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Bürger:innenrat 2023 - Positive Effekte auf meinen ökologischen Fußabdruck

Ergebnisse des Bürger:innenrates vom 4. November 2023

Ergebnisse

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Einleitung und Kontext

Die Stadt Arnsberg hat sich zum Ziel gesetzt, ab 2030 klimaneutral zu werden, um den heute schon spür- und erfahrbaren Auswirkungen des globalen Klimawandels entgegenzuwirken.  Es wurde ein Prozess gestartet, dem der fahrplan klimaneutrales #arnsberg2030 zugrunde liegt.

Für die Erreichung und Verstetigung der in diesem Fahrplan angestrebten Klimaziele bedarf es einer Zusammenarbeit zwischen Kommunalpolitik, Verwaltung und der Stadt-gesellschaft. Letztere leistet ihren Beitrag auf Basis der Erkenntnis der persönlichen Mitverantwortung. Eine Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger in den Klimafahr-plan ist daher elementar.

In diesem Kontext hat die Stadt Arnsberg einen Bürger:innenrat initiiert, der sich mit dem Thema

„Positive Effekte auf meinen ökologischen Fußabdruck“

befasste.

Aus dem Gedanken der Mitverantwortung der Stadtgesellschaft Arnsberg leitet sich das Besondere dieses Bürger:innenrates ab. Dessen Fokus lag auf einem Meinungsaustausch und einer Ideensammlung zu persönlichen Handlungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger. Anders, als in der gängigen Praxis oft üblich, wo der Schwerpunkt solcher Veranstaltungen auf die Herausarbeitung von Handlungsempfehlungen an den Stadtrat bzw. die Verwaltung gelegt wird.

 

Die Organisation und inhaltliche Gestaltung des Bürger:innenrates erfolgte durch den Bereich Bürgerdialog | Bürgerbeteiligung der Stadt Arnsberg sowie DialogPlus:

Britta Ewert, Claudia Bollig, Dr. Wolfram Dreier und Hanspeter Lanz.

Der Workshoptag wurde hauptverantwortlich durch das DialogPlus Team moderiert und geleitet.

Ziele

Mit der Durchführung des 2. Bürger:innenrates der Stadt Arnsberg wurde die Erreichung folgender Ziele angestrebt:

1. Unmittelbarer und ungefilterter Meinungsaustausch der Teilnehmenden.

2. Sammlung von Ideen und Entwicklung von Möglichkeiten, wie jede und jeder persönlich den Klima-Aufbruch in ihren und seinen Alltag integrieren kann.

3. Öffentliche Präsentation der Ergebnisse und Veröffentlichung des Ideenpools, um den Bürger:innen der Stadt Arnsberg Impulse für ihren Beitrag für ein klimafreundliches Leben in ihrer Stadt zu geben. 

4. Verstetigung des Formates Bürger:innenrat.

Teilnehmende / Repräsentativität

Um einen möglichst repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung abzubilden und eine vielschichtige, diverse Diskussion aus unterschiedlichen Perspektiven zu ermöglichen, wurden 4.000 per Zufallsprinzip ausgewählte Bürger:innen der Stadt Arnsberg zur Teilnahme am Bürger:innenrat eingeladen. Grundlage der Zufallsauswahl war das Einwohnermelderegister der Kommune. Der Versand der Einladungen erfolgte mit Rückantwortbogen.

Von den 4.000 angeschriebenen Bürger:innen bekundeten 96 ihr Interesse an einer Teilnahme. Darüber hinaus gaben einige weitere Personen eine Rückmeldung, dass sie grundsätzlich an einem Bürger:innenrat zur ausgewählten Thematik teilgenommen hätten, jedoch am Veranstaltungstag verhindert seien.

Aus der Gruppe der Interessenten wurden 35 Personen nach den soziodemografischen Kriterien

  • Geschlecht
  • Alter
  • Haushaltsnettoeinkommen
  • Haushaltsgröße
  • Ortsteile

 

ausgewählt.

In die Absageschreiben wurde eine Ankündigung zu der öffentlichen Präsentation der Ergebnisse mit aufgenommen. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird den Bürger:innen, die sich ebenfalls engagieren wollten Gelegenheit geben, sich dort umfassend zu informieren und mit Teilnehmenden des Bürger:innenrates ins Gespräch zu kommen.

Am Bürger:innenrat nahmen schließlich 29 Personen an den Diskussionsrunden teil. Zwei Personen verabschiedeten sich aus zeitlichen Gründen vorzeitig von der Veranstaltung. Die Altersspanne der Teilnehmenden lag zwischen 19 und über 70 Jahren.

Ablauf

      1. Veranstaltungsort und Rahmenbedingungen

Der 2. Arnsberger Bürger:innenrat fand in den Räumen der VHS – Arnsberg-Sundern in der Zeit von 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr statt. Den Teilnehmenden wurden als An-nehmlichkeiten Getränke, Pausensnacks und ein Mittagessen zu Verfügung gestellt.

 

      1. Veranstaltungsdesign und Inhalte

Die zentrale Grundstruktur des Bürger:innenrates bestand in

  1. der Hinführung zum Thema durch einen Impulsvortrag von Herrn Sebastian Witte – Fachbereich Nachhaltigkeit der Stadt Arnsberg.
  2. in einem Meinungsaustausch und der Ideensammlung der Teilnehmenden im Rahmen eines World–Cafés.
  3. der Diskussion und Herausarbeitung von Schwerpunkten sowie einem Ausblick zur möglichen Realisierung der eingebrachten Ideen.

 

Frau Kirsten Heckmann begrüßte stellvertretend für den erkrankten Bürgermeister Herrn  Bittner die Teilnehmer:innen des 2. Bürger:innenrates. Sie merkte an, dass Bürger-beteiligungsverfahren in der Verwaltung und auch von Herrn Bürgermeister Bittner persönlich ein hoher Stellenwert beigemessen wird. Die Referentin dankte den Bürgerinnen und Bürgern für ihr Interesse und die Zeit, die sie bereit sind einzubringen.

In Ihrer Ansprache machte Sie deutlich, vor welchen großen Herausforderungen die Weltgemeinschaft zur Erreichung der angestrebten Klimaziele steht. Sie unterstrich, dass es hierzu einer Kraftanstrengung bedarf, bei der die Unterstützung, der Länder, Kommunen aber auch jedes Einzelnen unabdingbar ist.

In der Partizipation der Arnsberger:innen, im Rahmen dieser Veranstaltung, sieht die Politik der Stadt Arnsberg eine sehr gute Möglichkeit, diese in bestehende Prozesse der Stadtverwaltung einzubinden. Darüber hinaus bietet sich die Chance, dass die Stadtgesellschaft von der persönlichen Expertise der Teilnehmenden profitieren kann.

Das Instrument des Bürger:inenrates habe sich bewährt und solle verstetigt werden. Es ermögliche Demokratie zu stärken und auch die Meinung einer stillen Mehrheit sichtbar zu machen.

 

An die Begrüßung von Frau Heckmann schloss sich eine Aktion zum Kennenlernen der Teilnehmenden untereinander an. Hierdurch wurde in einer zwanglosen Atmosphäre eine erste Kontaktaufnahme ermöglicht. Es gab Gelegenheit eventuelle Befangenheiten aufzulösen, die anderen Personen bewusst wahrzunehmen und erste Gemeinsamkeiten zu entdecken. Dies erleichterte im späteren Verlauf der Veranstaltung zu der Thematik des Bürger:innenrates miteinander ins Gespräch zu kommen.

 

 

 

 

Der Impulsvortrag von Herrn Sebastian Witte veranschaulichte den Kontext der Klimaziele der UN mit dem Klimafahrplan der Stadt Arnsberg. Er gab Einblicke in die bisherigen Anstrengungen und Ergebnisse der Stadtverwaltung zu dieser Thematik und erläuterte die Notwendigkeit einer Verantwortungsübernahme auch durch die Stadtgesellschaft, um die angestrebten Ziele zu erreichen.

 

Als Methode zur Vertiefung der Inhalte des Impulsvortrages, zum Meinungsaustausch und zur Ideensammlung wurde das Format eines World-Cafés gewählt.

Dieses Format fördert ein aktives Engagement der Teilnehmenden und unterstützt einen kooperativen Dialog.

Entsprechend der Grundidee des World-Cafés in einer angenehmen, entspannten Atmosphäre, wie in einem Kaffeehaus, ins Gespräch zu kommen, wurde der Raum mit eingedeckten Tischrunden gestaltetet. An jedem dieser Tischrunden fanden bis zu 10 Bürgerinnen und Bürger Platz.

Zunächst wurden den Teilnehmenden im Plenum der Sinn und Zweck des World-Cafés erläutert und die nachfolgenden vier zur Diskussion stehenden Fragestellungen vorgestellt:

 

1. Möglichkeiten den eigenen Fußabdruck im Bereich Wohnen positiv zu beeinflussen.

 

2. Möglichkeiten den eigenen Fußabdruck im Bereich Ernährung positiv zu beeinflussen.

 

3. Möglichkeiten den eigenen Fußabdruck im Bereich Konsum positiv zu beeinflussen.

 

4. Möglichkeiten den eigenen Fußabdruck im Bereich Garten- Balkongestaltung / Umgebung am Arbeitsplatz / Wohnumfeld positiv zu beeinflussen.

 

Die Themen wurden so ausgewählt, dass sie für die Teilnehmenden von persönlicher Relevanz waren und sie unmittelbar ihr Lebensumfeld betrafen. Sie waren gradlinig und offen formuliert, so dass sie zu Diskussionen anregen konnten und sich der Fokus in den Gesprächen auf einen Sachverhalt konzentrierte, um klare und eindeutige Lösungsideen zu ermöglichen. Ziel der Gespräche war der Austausch des Erfahrungswissens eines möglichst repräsentativen Querschnitts von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Arnsberg. Die Meinungssammlung und die Ideenfindung zu den komplexen Fragestellungen sowie die Förderung kreativer Lösungsansätze.

 

Die Teilnehmenden konnten sich nach eigener Wahl den Thementischen zuordnen. Jeder Tisch wurde von einem Moderator oder einer Moderatorin begleitet. Diese erläuterten zunächst die World Café Etikette, die zusätzlich für alle sichtbar auch auf dem Tisch platziert war.

Die Moderator:innen sorgten für einen ausgewogenen Gesprächsverlauf, in dem die Teilnehmer:innen mit ihren ganz persönlichen Ansichten und Motiven sichtbar werden konnten. Es galt eine wertschätzende Umgebung zu schaffen, in der das Zuhören und Verstehen im Vordergrund standen. Die Moderation unterstütze, um die Bedeutung des Gesagten so konkret und so spezifisch wie möglich zu erfassen.

Zum Zwecke der Dokumentation beschrieben bzw. bemalten die Teilnehmenden persönlich Karteikarten mit ihren Ideen und Diskussionsbeiträgen. Soweit erforderlich wurden Erläuterungskarten zum besseren Verständnis bzw. für eine gut nachvollziehbare Dokumentation von den Moderator:innen hinzugefügt. Die Karteikarten verblieben für die nachfolgenden Teilnehmerrunden am Tisch.

 

Zusätzlich wurden die Ergebnisse nach der Veranstaltung auf Grundlage der Ergebniskarten nach der Methode des Graphic Recordings durch Herrn Heidebrecht schwerpunktmäßig als Bildprotokoll zeichnerisch festgehalten. Die wichtigsten Veranstaltungsinhalte und komplexen Fragestellungen wurden auf diese Weise kompakt visualisiert. Das Bildprotokoll gibt einen anschaulichen Überblick und vereinfacht die Nachvollziehbarkeit der Diskussionsprozesse.

 

Nach jeweils 45 Minuten erfolgte eine neue Zuordnung an den Thementischen und damit ergab sich jeweils auch eine andere Gruppenzusammensetzung.

Die an den Tischen verbliebenen Moderator:innen fassten die Gesprächsergebnisse und Ideen aus der Vorrunde für die neuen Diskussionsteilnehmer kurz zusammen. Hierdurch wurde die Möglichkeit eröffnet, dass die Gesprächsteilnehmer der nachfolgenden Runden zuvor eingebrachte Meinungen vertiefen und Ideen erweitern bzw. mit ihren eigenen Ideen verknüpfen konnten.

 

Nach den vier Diskussionsrunden hatten die Teilnehmenden eine Vielfalt an Meinungen und Ideen ausgetauscht und intensiv diskutiert.

Es folgte eine Kaffeepause, in der alle gebeten wurden, noch einmal die Ergebnisse zu betrachten und zu schauen, ob es aus ihrer Sicht bereits Schwerpunktinhalte gibt, deren Umsetzung sie präferieren.

 

Im Anschluss trafen sich die Mitglieder des Bürger:innenrates erneut im Plenum. Das Moderatorenteam stellte die erarbeiteten Ergebnisse der einzelnen Thementische vor. Hierbei wurden die unterschiedlichen Meinungen und Ansichten der Teilnehmenden  inhaltlich so zusammengeführt, dass der Gesprächsprozess der Gruppen widergespiegelt wurde.

Gemeinsam arbeiteten die Teilnehmenden aus der Vielzahl der Ideen in einem Ranking Schwerpunkte heraus. Erste konkrete Schritte zu deren Realisierung wurden intensiv diskutiert.

In der Abschlussphase der Veranstaltung wurde ein Feedback der Teilnehmenden eingeholt. Es gab einen Ausblick auf die öffentliche Vorstellung der Ergebnisse am 25.November 2023. Vier Teilnehmende erklärten sich bereit, die gemeinsam erarbeitete Ideensammlung dort zu präsentieren.

Frau Heckmann bedankte sich im Namen der Stadt Arnsberg für das Engagement der Teilnehmenden des 2. Bürger:innenrates und verabschiedet diese.

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