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Schwamm-Dorf Spiekeroog – Wasser denken, Zukunft sichern

Spiekeroog

Spiekeroog lebt mit dem Wasser – und künftig auch vom Wasser.Das Projekt Schwamm-Dorf Spiekeroog setzt sich das Ziel, die Regen- und Grundwasserbewirtschaftung der Insel zukunftsfähig zu gestalten: natürlich, intelligent und robust gegenüber dem Klimawandel.

Der Klimawandel bringt auch auf Spiekeroog neue Herausforderungen: längere Trockenperioden, Starkregen, ein steigender Meeresspiegel und häufig gesättigte Böden. Das bisherige Entwässerungssystem stößt dabei an seine Grenzen.Die beiden bestehenden Regenrückhaltebecken im Westen und Osten sind über den Deichverteidigungsgraben miteinander verbunden, der am Wüppspoor über ein Sieltor ins Meer mündet. Doch bei Sturmfluten oder Hochwasser kann das Wasser nicht abfließen – es staut sich und überlastet Wege, Straßen und Grünflächen.

Das Projekt denkt das System neu:Spiekeroog wird zum „Schwamm-Dorf“, das Wasser aktiv speichert, lenkt und nutzt – statt es einfach loszuwerden.

Kernelemente:

  1. Rückstau- und Retentionsflächen auf den Richelwiesen– dort, wo das Gelände niedrig liegt, kann überschüssiges Regenwasser in flache Speicherzonen zurückgehalten werden.Diese dienen bei Starkregen als natürliche Puffer und schaffen gleichzeitig wertvolle Feuchtlebensräume.
  2. Technische und hydraulische Optimierung des Grabensystems– insbesondere eine Vergrößerung des Richelgrabens, die Nachrüstung des Sieltors mit Steuerung und die Integration einer leistungsfähigen Pumpstation, die bei geschlossenem Sieltor überschüssiges Wasser in die Dünen leitet.Dort kann es langsam versickern und die Süßwasserlinse der Insel anreichern – ein geschlossener Kreislauf, der sowohl Sicherheit als auch Versorgung verbessert.
  3. Verbesserung der Oberflächenentwässerung im Inseldorf– in mehreren Bereichen des bebauten Gebiets, etwa am Süderloog, Tranpad oder Gartenweg, funktioniert die Oberflächenentwässerung heute nur eingeschränkt oder fehlt ganz.Ziel ist eine flächige, inseltypische Lösung mit versickerungsfähigen Pflasterbelägen, dezentralen Abläufen und flachen Muldenrinnen, die das Wasser langsam und sichtbar in das neue System leiten.So bleibt der Ortskern begehbar, trocken und ökologisch aufgewertet.
  4. Ergänzende Maßnahmen für Klimaresilienz und Kühlung– Begrünte Mulden, Baumpflanzungen und temporäre Rückhaltetaschen in Straßenräumen (z. B. bei Spielstraßen oder Parkflächen) unterstützen den natürlichen Wasserkreislauf und schaffen kühlende Effekte im Sommer.

 

Motivation / Beitrag zur Dorfentwicklung

Das Projekt ist ein Paradebeispiel für klimawirksame Dorfentwicklung:Es verbindet technische Innovation mit ökologischer Verantwortung und gestalterischer Qualität.

Spiekeroog nutzt seine naturräumlichen Bedingungen, um ein zukunftsfähiges Wassermanagement aufzubauen.Das Schwamm-Dorf-Konzept schützt Gebäude, Wege und Gärten vor Überflutung, sichert Straßen und Infrastruktur – und stärkt zugleich das ökologische System der Insel.Es geht dabei nicht nur um Technik, sondern auch um Haltung: Wasser als Partner begreifen, nicht als Gegner.

Der geplante Wasserkreislauf – vom Dach über Graben und Rückstaufläche bis in die Süßwasserlinse – macht die Insel unabhängiger und resilienter.Gleichzeitig entsteht durch die sichtbare Oberflächenentwässerung im Dorf ein neues Verständnis von Nachhaltigkeit im Alltag: Wasser wird wieder sichtbar, begreifbar, erlebbar.

So leistet das Projekt einen Beitrag zu mehreren Handlungsfeldern der Dorfentwicklung: Klimaanpassung, Daseinsvorsorge, Freiraumgestaltung, Infrastruktur und Ortsbildpflege.

 

Beitrag zur Dorfentwicklung / Handlungsfelder:
  • Klimaanpassung & Daseinsvorsorge: Schutz vor Starkregen, Rückhalt, Steuerung, Wiederanreicherung der Süßwasserlinse.
  • Innenentwicklung & Ortsgestaltung: Entsiegelung und Verbesserung der Oberflächenentwässerung im Dorf (z. B. Süderloog, Tranpad, Gartenweg).
  • Natur & Landschaft: Förderung natürlicher Wasserretention, neue Lebensräume und ökologische Vielfalt.
  • Kommunale Infrastruktur: Stärkung der technischen Versorgungssysteme bei gleichzeitiger landschaftlicher Einbindung.

 

Nächste Schritte / Offene Entwicklungsrichtung:
  1. Hydraulische Bestandsaufnahme und Modellierung (Grabensystem, Durchlässe, Höhenprofile, Abflüsse).
  2. Machbarkeitsstudie für Retentionsflächen auf den Richelwiesen inkl. Pump- und Steuerungskonzept.
  3. Planung zur Erneuerung der Oberflächenentwässerung im Inseldorf, beginnend mit Süderloog und Gartenweg.
  4. Koordination mit NLWKN, Deichverband und Wasserschutzbehörden – ökologische und wasserrechtliche Integration.
  5. Förderantrag im Handlungsfeld „Klimaanpassung, Wasserwirtschaft, Daseinsvorsorge“.
  6. Umsetzung div. Maßnahmen
koesters@gem.spiekeroog.de
Reference No.: 2025-18581
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