Alte Freilichtbühne mit Bäumen bepflanzen
Wie schon an anderer Stellen kommentiert, fände ich es gut, die von den Nationalsozialisten etablierte Freilichtbühne lieber mit Bäumen zu bepflanzen und so mehr StadtWALD zu bekommen. Eine Wiederbelebung der Bühne als kulturellen Ort sehe ich kritisch und halte ich auch für unnötig.
Die jetzige, dort befindliche Skateanlage braucht dringend eine Erneuerung (an anderer Stelle), mehr Platz und eine bessere Anbindung. Dazu wurden bereits gute Ideen (siehe Stadtpark-Konzept 2018) entwickelt. Denkbar finde ich auch ganz andere, "urbanere" Orte für diesen Sport (Havelauen, Hartplatz).
Auch für Tanz, Musik und Kino (wie von manchen vorgeschlagen) sehe ich in Werder viel attraktivere Orte, die eine kulturelle Belebung dringend nötig hätten (Bismark- und Friedrichshöhe). Die Wünsche und Potentiale sollten dort gebündelt werden, damit die einzelnen Orte sich kulturell und wirtschaftlich auch tragen können.
Das wichtigste Argument gegen die Freilichtbühne ist jedoch deren geschichtlicher Ursprung als NS-Versammlungsstätte, als sogenannte "Thingstätte". Jede Art von Wiederbelebung muss diese Geschichte irgendwie thematisieren, ohne dabei die NS-Ideologie zu reproduzieren. Das ist kaum möglich. Hier kann man mehr zur Geschichte lesen: https://www.pnn.de/potsdam-mittelmark/zukunft-fuer-freilichtbuehne/21787080.html https://thingstaetten.info/de/thingstaetten/werder-havel/ https://werder-life.de/werder-im-nationalsozialismus-hartmut-roehns-duestere-einblicke/ https://de.wikipedia.org/wiki/Thingplatz_(Thingbewegung)
Ich bin dafür die alte Bühne lieber als Wald zu bepflanzen, damit der ursprüngliche NS-Zweck in Vergessenheit gerät und neues Waldleben entstehen kann (letzteres ist in Hinblick auf den Klimawandel oberste Priorität). An die NS-Zeit zu erinnern ist weiterhin eine wichtige Aufgabe und vielleicht ist eine nach aktuellem, wissenschaftlichen Stand formulierte Hinweistafel auch an der Stelle dafür hilfreich. Grundsätzlich sollte jedoch die Erinnerung an die NS-Opfer (an geeigneten Stellen in Werder) im Zentrum stehen und weniger die an die Täter und deren Kultstätten.