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Konzeptionelle Gestaltung der Friedhöfe in der Dresdener Straße

06886 Wittenberg, Dresdener Straße 3-5

Voraussetzungen Der neue und alte Friedhof in der Dresdener Straße erzählen die Stadtgeschichte Wittenbergs. Seit der Zeit der Reformation wurden berühmte Wittenberger hier bestattet. Historische Grabmäler berichten davon und sollten erhalten werden. Seit Jahrzehnten veränderte sich die Bestattungskultur. Nach dem 2. Weltkrieg wurde noch ein Gräberfeld neu dazu gekauft. Durch immer mehr Urnengräber wird heute weniger Platz auf Friedhöfen benötigt. Dies schafft Raum für neue Ideen und Nutzungen.  

Ziele Die frei werden Flächen sollen neu, aber dem Ort angemessen, genutzt werden. Mit Landschaftsgärtnern sollen stillgelegte Flächen so gestaltet und genutzt werden, dass der Friedhof zum Spazieren und Verweilen einlädt. In parkähnliche Strukturen können Andachtsorte, Erinnerungsstätten, Blühwiesen und Baumkulturen zur Förderung der Biodiversität, öffentliche Trinkwasserbrunnen oder Bienenwägen integriert werden. Der Friedhof kann somit ein Ort der Naherholung für Wittenberger werden.

Der alte und der neue Friedhof bergen historische Begräbnisstätten von bedeutenden Wittenbergern, wie z.B. das Grab des Arztes Paul Bosse und eine Gedenktafel seiner jüdischen Frau Käte Bosse, die im KZ Ravensbrück ermordet wurde. Die Wittenberger Geschichte zu bewahren, heißt auch Gräber, wie diese nach Ablauf der Ruhezeit nicht einzuebnen, sondern zu erhalten. Führungen durch den Friedhof halten solche Biographien lebendig.

Neben vielen Einzelgräbern gibt es fünf historisch wertvolle Mausoleen. Kunstvoll vergoldete Mosaike, die u.a. von August Oetken, dem Künstler der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, entworfen wurden, sind dort bisher dem Verfall überlassen. Die Mausoleen sollen restauriert und zu einem Kolumbarium umgestaltet werden, sodass Geschichte und Begräbniskultur in Einklang stehen.

Mittel Zur Umsetzung entsteht derzeit eine Gruppe von Wittenbergern, die die Gestaltung der Friedhöfe plant, organisiert und begleitet. Die Stadtöffentlichkeit soll mit einbezogen werden. Mit Hochschulen sollen Kooperationen geschlossen werden, um jungen Restauratoren und Konservatoren, die Möglichkeit zu geben, ihren Talente zu zeigen (Nachwuchsförderung). Die Leader-Fördermittel als dienen Startschuss und Ergänzung zu Eigenmitteln des Friedhofs. Daneben sollen Führungen von und für Wittenberger erarbeitet werden.

Verstetigung Touristische Führungen können langfristig angeboten werden. Das entstehende Team von Ehrenamtlichen soll die Entwicklung des Friedhofs langfristig begleiten. Langfristige Investition von Eigenmitteln des Friedhofs erhalten geschaffene Strukturen.

 

mederacke
Reference No.: 2022-09129
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