„Welcome Walk Wüppspoor – Sicher ankommen auf Spiekeroog“

Der Wüppspoor ist die zentrale Lebensader der Insel – die Verbindung zwischen Hafen und Dorf. Hier kommen alle an: Insulaner, Gäste, Gepäck und Waren. Zugleich ist er die erste Visitenkarte Spiekeroogs – und derzeit ein funktionaler, aber unattraktiver Raum: breit, windoffen, ohne Struktur, ohne Aufenthaltsqualität.

Während der Schiffsankünfte trifft hier alles aufeinander – Fußgänger, Fahrräder, E-Karren, Gepäcktransporte. Es entsteht ein lebendiges, aber chaotisches Bild. Wind, Regen und fehlende Begrünung verschärfen das Problem. Der Weg erfüllt seine logistische Aufgabe – aber nicht seine emotionale.

Kurz gesagt: Wer auf Spiekeroog ankommt, spürt sofort, wie wichtig der Wüppspoor ist. Jetzt soll er zu dem werden, was er sein kann – eine Achse des Ankommens, ein Ort der Orientierung und des Inselgefühls.

Leitgedanke:  Ankommen ist mehr als nur Fortbewegung – es ist das erste Gefühl von Spiekeroog

Das Projekt „Welcome Walk Wüppspoor“ will den Weg vom Hafen ins Dorf neu denken – funktional, gestalterisch und emotional. Es geht nicht allein um Pflaster und Verkehr, sondern um das Erlebnis des Ankommens: sicher, ruhig, barrierefrei – und typisch Spiekeroog.

Ziel ist eine ganzheitliche Konzeption, die Verkehrslenkung, Aufenthaltsqualität und Nachhaltigkeit miteinander verbindet. Der Prozess startet mit einer konzeptionellen Phase, die die Ideen, Wünsche und Möglichkeiten zusammenführt: von Windschutz bis Solarüberdachung, von Logistik bis Atmosphäre.

1. Ankommen als Erlebnisweg:Ein klar geführter, begrünter Promenadenweg führt vom Hafen ins Dorf – als „Willkommensband“ mit Sitz- und Windschutzelementen, kleinen Inselgeschichten im Boden und Orientierungspunkten.→ Der Weg wird selbst Teil des Aufenthalts, nicht nur Mittel zum Zweck.
2. Smart & sicher:Digitale Verkehrsführung für Gepäcktransporte und E-Karren (Slot-Systeme, Geofencing).Klare Zonen, die sich optisch, nicht baulich, voneinander unterscheiden.→ Weniger Konflikte, mehr Übersicht – ohne starre Barrieren.
3. Nachhaltige Energie & Schutz:In Teilabschnitten denkbar: Leichtüberdachungen mit Photovoltaik und Kletterpflanzen – als Regen- und Windschutz, mit LED-Beleuchtung nach Dark-Sky-Standard.→ Energiegewinnung, Komfort und Inselästhetik in einem.
4. Innovative Logistikideen:
   • „Koffer-Express“: ein einfaches Förderbandsystem oder Schienenband für Gepäckwagen – stromsparend, inselgerecht, rückbaubar.
   • Gepäck-Sharing: digitale Wagen, die sich selbständig im Dorf verteilen.→ Bequemlichkeit trifft auf Experimentierfreude.
5. Orte des Verweilens:Kleine Aufenthaltsinseln mit Sitzmöglichkeiten, Windschutz und naturnaher Begrünung ab der Wegmitte.→ Auch bei Gegenwind ein kurzer Moment zum Durchatmen.
6. Künstlerisch & identitätsstiftend:Kunst im öffentlichen Raum als „Spur des Ankommens“ – Windspiele, Bodeninlays, Leuchtobjekte.→ Der Wüppspoor erzählt vom Meer, vom Wind, von Spiekeroog.
7. Klimaanpassung & Grün:Pflanzinseln mit salzresistenten Gräsern, modulare mobile Elemente, Verdunstungskühle und Mikroklima.→ Die Straße als resilientes Rückgrat der Insel.

Der Wüppspoor ist mehr als eine Straße – er ist die Achse, die alle Lebensbereiche verbindet: Wohnen, Wirtschaft, Tourismus, Gemeinschaft.Das Projekt stärkt zentrale Handlungsziele der Dorfentwicklung:

• Daseinsvorsorge & Sicherheit: Barrierefreie, sichere Verbindung zwischen Hafen und Dorf für alle Generationen.
• Ortsbild & Identität: Gestaltung, die das Ankommen als Teil des Inselerlebnisses prägt.
• Klimaschutz & Nachhaltigkeit: Nutzung erneuerbarer Energien, klimaangepasste Begrünung, Entsiegelungspotenziale.
• Soziale Teilhabe: Mitgestaltung durch Bürger*innen, Betriebe und Gäste.
• Innovation & Zukunftsfähigkeit: Erprobung neuer Mobilitäts- und Logistikkonzepte im Inselkontext.