Attraktive Wohnangebote für Alle
3.1 Energetische Sanierung und Qualifizierung von Wohngebäuden und öffentlichen Gebäuden
Im Bereich des Wärmeverbrauchs und der Wärmeversorgung liegen große nachvollziehbare Energieeinsparpotenziale. Im Zuge von Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen bieten sich in den kommenden Jahren vielfältige Möglichkeiten, den Energieverbrauch und die CO2‐Belastung der Atmosphäre zu reduzieren. Hierzu tragen energetische Verbesserungen an der Gebäudehülle sowie neue Heizanlagen und ggf. eine Umstellung auf neue Energieträger bei. Eine Klimaschutzmanagerin bzw. ein Klimaschutzmanager erarbeitet ein Klimaschutzkonzept und informiert dabei sowohl verwaltungsintern als auch extern über das Konzept. Außerdem werden Prozesse und Projekte für die übergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung wichtiger Akteure initiiert. Es ist die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Stadtwerken und Wohnungsunternehmen bzw. privaten Eigentümern erforderlich.
3.2 (kleinteilige) Maßnahmen zur Qualifizierung und Aufwertung der Wohnumfelder und des öffentlichen Raums
Durch die Aktivierung bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements sollen innerhalb der Stadt- und Ortsteile kleinteilige Maßnahmen zur Aufwertung des öffentlichen Raumes und des Wohnumfeldes initiiert werden. Eine professionelle Unterstützung erfolgt durch die Stadt und lokale Netzwerke, finanzielle Impulse sind im Rahmen gebietsbezogener Aktionsfonds denkbar.
3.3 Förderung nachbarschaftliches Engagement
Mit dem Ziel Wohnquartiere lebenswert zu gestalten sollen in Herzberg lebendige Nachbarschaften gefördert und das notwendige Engagement finanziell unterstützt werden. Neben Fördermitteln aus z.B. Stiftungen können dazu Landesmittel zur Unterstützung von Integrationsprozessen beantragt werden.
3.4 Schaffung sozialer und zielgruppenspezifischer Wohnangebote
Um eine wohnungsbedingte Abwanderung zu verhindern und attraktive Wohnangebote für Neubürger zu schaffen, sind die Wohnangebote verstärkt auf die demografische Entwicklung der Gesellschaft, die Familiensituation aber auch auf unterschiedliche Lebensstile auszurichten. Die altersgerechte Anpassung der Wohnungen trägt dazu bei, dass ältere Menschen so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben können. Hier sind nutzerspezifische Anpassungen erforderlich, die von einfachen Maßnahmen im preiswerten Segment bis zu höherwertigen Ausstattungen mit Fahrstuhl etc. reichen. Auch die Wohnungsbaugesellschaften sind aufgefordert, weitere Teile ihrer Wohnungsbestände durch Umbau und weitere Anpassungen barrierefrei zu gestalten. Maßvolle Baulandausweisungen in der Kernstadt befriedigen die bestehende Nachfrage und schaffen ein breitgefächertes Wohnangebot.
3.5 Bedarfsangepasster Rückbau von überschüssigen Wohngebäuden
Die prognostizierte rückläufige Einwohnerentwicklung wird zu einem zunehmenden Wohnungsleerstand führen. Ziel ist es, diesen Wohnungsüberhang durch Rückbau zu minimieren und damit zur Stabilisierung des Wohnungsmarktes beizutragen. Gemäß der Stadtumbaustrategie aus dem Jahr 2006 soll der Rückbau von überschüssigen Wohngebäuden in den dort ausgewiesenen Umstrukturierungsgebieten (Wohnquartier um die Clara-Zetkin-Straße) erfolgen.