Befragung Verlinkung
Link zur Befragung
nb
Beteiligungsprojekt
Ja und nein. Tatsächlich existiert eine größer werdende Pluralität in den verschiedenen Lebenswirklichkeiten von Jungen und Männern und auch in den Handlungsmustern von Jungen und Männern. In bestimmten sozialen Kontexten – zum Beispiel in spezifischen Freundeskreisen oder Altersstufen – basieren männliche Handlungsmuster nicht auf Logiken der Konkurrenz, der Über- und Unterordnung und der Abgrenzung gegenüber Mädchen und Frauen, sondern vielmehr auf sozialer Anerkennung, Anerkennung von Differenz etc. Aber das sind meistens kleine soziale Gemeinschaften von Jungen und Männern (und Mädchen, Frauen und queeren Menschen), die vielleicht als "Inselbildungen“ bezeichnet werden können. In der Gesamtstruktur jedoch herrscht auch heute noch ein bestimmtes Muster von Männlichkeit vor, nämlich die, die in der Männlichkeitsforschung als “hegemoniale Männlichkeit“ bezeichnet wird. Dieses Männlichkeitsmuster ist nicht die am weitesten verbreitete Form von Männlichkeit; vielmehr ist sie das männliche Handlungsmuster, das mit gesellschaftlicher Machtposition verbunden ist. Sie ist so etwas wie eine Orientierung für alle Jungen und Männer, sowie auch für Mädchen und Frauen, wenn es darum geht, gesellschaftlich mächtig und erfolgreich zu sein. Eine der größten Bedrohungen für diese Männlichkeit ist es, nicht souverän zu sein. Diese Position der hegemonialen Männlichkeit ist nicht fixiert; vielmehr ist sie immer umkämpft und in Zeiten der Pluralisierung muss sie umso mehr verteidigt werden. Raewyn Connell, eine der bekanntesten Männlichkeitstheoretikerinnen, weist darauf hin, dass diese Männlichkeit aktuell nicht vor allem die körperlich kräftige, womöglich auf körperliche Gewalt zurückgreifende Männlichkeit ist, sondern es sich bei ihr eher um eine globale Manager-Männlichkeit handelt, die sich ihre Herrschaftsposition auf andere Weise absichert.
Textkommentierung
Befragung
nb