Krasser Gegensatz zum Klimaschutz - Kosten unkalkulierbar - Überhaupt kein Bedarf !
Was die Welt heute braucht? - Keine Neubauten von Bibliotheken oder Schwimmbädern! Diese Pläne passen nicht in unsere Zeit.
Zwei persönlichen Anmerkungen gestatte ich mir vorweg: Ich kenne die Stadt Winsen seit 58 Jahren und weiß einigermaßen gut über Lokalpolitik Bescheid: Schon in den 60er Jahren war der Bau von Prestigeprojekten eine teure Sache für den Steuerzahler: Beheizte Außen-Schwimmbäder, ein wunderbarer Luxus ... Und als ehemaliger Lehrer und Schulleiter im Landkreis Harburg gebe ich den Politikern einen Tipp: Schauen Sie mal nach, ob es in den Schulen (bei den Hütern der Bildung und Kultur) noch traditionelle Bibliotheken gibt und wie sie genutzt werden. Nun zur Begründung meiner Stellungnahme:
1. Die Baupläne stehen in krassem Gegensatz zum Klimaschutz!
Gerade erst wurde die Fortschreibung des „Integrierten Klimaschutzkonzeptes“ der Stadt verabschiedet. Hier werden für „Energiesparendes Bauen und Sanieren“ insgesamt gerade mal 77.000 Euro jährlich für Energiespar- und Sanierungsmaßnahmen in privaten, selbstgenutzten Wohngebäuden zur Verfügung gestellt (S. 112 des Konzepts) – und nun
soll ein Neubau für mindestens 11 Millionen Euro errichtet werden, bei dem von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB abgesehen wird? - Das ist absurd! Klimaschutz muss Vorrang haben und nur unbedingt notwendige Bauprojekte dürfen zugelassen werden. Bäumefällen und der Verbrauch von Ressourcen schaden dem Klima.
2. Die Kosten sind unkalkulierbar und eine Verschwendung von Steuergeldern!
Wir wissen alle, dass die Kosten für solche Projekte während der Bauzeit sehr häufig steigen. Aktuell ist diese Tendenz noch krasser, wegen des Mangels an Materialien, Liefer-engpässen und -verzögerungen. Die Unterhaltskosten für Strom, Heizung, Personal etc. steigen derzeit sogar erheblich und werden den Haushalt der Stadt zusätzlich dauerhaft belasten. Wir brauchen keine neuen öffentlichen Gebäude, die einen Großteil des Jahres leer stehen, die aber ganzjährig beheizt, beleuchtet und betreut werden müssen. In der aktuellen Situation ist diese Planung unverantwortlich.
3. Die Stadt hat ohnehin kein Geld!
Die Haushaltsberatungen sind mit einem Fehlbetrag von 2,853 Millionen gestartet. Inflation, steigende Kosten für Energie und Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine belasten zusätzlich. Es ist ein Skandal, wie mit unseren Steuergeldern umgegangen wird: Den örtlichen Vereinen werden Zuschüsse gestrichen, um die „finanzielle Handlungsfähigkeit“ zu erhalten, und gleichzeitig werden millionenschwere Bauprojekte geplant, die niemand wirklich braucht.
4. Es besteht überhaupt kein Bedarf für eine neue Bibliothek!
Die Befürworter des Neubaus haben keinen Beleg dafür erbracht, dass die Bevölkerung eine neue Bibliothek braucht. Die Lesegewohnheiten der Menschen im digitalen Zeitalter legen nahe, dass die Zahl der Bibliotheksnutzer in Zukunft weiter sinken wird. Eine Begegnungs- und Bildungsstätte für Jugendliche wird solch ein Bau erst recht nicht. Die jungen Leute sitzen viel bequemer an ihren digitalen Endgeräten zuhause, statt eine Bibliothek aufzusuchen. Ebenso unwahrscheinlich ist es, dass ein größeres Heimat-museum und eine neue Super-Bibliothek Magneten für Winsens Tourismus werden.
Also: STOP dem Neubau der Stadtbibliothek !