische Fragestellungen, lange und komplizierte Ausschreibungen, etc.