Erhalten geht vor Gestalten
Die Gesundheit und naturnahe Bewirtschaftung sollte beim Konzept für die Umgestaltung des
Stadtwalds im Vordergrund stehen
Wie schon im Landschaftsplan der Stadt im Jahr 2007 fest gehalten wurde, sind die Gründe für
die Beeinträchtigung des ökologischen Zustandes unserer heimischen Landschaft eindeutig und
absehbar. Zunehmende Bebauungen anschließender Flächen und eine zunehmende Besiedlung
trägt zur stärkere Inanspruchnahme der Waldbereiche durch Freizeit- und Erholungsnutzung.
Auch wenn es eine Herausforderung ist, sollte sich die Stadt auf die Suche nach klima- und
schädlingsresistenten Bäumen machen um den Lebensraum Stadtwald zu schützen und klima-
tauglich zu machen.
Die Umgestaltung des Waldes sollte nach dem forstwirtschaftlichen Prinzip gehen, nach dem
nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann.
Veränderungen finden ständig statt. Es liegt bei uns ob nachhaltig für Generationen oder einzig
und allein für uns.
1. Waldstruktur schützen und pflegen
Haupt und Nebenwege nicht weiter ausbauen.
An Steigungen und Waldkreuzungen Wege mit Baum- stämmen oder Holzbalken abstufen, stabi-
lisieren und abgrenzen.
Keine Beleuchtung der Waldwege ! Natur, Tierschutz
1.2. Schutz des Bodens vor Überbauung, Verdichtung, Abbau und Erosion
1.3. Hänge vor Erosion schützen
Erosionsschutzgewebe aus abgestorbenem und umgestürzten Waldmaterial
Den gesamte Fichtengrund entlang, rutschen die Bäume förmlich vom Hang oder sind schon
ganz umgekippt. Der Waldboden ist angegriffen und trägt sich immer mehr ab.
Auch die Waldwege werden durch fehlende Bewuchs immer breiter.
2. Baumbestand sichern / Waldzustandserhebung führen
Große und gesunde Bäume vor dem umstürzen bewahren ggf.
stützen.
Bestandsaufnahme aller vorhandener Gehölze. Hierbei sollte die Gehölzart, der Standort der Ge-
hölze und ihre Vitalität (Gesundheitszustand) erfasst werden
Baumrückschnitte, Fällarbeiten und Bepflanzung sollte die Stadt besser planen und nicht von
März bis September durch führen ( § 39 Bundesnaturschutzgesetz ). Auch im vergangenen Jahr
wurden Beschnitt und Rohdung der Uferpromenade am Plessower See ehr dem Mensch als dem
Tierschutz angepasst.
Arbeiten im Wald schaden dem Tierreich genauso wie außerhalb des Waldes ( siehe MAZ Beitrag
vom 01.03.2021 ). Fledermäuse bewohnen das ganze Jahr über ihre Höhlen im Stadtwald. Sowie
Eidechsen und Nagetiere. Zich Gartenvögelarten wie Buntspecht, Tauben und Amseln und auch
der Mäusebussard und die nicht heimischen Fasanen finden hier ihr zu Hause.
2.1 Gestaltung der Waldränder / Waldschutz
Waldränder erfüllen vielfältige Aufgaben hinsichtlich des Schutzes der nachgelagerten Wälder vor
Sturm, Aushagerung, Untersonnung, Feuer und lokalen Immissionen und steigert die Ästhetik und
stabilität des Waldes.
Ein gut gestalteter Waldrand ist ein wertvoller Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten.
Standortangepasste, heimische Baum- und Straucharten fördern.
Pflegemaßnahmen dürfen nicht in der Hauptbrutzeit erfolgen.
3. Klima- und schädlingsresistente Bäume pflanzen Stück für Stück
3.1. Kahle Stellen wieder auffüllen mit z.B. mediterranen Baumarten
Bäume könnten innerhalb einer Aktion gepflanzt werden, so
Kosten gespart werden (siehe z.B. Beelitz OT Fichtenwalde „Laubbaumpflanzaktion“) und Werder
sich mit gutem Beispiel direkt am Klimawandel und Schutz unserer so vielfaltigen Kulturlandschaft
beteiligen.
Jedes Jahr sollte die Stadt Gelder einplanen und bereitstellen. Zur Hilfe und
für Tipps kann man sich an zahlreiche Organisationen wie z.B. NABU, WMF ect. wenden oder auch Aktionen planen mit Hilfe von Bürgerinitiative und Initiativen.
Denn echte Wildnis vor der
Haustür zu erleben, wird unserer Bevölkerung immer wichtiger.
Und NUR wenn wir es jetzt richtig anstellen und einen Anfang wagen, können wir unseren Wald und seine natürliche Weiterentwicklung wahren !!
Je höher die Nutzungsintensität desto niedriger der Biotopwert!
4. Mülleimer / Abfallbehälter für Hundekot
Mülleimer müssen es nicht sein, jeder kann seinen Müll wieder mit nach Hause nehmen
Abfallbehälter sollten jeweils in Richtung des Waldausgangs liegen und an zentralen Plätzen wie Hundewiese, Freilichtbühne oder Steindenkmal aufgestellt werden.
Waldzugänge wie „Am Stadtpark“ und „ Am Fichtengrund“ nutzen viele Hundebesitzer mit ihren 4 Beinern. Nur werden die Kotbeutel zu oft nicht weg geschmissen sondern an den Waldausgängen in den Wald entsorgt.
5. Bänke an Verweilpunkten
Sollten an ursprünglichen Plätzen erhalten bleiben und immer wieder zur Rast und Ruh im Wald
einladen.
6. Parcouranlage ,
Metalltore für einen Bolzplatz
Aufgrund des Vandalismus, den es in einigen Gruppen schon immer gab, sollten Anlagen nur eine
geringe, am besten keine Oberfläche für Graffitischmiererein und Kokeleien an Ihren Geräten bie-
ten und keine splitternden Materialien wie Glas verwendet werden.
Der Parcour sollte durch den ganzen Wald gehen. Die Idee von einem Trimm Dich Pfad finde ich
wunderbar ( https://adhocracy.plus/werder-havel/mapideas/2021-04286/ ). An verschieden Punk-
ten/ Stationen, entlang der Joggingstrecke durch den Wald. Durch Freestyle, Fitness und Kletter-
geräte unsere Bewegung und Konzentration gesund anzuregen, Sportler bei ihrem Training zu un-
terstützen und so noch mehr Attraktivität und Aktivität in den Waldausflug zu bringen ist nichts
mehr zuzufügen.
Kindern springen über Wurzeln, suchen sich umgestürzte Bäume über die sie klettern oder finden
Kiefernzapfen, Eicheln und Kastanien zum werfen. Bauen sich Unterschlüpfe aus zahlreichen Äs-
ten oder versuchen sich in Zukunft an den verschiedenen Stationen.
Vielleicht fehlt noch eine Seilbahn am Rodelberg für den Kick um auch im Sommer mit rasender
Geschwindigkeit den Berg hinab zu sausen ?
Die Ideen von einer Versetzung der Skateranlage, der Erbauung einer eindrucksvollen Parkcour-
anlage im Großstadtstil oder die Eröffnung der Freilichtbühne fallen alle samt nicht in das verfüg-
bare Budget des Zukunftshaushaltes unserer Stadt.
Die Skaterbahn an der Freilichtbühne könnte mit einer neuen Skateboardrampe ausgestattet wer-
den. Die Lage am Hang würde ich hier bei nicht als Nachteil sehen, sondern die Gegebenheiten
nutzen um die Skaterbahn mit einer kleinen Pumptrackstrecke aus Asphalt zu umschließen. Der
kleine Platz oberhalb an der uralten Eiche könnte eingezäunt und mit den Metalltoren zu einem
gemütlichen kleinen Street bzw. Forrest Bolzplatz gestaltet werden.
Fahrradstrecken, Panoramawege und Plätze für Trendsportarten haben wir genug in und um Wer-
der. Der Wald sollte nicht mit in die Radwanderkarten einfließen. Jedoch einen deutlich grünen
Fleck auf der Karte hinterlassen. Um seine Waldwege zu erhalten, sollte auf den Verkehr von
Fahrrad Touristen verzichtet werden. Jogger und Fahrradfahrer passen ohne hin schlecht neben-
einander auf den Waldwegen und waldbesucher die mit dem Auto kommen haben definitiv genug
Abstellmöglichkeiten um den Wald herum. Sie müssen ja nicht noch gleich bis hinein fahren.
Unseren Wald Dachs habe ich letztens erst Tod im Elsebruchweg liegen sehen, er wurde von ei-
nem Auto überfahren.
6.1. Weitere Nutzung der historischen Freilichtbühne
Trotz dem kleinen Skaterparadies könnte man darüber hinaus einfach eine Bühnen aufstellen und
den Platz für Theater, Waldkino oder kleinere Kulturveranstaltungen nutzen. Diese können bei der
Stadt beantragt werden und unter bestimmten Auflagen bewilligt werden z.B. Hinweise auf
Rauchverbot, vermeiden von Lärmbelästigung, zeitlich geregelter Veranstaltungsbeginn und Ver-
anstaltungsende ( Tierschutz ) Aufbau von Bühnen ect. , Grünflächen Reperatur und Pflege nach
Veranstaltungen, Sicherheit, Müllbeseitigung ect.