Starke Kernstadt - stabile Ortsteile
2.1 Aktivierung und Unterstützung von Bürgerengagement
Die Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen, Nachbarschaftsprojekten und sonstigen Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit sollen unter bedarfsgerechter Einbindung lokaler Multiplikatoren und Interessengruppen erfolgen.
Die bisherigen Aktivitäten zur Kinder- und Jugendbeteiligung sind zu verstetigen und durch gezielte Maßnahmen auszubauen. Durch die Bildung von Beiräten für unterschiedliche Themen und Zielgruppen (Jugend, Teilhabe, Gender Mainstreaming, Senioren) können Fragestellungen zielgerichtet behandelt werden. Ziel ist es, auch über die Förderung des Engagements der Kinder und Jugendlichen, deren Verbundenheit mit ihrer Stadt zu erhöhen.
2.2 Schaffung attraktiver barrierefreier öffentlicher Räume
Ziel ist die Herstellung von Barrierefreiheit in der Kernstadt wie in den Ortsteilen. Neben dem Abbau von lokalen Barrieren wie die Zugänglichkeit zu öffentlichen Gebäuden oder Geschäften hilft die Bestückung der öffentlichen Räume mit seniorengerechten Sitzmöglichkeiten auf Plätzen und entlang von Wegestrecken. So ergibt sich die Möglichkeit für Kommunikation, Wege zu verkürzen und damit insbesondere die Selbstständigkeit für ältere Personen zu verbessern. Der tägliche Gang zum Einkaufen, der Besuch beim Arzt oder die Teilnahme an Veranstaltungen wird damit vereinfacht. Um geeignete Standorte für die Bänke zu identifizieren, ist eine Bedarfsbestimmung notwendig. Dazu bietet sich die direkte Einbindung der Zielgruppe an. Auch die Freiflächen des Haus 2 des ehemaligen Melanchthon-Gymnasiums in direkter Nachbarschaft zur St.-Marien-Kirche sollen zukünftig durch die Öffentlichkeit genutzt werden können und sind barrierefrei und generationengerecht umzugestalten.
2.3 Umsetzung Neubauvorhaben sowie Maßnahmen zur Modernisierung und Instandsetzung im Bereich der sozialen Infrastruktur
Der hohe Modernisierungs- und Instandsetzungsrückstand von Gebäuden in Verbindung mit einer einseitigen räumlichen Lage der KiTas in Herzberg (Elster) erfordert die Erneuerung der Infrastruktureinrichtungen. Neben KiTa-Neubauten ist die Realisierung von einem Generationenhaus vorgesehen.
2.4 Unterstützung Urbane Dörfer
Die Realisierung einer schnellen Internetverbindung ist für die Ortsteile eine wichtige Voraussetzung zur Teilhabe am digitalen Leben. Darüber hinaus lassen sich durch die Möglichkeit zu flexiblem Arbeiten Dörfer qualifizieren, um Stadtflüchter mit kreativen Ideen Raum zu geben.
2.5 Ortsbildprägende Gebäude erhalten und weiterentwickeln
Durch Leerstand betroffene ortsbildprägende Gebäude wie z.B. das alte Gutshaus im Herzberger Ortsteil Osteroda sollen erhalten und weiterentwickelt werden. Im besten Falle entstehen durch die Nachnutzung von Gebäuden Mehrgenerationentreffpunkte, die die Ortsteile wieder stärker beleben und das soziale Miteinander fördern.
2.6 Mobilisierung innerstädtischer Gebäude und Flächenpotentiale
In der Innenstadt befinden sich noch vereinzelt Grundstücke, die stadträumlich nicht optimal bzw. gar nicht bebaut sind.
In der Schliebener Straße 73 stellt sich die Bebauung mit einem in der kleinteiligen Innenstadt überdimensionierten Baukörper als städtebaulicher Missstand dar, der perspektivisch zurückgebaut werden soll. Neben der Herstellung der hier unterbrochenen Raumkante soll im rückwärtigen Bereich ein kleines Angebot an Parkplätzen für den ruhenden Verkehr geschaffen werden, um die frequentierten straßenbegleitenden Parkplätze zu entlasten. In einer Potentialstudie soll für den sensiblen Bereich zwischen Altstadtstrukturen und Stadtpark unter Berücksichtigung der Grünstrukturen und der Wegebeziehungen für den Fuß- und Radverkehr eine optimale städtebauliche Lösung gefunden werden.
Seit dem Jahr 2005 liegt nach dem Rückbau des ehemaligen Kreiskulturhauses das Grundstück Nordpromenade 2 zwischen Altstadt und Leipziger Straße brach, was zu einem städtebaulichen Bruch in der Stadtstruktur führt. Ziel der Stadt Herzberg ist diese Potentialflächen langfristig zu entwickeln.