Ergebnisse
Die Teilnehmenden des Bürger:innenrats haben eine Vielzahl an Möglichkeiten herausgearbeitet, wie sie persönlich - und nach ihrer Ansicht auch die Stadt-gesellschaft insgesamt - die Realisierung des Klimafahrplans der Stadt Arnsberg unterstützen können.
Wohnen
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- Thementisch 1: Wohnen
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Zum Thementisch 1
„Möglichkeiten den eigenen Fußabdruck im Bereich Wohnen positiv zu beeinflussen“
wurden folgende Ergebnisse stichwortartig formuliert:
Stromsparen im Haushalt
Standby-Geräte abschalten
Vorhandene Leuchtmittel durch (gute) LED ersetzen
Lichter und sonstige Geräte konsequent ausschalten
Heizen
Eigene Gasheizung optimal einstellen
Heizen nur in benutzten Räumen
Richtiges Lüften oder ggf. Belüftungsanlage
Warmwasser-Zeiten und -Temperatur einschränken
Energieerzeugung
Effizienzsteigerung durch Kombination von PV- und Solarthermie-Paneelen
Bei Wärmepumpen auf Akzeptanz (Geräuschemissionen) achten
Informationsaustausch zu Geothermie (ggf. Thema für Verbraucherzentrale)
Kleinwindkraftanlagen auf Hausdächern
Nachbarschaftliche Nutzung der „Solarstrom-Ernte“, Thema für Energiestammtisch
Wohnraum pro Person reduzieren
Leerstände zur Verfügung stellen, Rentner und Familien für Studenten oder Auszubildende
Mehrgenerationen-Wohnen, Wohnraum teilen
Wohnungstausch
WG-Stammtisch für alle Generationen
Wohnraumbörse
Gemeinschaftsnutzung von Waschmaschine, Garten, evtl. Küche, Wohnzimmer
Repair-Café / Haushaltsgeräte
Kompetenz aufbauen, ob sich Reparatur mit Blick auf Energieeffizienz noch lohnt
Weniger Geräte nutzen, klassische Methoden wiederbeleben (Leder, Schleifstein, Reibe, Schneebesen…)
Energie-Stammtisch
Am Energiestammtisch aktiv teilnehmen
Verbraucherzentrale einbinden, neutraler Überblick zu Möglichkeiten
Mögliche Themen: Fördermöglichkeiten, Vorstellen eigener Umsetzungsbeispiele von Bürgern, Sonderthema LED mit Experte
Unter den sechs oben genannten Überschriften wurden von den Teilnehmenden sowohl positive Erfahrungen aus dem eigenen Wohnumfeld dargelegt als auch mögliche Umsetzungsideen eingebracht und in der Kleingruppe diskutiert.
Aus der Perspektive der Hauseigentümer ergab sich ein Schwerpunkt zum Thema Energieerzeugung. Darunter fanden sich Beiträge bezüglich des Ausbaus und der Optimierung von Photovoltaikanlagen, der Solarthermie, der Geothermie, des Umgangs mit Wärmepumpen und auch der Errichtung von Kleinwindkraftanlagen.
Aus dem Blick der Mieter:innen lagen die Diskussionspunkte auf konkreten Einsparmöglichkeiten beim Stromverbrauch und bei der Reduzierung der notwendigen Heizenergie. Darüber hinaus wurde die Frage aufgeworfen, welche Möglichkeiten gesehen werden, um auf die Hauseigentümer in Bezug auf Sanierungsmaßnahmen Einfluss zu nehmen.
Positiv hervorgehoben wurde das Angebot des Repair-Cafés. Hier wurde formuliert, dass es wichtig sei, darauf zu achten, dass bei sehr alten Geräten ein Austausch mit modernen Geräten aus Klimasicht auch sinnvoll sein kann. Dies gelte es zu berücksichtigen. Darüber hinaus wurde angeregt, nicht unnötig viele elektrische Geräte zu nutzen. So könne durch ein Wiederbeleben klassischer Methoden wie z.B. dem Schleifen mit Stein oder der Nutzung einer Reibe Energie und Ressourcen eingespart werden.
Als Übergreifender Ansatz ist die Reduzierung des genutzten Wohnraumes pro Einwohner zu verstehen. Ideen und Schlagworte dazu waren Wohnraumbörse, Zusammenführung von Rentner:innen und Auszubildenden, Mehrgenerationen-Wohnen, Einrichtung eines Stammtisches, an dem ein entsprechender Austausch und ein Sich-Finden möglich wird, sowie die Gemeinschaftsnutzung von Räumen, Garten und Haushaltsgeräten.
Der im Vortrag von Sebastian Witte erwähnte „Energiestammtisch“ war in der Form nicht allen bekannt. Die dahinter liegende Idee fand aber großen Anklang. So erwähnten einzelne Personen, dass sie dort zukünftig teilnehmen und sich auch aktiv einbringen könnten. Es wurde vorgeschlagen, dort ggf. auch die Verbraucherzentrale beratend einzubinden.
Ernährung
Zum Thementisch 2
„Möglichkeiten den eigenen Fußabdruck im Bereich Ernährung positiv zu beeinflussen“
wurden folgende Ergebnisse stichwortartig formuliert:
Regionale Lebensmittel einkaufen
Die Soester Börde ermöglicht den Anbau hochwertiger, regionaler Lebensmittel
Marktstände
Wochentag/ Uhrzeit überdenken
Standgebühr- Preis
Markt – Altarnsberg (Zahl der Stände nimmt ab), Markt in Hüsten existiert nicht mehr, Markt in Neheim
Spagat zwischen Wollen und Können
Wochenmarkt gut erreichbar ÖPNV
Die lokalen Erzeuger unterstützen auf Höfen und Märkten einkaufen
Regionale Bauern fahren auch von Haus zu Haus und liefern Obst und Gemüse frisch
Bewusster Einkauf z.B. Fleisch aus der Umgebung / Fleischbestellung direkt beim Erzeuger
Regenbogenladen + Mommartz
SoLaWi – Obst – Fleisch – Gemüse
SoLaWi
- Regionales Obst * Gemüse
- Regionale Arbeitskräfte
- Unterstützung der Landwirte durch konstante Einnahmen
Regionale Gemüsekiste
Eigenes Gärtnern auf dem Grund von Bauern, dass diese bereits mit Pflanzen vorbestückt haben
Mit Supermärkten sprechen, damit sie Abteilungen mit regionalen Produkten einrichten
Bewusste Ernährung und bewusstes Einkaufen
Bewusste Ernährung
Ernährung:
Sorge um Kinder und alte Menschen Kontrolle in Kita / Schulen / Heimen
Schulträger sorgt für regionale + gesunde Küche in den Schulen
Bewusstsein auch in den Schulen für nachhaltiges und regionales Essen schaffen
Weniger Verpackung / Unverpacktläden
Werl (Unverpacktladen)
Bei eigenen Verpackungen: Grenzen der Umsetzbarkeit durch Verordnungen
Saisonaler Kalender, um wieder zu lernen, wann hat was Saison
Gutscheine zum Kennenlernen anderer, regionaler Geschäfte verteilen
Kennenlerngutschein wie z.B. bei der Aktion des Sauerländer Hofladens
Unverarbeitete Lebensmittel kaufen
Größere Mengen Kochen und einfrieren
Essgewohnheiten überdenken
Langsam anfangen – (z. B. mit einem Tag vegetarisches Essen in der Woche)
Vermeidung einer Verschwendung von Lebensmitteln:
Lebensmittelretter Privates Sharing + Weitergabe von Lebensmitteln durch Supermärkte
Spendenkiste in der Kirche
App: To good to go
Tauschbörse
Aktion: Obst am Gartenzaun. Obstüberschüsse, die am Gartenzaun zum kostenlosen Mitnehmen hängen. Ein Angebot auch für Ältere oder nicht mehr ganz so mobile Menschen.
App für`s blaue Band – Streuobstwiesen
Mindesthaltbarkeitsdatum nicht zu ernst nehmen und selber testen
Wochenplan:
- Damit keine Lebensmittel verschwendet werden
- Zeitersparnis
- Vielseitige Gerichte unter Berücksichtigung der Saison
Dankbarkeit mit Essensresten erneut kochen
Saft pressen lassen aus Obst aus dem Garten
Gartenüberschüsse teilen Arnsberg App
Wissenstransfer
Wissensvermittlung + Aufklärung + Ernährungslehre in der Schule
Kochkurse VHS + basal + Aktionen
VHS- Kurs: vegane Ernährung – vegetarische Ernährung + Info
Vegetarische und vegane Rezepte
Bürgergärten (Gemeinsam macht es mehr Spaß)
Schulgärten
Alt lernt Jung Gartenwissen und ähnliches, weitergeben und sich austauschen
Generationen Kochen und Gärtnern
„Ferienprogramm“
-Kochen
-Essen
-Stadt (initiiert dies) in den Schulen
Auf der Website der Stadt Infos zu allen Themenpunkten bündeln
Broschüre für regionale Produkte
- Streuobstwiesen
- Milchtankstelle
Schaukasten
Info über z.B. Wochenmärkte
Biohöfe
Lebensmittelretter
Bei den Kommunikationswegen Inklusion bedenken: wie hole ich alle ab
Am World-Café Tisch zum Thema Ernährung kristallisierten sich in den vier Diskussionsrunden mehrere Schwerpunkte heraus:
Regionale Lebensmittel einkaufen
Ein Fokus lag auf dem Einkaufen regionaler Produkte. Viele der Teilnehmenden äußerten, dass sie grundsätzlich den Kauf regionaler Erzeugnisse bevorzugen würden. Sie hoben hervor, dass in der Soester Börde ortsnah qualitativ hochwertige landwirtschaftliche Erzeugnisse angebaut würden.
Sie bedauerten, dass deren Vertrieb auf Wochenmärkten stark zurückgegangen sei. Der Markt in Hüsten sei nicht mehr existent und die Anzahl der Stände in Altarnsberg hätte sich verringert. Die Erweiterung des Marktangebotes würden sie für wünschenswert halten.
Es wurde angemerkt, dass die Preise auf den Märkten im Vergleich zum Discounter recht hoch seien und Familien sich dort den Kauf von Waren nicht immer leisten könnten. Zu dieser Problematik wurde der Vorschlag eingebracht, dass die Stadt die Höhe der Standgebühr überdenken möge. Durch deren Verringerung könnte die Ware gegebenenfalls günstiger angeboten werden.
Es wurde der Wunsch geäußert, dass die Stadtverwaltung aktiv eine Belebung des Marktes vorantreibe. Wochentage und Öffnungszeiten, die auch den Berufstätigen einen Einkauf ermöglichen, sollten hierbei bedacht werden.
Durch eine Erweiterung des ÖPNV-Angebotes könnten Fahrten zum Markt erleichtert und dieser gegebenenfalls stärker frequentiert werden.
Es gab eine Vielzahl namentlicher Hinweise auf weitere Verkaufsstellen für regionale Produkte. Auf Produkte die unmittelbar beim Hersteller bzw. in Hofläden erworben werden können und auf Erzeuger, die Obst und Gemüse direkt von Haus zu Haus liefern.
Hierzu gab es einige Rückmeldungen, dass dies eine interessante Einkaufsvariante wäre, die Telnehmer:innen von den meisten Angeboten jedoch noch nie gehört hätten.
Um den Bekanntheitsgrad dieser Einkaufsmöglichkeiten zu erhöhen, wurde vorge-schlagen, die Weitergabe dieser Informationen an die Stadtgesellschaft in Form von Broschüren, Apps und Schaukästen zu initiieren.
Die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) und das Abo einer mit regionalen Produkten gefüllten Gemüsekiste standen ebenfalls im Fokus der Diskussionen. Ferner die Möglichkeit des eigenen Gärtnerns auf Flächen von Bauern, die von diesen bereits mit Saatgut vorbestückt sind.
Es wurde des Weiteren die Idee eingebracht, auf die Geschäftsführer:inen inhaber-geführter Supermärkte zuzugehen und die Einrichtung von Regalen mit einer über-sichtlichen Zusammenstellung regionaler Produkte anzuregen.
Bewusste Ernährung – Bewusstes Einkaufen
Einen weiteren Ansatz zu positiven Veränderungen sahen die Diskutant:innen beim Mittagessen in den Schulen und dem Menüangebot für Bewohner:innen in Pflegeheimen. Es wurde vorgeschlagen, dass der Schulträger dafür Sorge trägt, dass verstärkt regionale und gesundheitsfördernde Produkte in den Bildungseinrichtungen angeboten werden. Neben der hochwertigen Ernährung sahen die Teilnehmenden hier auch die Chance, Kinder frühzeitig mit dem Verzehr regionaler und saisonaler Produkte vertraut zu machen.
Intensiv wurde auch über das Thema der Umverpackungen diskutiert. Nach Meinung der Teilnehmenden sollte darauf geachtet werden, Ware mit wenig Umverpackung zu erwerben und beispielsweise Gemüsenetze beim Einkauf zu benutzen. Wenn möglich sollte ganz auf Verpackungen verzichtet und in Unverpacktläden eingekauft werden.
Einige Teilnehmer:innen meldeten zu dieser Thematik zurück, dass es gerade im Bereich der mitgebrachten Verpackungen, wegen der hohen gesetzlichen Auflagen zur Hygiene, oft zu umständlich oder in Geschäften auch unerwünscht sei, diese zu benutzen.
Es wurde daher angeregt, dass die Politik Einfluss nimmt, die Vorschriften zur Lebensmittelhygiene so anzupassen, dass das Einkaufen mit eigenen Behältnissen unproblematischer zu realisieren ist.
Um bewusst saisonal einzukaufen und lange Transportwege zu vermeiden, wurde vorgeschlagen, sich an einem saisonalen Kalender für Obst und Gemüse zu orientieren. Dieser könne allen Haushalten durch die Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt werden.
Vermeidung einer Verschwendung von Lebensmitteln:
Ein weiteres Thema war die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
Hierzu gab es Hinweise auf die Lebensmittelretter. Privates Teilen (Food-Sharing) von überschüssigen Lebensmitteln, die z.B. bei Ebay angeboten werden, die Spendenkiste in der Kirche und die App: „To good to go“.
Auf die Aktionen: „Blaues Band“, und „Obst am Gartenzaun“ wurde aufmerksam gemacht“. Bei letzterem werden Obstüberschüsse am Gartenzaun zum kostenlosen Mitnehmen bereitgestellt. Ein Angebot auch für ältere oder nicht mehr ganz so mobile Menschen.
Auch zu dieser Thematik, gab es den Wunsch nähere Informationen hierzu in einer Datenbank oder Broschüre übersichtlich zu sammeln und zur Verfügung zu stellen.
Als weitere Ideen wurde die Erstellung eines Wochenplans zum Kochen eingebracht, um nicht zu viel einzukaufen. Mit Dankbarkeit auf die Lebensmittel zu schauen, Reste zu verwerten oder einzufrieren (Hinweis auf App: Rezepte für individuelle Resteküche), sowie aus überschüssigem Obst Saft pressen zu lassen.
Eine Ökotrophologin machte deutlich, dass das Mindesthaltbarkeitsdatums als Anhaltspunkt nützlich sei aber nicht „zu ernst“ genommen werden sollte. Ein Geschmacks- oder Geruchstest wäre zu empfehlen, anstelle Lebensmittel bei Ablauf des MHDs ungeprüft zu vernichten.
Wissenstransfer
Auch der Wissenstransfer zum Thema Ernährung ganz allgemein wurde sehr umfassend diskutiert.
Die Teilnehmer:innen sahen hier Möglichkeiten über VHS-Kurse zur Lebens-mittelverarbeitung oder auch Kochkurse zu vegetarischen und veganen Gerichten erste Hürden für einen reduzierteren Fleischkonsum und eine bewusstere Ernährung zu nehmen.
Es sollte darüber hinaus über die Politik Einfluss auf das Schulprogramm genommen werden, dass die „Hauswirtschafts- bzw. Ernährungslehre“ wieder mit ins Schulprogramm aufgenommen wird.
Die Anlage von Bürgergärten wurde als weiterer Ideenvorschlag eingebracht. Diese könnten, neben dem Spaß an der gemeinsamen Arbeit auch die Weitergabe von Gärtnerwissen ermöglichen und den Eigenanbau von Obst und Gemüse fördern.
Mehrfach wurde die Meinung vertreten, dass es wieder Schulgärten geben sollte.
Die Diskutant:innen waren sich bewusst, dass das Lehrerpersonal bereits stark gefordert ist. Teilnehmer:innen der älteren Generation konnten sich jedoch durchaus vorstellen, hier unterstützend tätig zu sein. Sie wiesen darauf hin, dass es bereits für den Umgang mit modernen, technischen Geräten an Schulen Projekte gebe, in denen die Jüngeren den Älteren hilfreich zur Seite stünden. Sie würden es ihrerseits begrüßen, ihr Wissen zu dem Themenfeld des Gärtnerns an die Schüler:innen weitergeben zu können.
Von einem Teilnehmer wurde darauf hingewiesen, dass bei der Realisierung einer solchen Idee zuvor nach Lösungen zu suchen sei, dass Verordnungen zur Aufsichtspflicht ein solches Unterfangen nicht verhindern.
Eine Schülerin merkte an, dass das Thema Ernährung im Rahmen eines von der Stadt organisierten Ferienprogramms auch für Kinder an Attraktivität gewinnen könnte. Beim gemeinsamen Kochen und Essen könnten Spaß und Wissenstransfer miteinander verknüpft werden.
Als weiterer Beitrag wurde eingebracht, dass es auf Grund mangelnder Kenntnisse zu vegetarischer oder veganer Küche oft nicht ganz leicht ist, Essgewohnheiten umzustellen.
Zu dieser Problematik gab es die Lösungsideen, die Zeitung zu nutzen, die zunehmend auch Rezepte zu fleischlosen Gerichten veröffentlicht oder gemeinsam mit Vegetariern zu kochen und von deren Wissen zu profitieren.
Konsum
Zum Thementisch 3
„Möglichkeiten den eigenen Fußabdruck im Bereich Konsum positiv zu beeinflussen“
wurden folgende Ergebnisse stichwortartig formuliert:
Second Hand
Markt Second Hand
Werbung für Second Hand „Cafés“
Image Second Hand
Regelmäßiger (z.B. pro Quartal) Trödelmarkt -> verbunden mit Spenden (in Sachen) und Hilfe für den Verkauf für z.B. ältere Personen, die sich nicht darum kümmern können
Tauschbörse Bauwagen – Wertstoff-Bringhof?
Beispiel: Ski-Basar (vom Ski-Club)
Bücherschränke
Brauchen
Fragestellung: Brauche ich das wirklich? - durch AG’s Workshops und Info-Veranstaltungen
Nutzdauer verlängern
Technik regionaler kaufen - Werkstattkauf - auch gebraucht
Mal `ne Mark mehr ausgeben (können)
Schuluniform
K(l)eine Weihnachtsgeschenke
Teilen
Siedlerbund – Entleihe Geräte
App zum Teilen / Ausleihen lokal
Stadtteil-Auto?
„Verleih“-Laden (Verein? Ehrenamt)
Reparieren
Repair-Café bekannt machen – häufig + regelmäßig
Repair-Café in einzelne Stadtteile bringen Problem: zu weit weg Seniortrainer
Arnsberg-App -> nutzen für Nachbarschafts-Dienste
Miteinander
Nachbarschaftsförderung
Verein für Ehrenamt
Konsum nachbarschaftlich organisieren
„Dorfladen“
Jugend über Sportvereine ansprechen (Ansprechkanäle)
Wie transportieren wir unsere Themen? -> Stadt / Bildung -> Gemeinschaft – Kräfte bündeln
Vorbildfunktion
Solaranlagen auf Staatsgebäude – gutes Vorbild sein
Familienzeit
Am Thementisch „Konsum“ haben die Teilnehmenden aktiv diskutiert, sich jedoch nicht in erster Linie auf Veränderungen beim Neu-Konsum fokussiert. Ohne das Wort „Vermeidung“ zu nennen, wurden ganz praktikable Ideen zu Second Hand und zu den Themen Reparieren und Teilen entwickelt. Dort sieht die Teilnehmergruppe auch die größten Möglichkeiten, als Bürger:innen die Initiative zu ergreifen und aktiv zu werden.
Konkret wünscht man sich ein besseres Image der Second Hand-Vermarktung. Darüber hinaus die Möglichkeit, periodisch – z.B. vierteljährlich – durch Arnsberger:innen veranstaltete Floh-, Tausch- und Trödelmärkte zu organisieren, denn in solchen Veranstaltungen sehen die Teilnehmenden eine stärke Motivationskraft für viele Haushalte.
Des Weiteren sehen die Bürgerrät:innen die Notwendigkeit, die Dienstleistungen des Repair-Cafés bekannter zu machen und öfter sowie in allen Stadtteilen anzubieten. Dazu könnten – auch initiiert durch aktive Bürger:innen – Arnsberger und Arnsbergerinnen mit speziellen technischen Fähigkeiten gesucht und für die Mitarbeit im Repair-Café gewonnen werden.
Zur Möglichkeit, technische Geräte auszutauschen, würden sich die Teilnehmenden ein nachbarschaftliches Netzwerk bzw. Angebot wünschen, das über dasjenige hinaus geht, das sich lediglich an die Mitglieder des Siedlerbundes richtet. Auch diese Idee könnte aus Sicht der Teilnehmenden durch Initiative einzelner und vielleicht mit Unterstützung der Stadt realisiert werden.
Über alle Veränderungsthemen hinaus haben sich die Diskutierenden auch darüber Gedanken gemacht, wie die vielen konstruktiven Ideen nun weitergetragen werden können, damit sie nicht verpuffen. Dabei war man sich einig, dass insbesondere Aktivitäten in Gemeinsamkeit motivieren, „dran zu bleiben“. Initiativen zur Nachbarschafts- und Ehrenamtsförderung sollen verstärkt werden, mit dem Ziel, das Gemeinschaftsgefühl und die Mitverantwortlichkeit innerhalb der Nachbarschaft zu stärken.
1.4.3 Thementisch Garten/Balkongestaltung/Wohnumfeld
Zum Thementisch 4
„Möglichkeiten den eigenen Fußabdruck im Bereich Garten / Balkongestaltung / Wohnumfeld positiv zu beeinflussen“
wurden folgende Ergebnisse stichwortartig formuliert:
Naturnahe Balkon- und Gartengestaltung mit regionalen Pflanzen
Wildblumenwiese, insektenfreundliche wilde Gärten anlegen
Gemüse, z.B. Mangold im Vorgarten oder Kübeln pflanzen– schmückend und essbar
Insektenhotel für Balkon
Bienenvölker für den eigenen Garten
Kompost anlegen
Garten schrittweise umgestalten – umweltfreundlicher, insektenfreundlicher
Anpflanzungen ohne Pestizide
Insektenfreundliche Blumenanlage – z.B. auch nur Lavendel – pflegeleicht
Hochbeete mit eigenem Gemüse, Kräuter anlegen
Regionale Obstbäume und Obststräucher pflanzen
„Sauerländer Garten“ entwickeln mit typischer Bepflanzung aus der Region
Kaffeesatz als Dünger verwenden
Eichhörnchenklappe als Futterstelle an Bäumen aufhängen
Mietenten oder Miethühner für den Garten erproben
Vogelnisthilfen anbringen
Schafe halten im Steilhang zur Rasenpflege
Bei Heckenschnitt Brutzeiten beachten
Wie viel tägliche „Hygiene“ ist im Garten nötig? – Oft wird zu viel „saubergemacht“
Garten-/Elektrogeräte ausleihen in der Nachbarschaft
Wilde Wiesen auch bei Firmen, Unternehmen anregen
Keine Stein-/ Schottergärten, kein Kunstrasen!
Wasser einsparen
Wasser sammeln nach dem Waschen von Gemüse und Obst für das Gießen von Blumen, Hände waschen etc.
Regenwasser nutzen – Regentonnen verschiedener Größen, Zisternen
Regenwasser ableiten in Tanks (unterirdisch) und Schwengelpumpe einsetzen
Verbessertes Mikroklima durch entsprechende Pflanzen
Mitmachaktionen
„Tafelgärten“ (Nutzgärten gemeinschaftlich bearbeiten für/ mit Menschen, die die Tafel nutzen
Gemeinschaftsgärten, -beete, anlegen – mehr essbare Stadt entwickeln
Kitagärten anlegen und gemeinsam gärtnern und lernen (siehe Bildungsprogramm AckerRacker e.V, www.acker.co)
Schulgärten (wieder) aktivieren (siehe auch Bildungsprogramm „GemüseAckerdemie“, wwwacker.co)
Streuobstwiesen für den Artenschutz erweitern
Bürger:innengärten – für alle zugänglich
Gestellte Fläche von der Stadt zur gemeinschaftlichen Nutzung von Nutzpflanzen
Friedhöfe als Begegnungsstätten für alle ausbauen, Kräuter und Wildblumen pflanzen
Arnsberger Wildblumenmischung (Samen) in Zusammenarbeit mit Caritas Werkstätten zusammenstellen, verteilen …
Kleine Pflanzen oder Samen mit Infos als Gastgeschenke bei Festen, Feiern verschenken
Menschen (jung und alt) für Natur und Tiere sensibilisieren
Garteninformationstag (oder Wochenende) 1x Jahr organisieren für Nicht-Gärtner:innen und künftige Gärtner:innen – Begegnung, Austausch, praktische Tipps, Infos
1 x jährlich eine Arnsberger-Zeitung zentral mit allen Infos zu Aktionen, Veranstaltungen, Netzwerken, bestehenden Informationen – für Bürger:innen und von Bürger:innen erstellen (analog und digital)
Tag der offenen Gärten nutzen/ bekannter machen
Nachhaltige Stadtführungen anbieten (nachhaltiges buntes Arnsberg)
Gärten/ Beete in Krankenhäusern/ Kliniken und anderen öffentlichen Einrichtungen für und mit Patient:innen, Bewohner:innen, Mitarbeitende anlegen/ pflegen
„Natur“ den Menschen nahe bringen auch mit Unterstützung von ehrenamtlich arbeitenden Höfen (z.B. mit Tieren aus dem Tierschutz oder Naturschutz, für Familien auch interessant der „Tiggeshof“)
Die Teilnehmenden in den vier Gesprächsrunden waren sich einig, naturnahe Bepflanzungen in privaten und öffentlichen Bereichen weiter auszubauen und vorwiegend regionale Pflanzen zu verwenden. Stein-, Schottergärten und Kunstrasen sollten möglichst wieder verschwinden und mehr Aufklärung für die Folgen von versiegelten Böden betrieben werden. Die biologische Vielfalt in der Region zu stärken, wurde als sehr wichtig erachtet.
Weiter wurde diskutiert, wie und wo Menschen, die viel Erfahrung / Wissen über Nutzgärten, Pflanzen, Bewässerungen, Gerätschaften etc. haben, mit Menschen zusammenkommen können, die gern mehr probieren wollen und sich praktische Unterstützung wünschen oder vielleicht auch gemeinsam mit anderen gärtnern möchten. So entstand die Idee eines jährlichen Garteninformationstages, an dem Erfahrene und Interessierte in den Austausch kommen können.
Überrascht zeigten sich alle Teilnehmenden, dass es eine Broschüre gibt, „Bunt statt Grau“, die auch online abrufbar ist. Niemand kannte diese. Das wurde sehr bedauert und auch einige andere Informationen, die im Impulsvortrag von Herrn Witte genannt wurden, waren bisher vielen noch gar nicht bekannt. Im Austausch wurde deutlich, dass es eine bessere Vernetzung und Kommunikation braucht und vielleicht 1 x jährlich eine Arnsberger-Zeitung mit allen Infos zu Aktionen, Veranstaltungen, Netzwerken, bestehenden Informationen – für Bürger:innen und von Bürger:innen herausgebracht werden könnte (analog und digital).
Um den Menschen (generationenübergreifend) die Natur nahe oder wieder näher zu bringen und auch eigene Erfahrungen zu sammeln, gab es viele Ideen für Mitmachaktionen in der Stadtgesellschaft und insbesondere auch in Kitas und Schulen Gärten anzulegen und zu bewirtschaften. Auch können in Kooperation mit Tier- und Naturschutzorganisationen Projekte initiiert werden, um Wissen weiterzugeben.
Fragen an die Stadt an diesem Tisch betreffen eine fehlende Baum- und Gartenordnung, die Abschaffung von Schulgärten und die Umgestaltung von Schulhöfen (Förderungen wohl möglich) sowie die Kennzeichnung von essbaren Pflanzen, bzw. Früchten von Bäumen auf öffentlichen Flächen, die geerntet werden dürfen. Und letztlich die Frage, wie mit kleinen Anreizen „Belohnungen“ für besonders engagierte Menschen noch mehr Menschen motiviert werden können, sich für die Stadtgesellschaft einzubringen.
Einzelne zu den Thementischen 1-4 nicht im Fließtext ausgeführte Ideen, bitten wir den Ergebnistabellen zu entnehmen.
Schwerpunkte
Nach einer sehr intensiven Arbeitszeit in den vier Gesprächsrunden, stellten die Moderator:innen im Plenum alle Arbeitsergebnisse zu den vier Thementischen vor und beantworteten Rückfragen hierzu.
Im nächsten Schritt wurden die Teilnehmenden gebeten zu überlegen, welche drei Themen / Ideenansätze ihnen persönlich besonders wichtig und dringlich erscheinen. Was sollte möglichst bald, mit gemeinsamer Kraft angestoßen werden?
Jeder Teilnehmende bekam dann Gelegenheit mit drei Klebepunkten, seine Schwer-punktthemen auf den Stellwänden direkt zu markieren.
Auf diese Weise wurden die Themen: Kommunikation zu Nachhaltigkeitsprojekten und regionalen Lebensmittelangeboten, eine Arnsberger Jahreszeitung, die Solidarische Landwirtschaft, das Repair-Café, Schulgärten und das Thema der Energieerzeugung besonders gewichtet. Da jedem Teilnehmenden „nur“ drei Bewertungspunkte zur Verfügung standen, gab es bei der Vielzahl der entwickelten Ideen im Übrigen eine große Streubreite.
Rückmeldungen
Zum Abschluss der Veranstaltung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit ihre Zufriedenheit zu den vier Aspekten:
- Themenauswahl
- Organisation
- Diskussions-Format World-Café
- Weiterempfehlung zur Teilnahme an einem Bürger:innenrat
mit jeweils einem Klebepunkt in vier Abstufungen von ganz unzufrieden, teilweise zufrieden, zufrieden bis sehr zufrieden zum Ausdruck zu bringen.
Fazit
Die Tagesveranstaltung Bürger:innenrat wurde insgesamt als sehr positiv erlebt. Dies spiegelt sich einerseits im Feedback der Teilnehmenden wider und andererseits in vielen unterschiedlichen mündlichen Rückmeldungen.
Frau Kirsten Heckmann, Referentin des Bürgermeisters hat stellvertretend für den erkrankten Bürgermeister, der es sehr bedauerte bei diesem wichtigen Termin nicht dabei sein zu können, in der Eröffnung die Bedeutung der Bürger:innenbeteilung bei den herausfordernden Zielen der Klimaneutralität Arnsberg 2030 sehr deutlich gemacht. Im nachfolgenden Impulsvortrag von Herrn Sebastian Witte, Leiter des Referats für nachhaltige Entwicklung bekamen die Bürger:innen einen kompakten Überblick zu den Zielsetzungen und dem Fahrplan klimaneutrales #arnsberg2023.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der unmittelbare und ungefilterte Austausch der Bürger:innen. Im Format des „World Cafe“ gab es an den vier Thementischen aus Sicht des Moderatorenteams in allen vier Runden einen wertschätzenden, intensiven und sehr konstruktiven Austausch. Die Teilnehmenden waren den Themen gegenüber sehr aufgeschlossen. Es wurde eine Vielzahl substanzieller, praktikabler und lebensnaher Ideen generiert.
Das Format des Bürger:innenrates, in dem sich eine sehr gemischte Altersgruppe und Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebensbezügen traf, war für die Diskussion der Fragestellungen bereichernd. Wissen aus „früherer Zeit“ und Erfahrungen über Altersgrenzen hinweg, fanden zueinander und ergänzten sich, bei der Vertiefung der Ideen der Teilnehmenden.
In den Gesprächen wurde deutlich, dass sich ein Großteil der teilnehmenden Bürger:innen bereits intensiv mit der Thematik der Nachhaltigkeit auseinandersetzt und Möglichkeiten zur positiven Beeinflussung ihres ökologischen Fußabdruckes in ihr Leben integriert hat. Es besteht ein großes Interesse, ihre Bemühungen weiter auszubauen und ihre Ideen in die Fläche der Stadtgesellschaft zu tragen. Hierbei fiel auf, dass die Teilnehmer:innen Wert darauf legten, nicht zu belehren sondern vielmehr durch Argumentation, Vorleben und Einbeziehung in Projekte zu überzeugen.
Über alle Tische hinweg wurde die Vielzahl der Angebote der Stadt, die Informationen zu bestehenden Projekten bzw. zu Anbietern und Tipps zum nachhaltigen Leben mit großer Aufmerksamkeit aufgenommen. Fazit war jedoch, dass vieles hiervon unbekannt war. Den Teilnehmenden war es daher ein großes Anliegen, dass es eine Verknüpfung der Informationen, z.B. aus den unterschiedlichen Einzelflyern und dem Erfahrungswissen der Teilnehmenden, in einem zentralen Dokument gibt, wo sich alles auf einen Blick übersichtlich nachlesen lässt. Hierbei solle auf Inklusion geachtet werden, so dass sowohl ältere als auch jüngere ebenfalls hiervon profitieren können (Gesamtbroschüre, App, Website, Schaukästen).
Angeregt wurde, dass die Informationen über Multiplikatoren in die Stadtgesellschaft und an Schulen, KiTas, Pflegeheime und andere Einrichtungen aktiv herangetragen werden. Auch die Einrichtung einer Mitmachangebotsbörse würde sehr begrüßt.
Einige der Anwesenden erklärten spontan ihre Bereitschaft, sich aktiv in neue und bestehende Projekte einzubringen. Zum Beispiel beim Energiestammtisch und dem Repair-Café, deren Angebot nicht durchgängig bekannt war.
Den Bürger:innen war daran gelegen, dass den Gesprächen zeitnah sichtbare Taten folgen. Es fanden sich erste kleinere Gruppen zusammen, die überlegten, wie Interessierte gemeinsam aktiv werden können und welcher Unterstützung es noch bedarf, um zum Beispiel jährlich eine Ausgabe einer Arnsberger Bürger:innen Zeitung herauszubringen. Auch möchten sie das Repair-Café, das Angebot des Food-Sharings und die Solidarische Landwirtschaft in der Stadtgesellschaft bewerben und über diese Projekte informieren. Für die Organisation einer Second-Hand Tauschbörse sollen Mitstreiter:innen gesucht werden.
Die Ergebnisse dieses Bürger:innenrats werden am 25.11.2023 in der Zeit von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr der Öffentlichkeit vorgestellt.
Ziel ist es, Politiker:innen, Vertreter:innen der Stadtverwaltung und interessierte Bürger:innen der Stadt Arnsberg über die Inhalte des Bürger:innenrates zu informieren, sie einzubeziehen und zum Mitmachen einzuladen.
Die Präsentation wird durch einige Teilnehmende des Bürger:innenrats aktiv unterstützt, die ihre Eindrücke zur Veranstaltung teilen und über erste mögliche Vorhaben berichten