Deichrampe – sichere und direkte Anbindung zu Versorgung, Handwerk und Potentialflächen
Die geplante „Deichrampe“ soll eine direkte Verbindung vom bestehenden Deichverteidigungsweg in Richtung Norden herstellen und damit die bislang unzureichende Erschließung des nördlichen Siedlungs- und Gewerbebereichs der Insel verbessern.Derzeit ist eine Zufahrt nur über einen Umweg über das Süderloog und eine enge 180°-Wendung möglich – eine verkehrlich wie sicherheitstechnisch unbefriedigende Situation, insbesondere für den Schwerverkehr.
Mit der Deichrampe soll eine barrierefreie, verkehrssichere und logistisch funktionale Lösung geschaffen werden, die mehrere zentrale Nutzungen direkt anbindet:
- Klärwerk der Gemeinde / Entsorgung Klärschlamm
- ehemalige Reithalle (zukünftige Mehrnutzungsfläche / Sport / Gewerbe)
- künftiges Handwerkszentrum und Logistikstandort
- Standort Inselmobi`s
- Segelhalle und Vereinsgelände Spiekerooger Segelclub
- Betriebshof der Gemeinde Spiekeroog
- Betriebshof vom NLKWN
- Potentielle Entwicklungsflächen des Landes Niedersachsen (Erweiterungsoption Inseldorf)
Die Rampe soll so konstruiert werden, dass sie sowohl den technischen Anforderungen des Deichschutzes als auch den Bedürfnissen der innerörtlichen Entwicklung gerecht wird.
Bauliche Eckpunkte
- Anbindung an bestehenden Deichverteidigungsweg (westlicher Abschnitt)
- Abzweig nach Norden mit Deichrampe (Deichüberfahrt)
- Rampe mit befestigter Oberfläche (Pflaster)
- Böschungssicherung und Entwässerung nach Vorgaben des Deichschutzes
- Gestaltung als dauerhafte, wartungsarme Konstruktion
- Einbindung in bestehendes Wegenetz (Achter d’Diek / Logistikareal)
Motivation
Die Maßnahme geht über eine reine Verkehrsanbindung hinaus – sie ist ein Schlüsselprojekt für die zukunftsfähige Entwicklung einer relevanten Potentialfläche und des “Gewerbegebiets“ der Insel.
Die Deichrampe ermöglicht:
- Klimaanpassung & Katastrophenschutz:Der Deichverteidigungsweg dient im Notfall (z. B. Sturmflut, Ölunfall) als strategische Versorgungs- und Evakuierungsachse. Die dort gelagerten Materialien des NLWKN müssen im Ernstfall schnell erreichbar sein. Eine direkte Zufahrt ist dafür sicherheitsrelevant.
- Funktionsfähigkeit kritischer Infrastrukturen:Das Klärwerk, die Logistikflächen und der Betriebshof sind Teil der technischen Daseinsvorsorge. Eine sichere Erreichbarkeit – auch bei Starkregen oder Deichverteidigungsmaßnahmen – ist unabdingbar.
- Ortsentwicklung & Nachverdichtung:Der nördliche Bereich bietet Entwicklungsflächen für Handwerk, Wohnen und Infrastruktur. Mit der Deichrampe wird die Grundlage für eine geordnete, nachhaltige Erweiterung des Inseldorfes geschaffen – insbesondere auf Flächen des Landes Niedersachsen, die für eine Nachnutzung oder gemeindliche Entwicklung prädestiniert sind.
- Dorfentwicklung & Daseinsvorsorge:Die Maßnahme stärkt die Funktionsfähigkeit der Insel als Gesamtorganismus. Sie verbindet Wohnraum, Handwerk, öffentliche Infrastruktur und Vereinsleben auf kurze Wege und sorgt für eine gleichmäßige Entwicklung jenseits des touristischen Kerns.
Besonderheit und Förderfähigkeit im Rahmen der Dorfentwicklung
Die Deichrampe ist mehr als eine technische Rampe – sie ist ein strategischer Infrastrukturbaustein im Sinne der integrierten Dorfentwicklung:
- Multifunktionalität: Verbindung von Wirtschaft, Wohnen, Infrastruktur, Katastrophenschutz und Vereinsleben.
- Sicherung der Daseinsvorsorge: Bessere Erreichbarkeit systemrelevanter Einrichtungen.
- Nachhaltigkeit: Reduzierung innerörtlicher Verkehrsbelastung (insbesondere Schwerverkehr) und Verkürzung von Wegen.
- Stärkung der peripheren Bereiche des Dorfes: Ausgleich räumlicher Entwicklungsunterschiede, Schaffung eines funktionalen Übergangs zwischen Dorf und Küstenschutzbereich.
- Zukunftsfähige Standortentwicklung: Eröffnung neuer Optionen für die Nutzung brachliegender oder landeseigener Flächen (z. B. Handwerk, Wohnen, Energie, Lager).
- Beitrag zur Resilienz: Die Maßnahme stärkt die Krisen- und Einsatzfähigkeit der Gemeinde im Fall von Sturmfluten oder technischen Störungen.
Damit erfüllt das Projekt zentrale Förderkriterien der Dorfentwicklung: Stärkung der Grundversorgung, Verbesserung der Lebensqualität und nachhaltige Entwicklung von Infrastruktur und Ortsstruktur.