Städtebauliche Rahmenplanung für das Bahnhofsumfeld

Die städtebauliche Rahmenplanung für ein "Bahnhofsumfeld mit Zukunft" muss alle Aspekte der modernen Stadtplanung integriert betrachten. Damit ist gemeint, dass nur im Zusammenspiel von Nutzungen und der maßvollen Umsetzung von bebautem zu freiem Raum ein neues und lebendiges Quartier entstehen kann. Die Herausforderungen heutiger Stadtplanungsprozesse finden sich insbesondere im Umgang mit dem Klimaschutz, der Mobilitätswende, der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, akktraktiven Arbeitswelten und nicht zuletzt einer Gestaltung die auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen ausgerichtet ist.

Das Bahnhofsumfeld soll in den nächsten Jahren grundlegend umgestaltet werden. Zentrale Elemente dieser Entwicklung sind der Bau einer neuen Unterführung (im Auftrag des LS Brandenburg) für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen und die verkehrliche Neuordnung des Bahnhofsumfeldes infolge der Maßnahmen des integrierten stadt- und verkehrsplanerischen Mobilitätskonzepts „Drehscheibe Bahnhof“, das sich derzeit noch in Bearbeitung befindet. In den Abstimmungen zur verkehrlichen Neuordnung des Bahnhofsumfeldes stellte sich heraus, dass es neben der verkehrlich orientierten Betrachtung auch einer tiefergehenden städtebaulichen Auseinandersetzung bedarf. Nicht zuletzt wird das Rahmenplangebiet im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) mit dem Leitgedanken „Bahnhofsumfeld mit Zukunft“ als zentrales Vorhaben hervorgehoben.

Das Rahmenplangebiet wird folgendermaßen begrenzt:

- Nördlich durch die bis zur Phöbener Straße (heutiger Bahnübergang) verlängerte Elsastraße mit Kreisverkehr und die zur Havel führende Stichstraße „Am Zernsee“ (südlich der Elsastraße),

- östlich durch die Havel,

- südlich durch die Achse der Friedrich-Schmahlfeldt-Straße bis zur Havel sowie

- westlich durch den Straßenzug der Phöbener Straße einschließlich der westlichen Grundstücke vom Kreisverkehr bis zum Discounter und im weiteren Verlauf durch die Eisenbahnstraße (bis zur Friedrich-Schmahlfeldt-Straße). 

Im Rahmen der Analyse wird das seit 01.01.2021 von der Stadt Werder (Havel) beauftragte Planungsbüro Agentur BahnStadt aus Berlin den städtebaulichen Bestand (Bebauungsstruktur und Nutzungsstruktur, soziale Infrastruktur), den verkehrlichen Bestand (gegenwärtige Planungseinflüsse) und den Grün- und Freiraumbestand (unter Berücksichtigung der Aspekte Ökologie und Klimaschutz) aufarbeiten und mit den Hinweisen aus der Akteur*innen- und Öffentlichkeitsbeteiligung unterfüttern.

Die Erarbeitung eines Leitbildes und die Abbildung verschiedener Entwicklungsszenarien wird die bis hierhin gewonnen Erkenntnisse aufgreifen und die konzeptionelle Phase einleiten. Durch die Visualisierung städtebaulicher Testentwürfe wird die Öffentlichkeit in der zweiten Jahreshälfte erneut in die planerische Auseinandersetzung eingebunden.

Erst dann erfolgt in Abstimmung mit der Verwaltung, den Stadtverordneten und Bürger*innenvertretern die Festlegung einer Vorzugsvariante, welche im weiteren Verlauf vertiefende Planzeichnungen enthalten wird.

Frühling 2017

Beginn der städtebaulichen Beratungsleistungen und Bauwerksplanungen im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes auf Grund der Bahnübergangsbeseitigung der Landesstraße L 90 im Auftrag des Landesbetriebs Straßenwesen (LS) Brandenburg

Ab Sommer 2020

Beginn der Bearbeitung des Integrierten stadt- und verkehrsplanerischen Konzepts für das Bahnhofsumfeld (Mobilitätskonzept) „Drehscheibe Bahnhof“ im Auftrag der Stadt Werder (Havel)

Erstellung der Planfeststellungsunterlagen für die Bahnübergangsbeseitigung der Landesstraße L 90

Der Leitgedanke „Bahnhofsumfeld mit Zukunft“ wird explizit als zentrales Vorhaben des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK) für die Stadt Werder (Havel) 2035 in der Beschlussfassung vom 10. Dezember 2020 benannt

Ab 2021

Beginn der Bearbeitung des Städtebaulichen Rahmenplans für das Bahnhofsumfeld im Auftrag der Stadt Werder (Havel)