Zum Leidwesen hiesiger Feldlerchen

Guten Tag,
die Bebauung der Fläche im Bereich Stroit mit Solareinrichtungen wird meiner Einschätzung nach das Ende von mindestens 15 Gelegenheiten zur Brut der Feldlerche bedeuten. Diese Zahl halte ich eher noch für zu niedrig angesetzt. In den letzten Jahren habe ich zwischen Stroit Naensen Brunsen und Grenze Feldmark Voldagsen Wenzen unten stehende Werte ermittelt.
Selbst noch weit erfahrenere Naturbeobachter als ich können beim Einschätzen der Zahl der Feldlerchen fehl gehen (siehe naturgucker|magazin okt. 2022, S. 6-7).
Sollte der Bestand der Feldlerchen seit den Zeiten des Ackerbaus Mitte 1950er / Anfang 1960er bis jetzt nicht bereits um Zwei Drittel bis Drei Viertel zurückgegangen sein, dann wird der Lebensraum der Feldlerche nunmehr umso stärker bedroht. Die Erfahrungen alteingesessener Landbewohner aus jenen Tagen besagen nämlich, dass bei der Handarbeit im Feld (z.B. Bearbeiten der aufgestellten Garben) allerorten Lerchennester zu finden gewesen seien, was heutzutage bereits nicht mehr der Fall sein dürfte.
War zudem in historischen Zeiten nebst dem Krammetsvogel (Wacholderdrossel) und der Fettammer (Ortolan) die Feldlerche ein begehrter Speisevogel, so dürfte das auch als ein Zeugnis für die Häufigkeit dieses Vogels gelten und nicht bloß für feudale Dekadenz.
Feldlerchen stellen außerdem eine Nahrungsquelle dar für zum Beispiel Weihenvögel, die über den Feldlerchen-Revieren auf Nahrungssuche zu beobachten sind, indem sie nämlich die Feldlerchen durch ihren niedrigen Gaukelflug aufschrecken und dann greifen. Auch dieser Vogel und andere Lebewesen werden im zukünftig nicht mehr "Kulturlandschaft" zu nennenden Gebiet noch stärker beeinträchtigt werden.
[siehe Foto vom 01.05 mit folgendem Text: 01/05/23 15:00 Stroit Kleines Burgfeld Greifvogel unbest Weihe? 1 Nahrung suchend wie neulich 16.04. same place, knapp über Getreide, Weißbürzel, immer so 3 bis 4 Meter über das wadenhohe Korn Kleines Burgfeld – Großes Burgfeld – Naenser Sülte, dann out of sight]
Diese nunmehr ehemalige Kulturlandschaft in eine Stromproduktions- und Strom-Infrastrukturlandschaft zu verwandeln ist ein Vorhaben, dessen Dimensionalität offenbar weder den Planern noch der schweigenden Schar klar ist. Die Schein-Begründung, dass knapp weiter südlich sowieso Windernergienanlagen aufgebaut würden und die Behauptung der angeblich dünnen bis zu vernachlässigenden ökologische Gesamtsituation der zu verplanenden Fläche besagt argumentativ nichts anderes als dass: wo ohnehin kaputt ist, kann sowieso kaputter gehen. DAS IST KEIN ARGUMENT, sondern eristische Rhetorik.
Ich bin hocherfreut, ein Gegner solch aberwitziger Hybris zu sein und protestiere hiermit.
Was die landbesitzenden Eigentümer und deren Selbstverständnis als Teil der schein-agrar-tätigen Produktivkräfte anbelangt, bleibt festzuhalten, dass sie als „Bauern“ ausgedient und mit der „Kulturlandschaft“ hier nichts mehr zu tun haben, also auch nichts mit irgendwelchen zukünftigen „Bauernprotesten“, da sie ja keine Bauern, sondern Land-Besitz-Unternehmer sind.
M. Dammes /Stroit
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